Kolonie Fürstenland

russlandmennonitische Ansiedlungen in der heutigen Ukraine

Die Kolonie Fürstenland war eine russlandmennonitische Ansiedlungen in der heutigen Ukraine.

Geschichte

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Die Kolonie wurde 1864 im damaligen Gouvernement Taurien als Tochterkolonie der Kolonie Chortitza gegründet. Die Kolonie lag südöstlich von Chortitza am Ostufer des Dnepr. Die Dörfer der Fürstenland Kolonie, außer Rosenbach, wurden nach den Namen der Kinder des Großfürsten Michail Nikolaewitsch, dem vierten Sohn vom Zaren Nikolaus I. Jedes Dorf hatte 18–35 Wirtschaften. Fürstenland hatte gutes Land für den Anbau von Mais und Kartoffeln, aber Wassermelonen brachten den besten Ertrag. Aus den Melonen kochten die Mennoniten Sirup. Die Kolonie besaß zwei Mühlen, eine in Sergejewka und die andere in Georgsthal. Jedes Dorf hatte eine Schule. In Olgafeld entstanden die Niebuhr–Fabriken, die landwirtschaftliche Maschinen wie Mähmaschinen, Dreschmaschinen, Putzmühlen und Häckselmaschinen herstellten. Bis 1898 wuchs die Bevölkerung auf über 1800 an, doch 1901 und wieder ab 1920 emigrierten viele Bewohner nach Nordamerika. 1941 wurden die verbliebenen Familien als Deutschstämmige deportiert – während des II. Weltkrieges in einer Entfernung von sieben Kilometer. Die Wehrmacht nahm die leeren Häuser auseinander und baute Straßen und Bunker daraus. Dieses ist auch der Grund, weshalb heute so wenige original-mennonitische Häuser zu sehen sind. Die verbliebenen Mennoniten schlossen sich 1943 dem Rückzug der deutschen Truppen an.

Dörfer der Kolonie
Nr. ursprünglicher Name heutiger Name ukrainisch Gründung
1 Georgsthal Heorhijiwka Георгіївка 1864
2 Olgafeld Heorhijiwka Георгіївка 1864
3 Michaelsburg Mychajliwka Михайлівка 1865
4 Rosenbach Olexijiwka Олексіївка 1866
5 Alexanderthal Olexijiwka Олексіївка 1867
6 Sergejewka Serhiivka Сергіївка 1868
Karlowka besteht nicht mehr 1923

Literatur

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  • Rudy P. Friesen, Edith Elisabeth Friesen: Bauwerke der Vergangenheit: mennonitische Architektur, Landschaft und Siedlungen in Russland/Ukraine. Tweeback, S. 101.
  • Fürstenland Kolonie. In: chortitza.org. Abgerufen am 2. November 2024.
  • Google Karte der Kolonie. Abgerufen am 2. November 2024.
  • Adina Reger, Delbert Plett: Diese Steine Die Russlandmennoniten. Crossway Publications, 2001, ISBN 1-55099-124-8, S. 436–451.