Kombinat Geodäsie und Kartographie
Der VEB Kombinat Geodäsie und Kartographie Berlin wurde 1971 gegründet und war ein Kombinat in der Deutschen Demokratischen Republik.
VEB Kombinat Geodäsie und Kartographie Berlin | |
---|---|
Rechtsform | VEB |
Gründung | 1971 |
Auflösung | 1990 |
Auflösungsgrund | Umwandlung der Betriebe in Staatsunternehmen |
Sitz | Berlin, Deutsche Demokratische Republik |
Mitarbeiterzahl | 4600[1] |
Branche | Geodätische und kartographische Dienstleistungen |
Das Kombinat unterstand der Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen des Ministeriums des Innern (MdI).
Geschichte
BearbeitenDas Kombinat wurde 1971 geschaffen und bestand aus den zusammengeführten „VEB Ingenieurvermessungswesen [in] Rostock, Potsdam, Halle, Erfurt, Dresden, Leipzig und Groß-Berlin“ sowie verschiedenen VEB Topographischer Dienst.[2][3] Die Aufgabe der fünf hiermit gegründeten VEB Geodäsie und Kartographie lag in der „Herstellung und Aktualisierung großmaßstäbiger Karten sowie [der] Bereitstellung ingenieurgeodätischer Erzeugnisse und Leistungen“. Thematische Karten wurden durch den Kombinatsbetrieb VEB Kartographischer Dienst Potsdam hergestellt.[4] Während der Stammbetrieb in Berlin und der VEB Geodäsie und Kartographie Halle insbesondere ingenieurgeodätische Leistungen (für Industrie-, Verkehrs- und Wohnungsbau) erbrachten, betätigten sich die anderen drei Betriebe in Dresden, Erfurt und Schwerin zusätzlich auch in der Landesvermessung.[1]
Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und seine Betriebe wurden zu Staatsbetrieben umgewandelt. Diese wurden später Ausgangspunkt zur Gründung der Landesvermessungsämter der Länder.[3]
Zugehörige Betriebe und Zuständigkeitsbereiche
BearbeitenZum Kombinat gehörten zuletzt die folgenden Betriebe[2]:
- VEB Geodäsie und Kartographie Berlin; (Stammbetrieb)
- VEB Geodäsie und Kartographie Dresden
- VEB Geodäsie und Kartographie Erfurt
- VEB Geodäsie und Kartographie Halle
- VEB Geodäsie und Kartographie Schwerin
- VEB Kartographischer Dienst Potsdam
Im Tätigkeitsbereich der Ingenieurvermessung waren alle fünf VEB Geodäsie und Kartographie jeweils für das Gebiet mehrerer Bezirke verantwortlich. Die Gebietseinteilung der Betriebe war wie folgt: Stammbetrieb Berlin für Berlin und die Bezirke Potsdam und Frankfurt; Betrieb Dresden für die Bezirke Dresden und Cottbus; Betrieb Erfurt für die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl; Betrieb Halle für die Bezirke Halle, Leipzig, Magdeburg und Karl-Marx-Stadt und Betrieb Schwerin für die Bezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg.[5]
Die Arbeit in der Landesvermessung war demgegenüber am Blattschnitt der Topographischen Karte 1:100.000 orientiert und wurde nur von den Betrieben Dresden, Erfurt und Schwerin übernommen.[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Schlosser, Dietrich: Vom Kombinat zur Landesbehörde in: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ a b gvoon.de: Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Teil II 1970, Seite 589, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ a b archiv.sachsen.de: 13302 VEB Geodäsie und Kartographie Dresden, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ gvoon.de: Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Teil I 1980, Seite 270, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ a b gispoint.de: Download: 20 Jahre Landesvermessung in den neuen Bundesländern – eine Rückschau (1,63 MB), abgerufen am 12. Januar 2025.