Kombinat Haushaltsgeräte
Das Kombinat Haushaltsgeräte war ein 1979 gebildetes Kombinat in der DDR mit Sitz in Karl-Marx-Stadt. In dem Kombinat war eine Gruppe Volkseigener Betriebe (VEB) zusammengefasst, die Waschmaschinen, Kühlgeräte sowie andere Küchengeräte und -werkzeuge herstellten.
VEB Kombinat Haushaltgeräte Karl-Marx-Stadt | |
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Rechtsform | VEB Kombinat |
Gründung | 1979 |
Auflösung | 1990 |
Auflösungsgrund | Privatisierung |
Sitz | Karl-Marx-Stadt, Deutsche Demokratische Republik |
Mitarbeiterzahl | 27.610[1] |
Branche | Haushaltsgeräte und Haushaltswaren |
Stand: 30. Juni 1990 |
Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Allgemeinen Maschinen-, Landmaschinen- und Fahrzeugbau. Weitere zentralgeleitete Kombinate, die diesem Ministerium unterstellt waren, können in der Liste von Kombinaten der DDR eingesehen werden.
Geschichte
BearbeitenVorläufer des Kombinats war die Vereinigung Volkseigener Betriebe VVB Eisen-, Blech- und Metallwaren (EBM), die 1951 gegründet wurde. 1970 wurde das VEB Monsator Haushaltsgroßgeräte-Kombinat gebildet, Stammbetrieb war der VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg in Schwarzenberg/Erzgeb.
Das Kombinat Haushaltsgeräte wurde 1979 gegründet und war Rechtsnachfolger der VVB Eisen-, Blech- und Metallwaren (Karl-Marx-Stadt), des VEB Monsator Haushaltgroßgeräte-Kombinat Schwarzenberg, des VEB Unimewa Aue, des Kombinats für Haushaltwaren, des VEB Kombinat Schlösser und Beschläge Döbeln und des VEB Gerätebaukombinat Königswartha.[2] Im Jahre 1987 waren ihm 28 VEBs zugeordnet.
Zum Warensortiment der Kombinatsbetriebe gehörten beispielsweise Kühlschränke, Bestecke, Kochgeschirr und Taschenmesser. Als Warenzeichen für die Produkte des Kombinats war die Marke Foron eingetragen. In den 1980er Jahren lieferte das Werk Scharfenstein Kühlschränke an das westdeutsche Versandhaus Quelle, das die Geräte unter der Marke Privileg verkaufte. Mit einer Lizenz wurden Schweizer Taschenmesser nachgebaut und unter der Marke Foron vertrieben.
1990 wurde das Kombinat aufgelöst.
Liste einiger Kombinatsbetriebe
BearbeitenZu den Betrieben des Kombinats zählten unter anderem:
- VEB Auer Besteck- und Silberwarenwerke in Aue (vormals Schwerter Emaillierwerke)[3]
- VEB Bestecke und Schneidwaren in Steinbach[3]
- VEB dkk Scharfenstein in Scharfenstein (Kühlschränke)[4]
- VEB Elektrowärme Belzig in Belzig, Produktion von Kochplatten für Elektroherde[5]
- VEB Gas- und Elektrogeräte Dessau in Dessau[3]
- VEB Geithainer Emaillierwerk in Geithain[3]
- VEB Gothaer Metallwarenfabrik in Gotha[3]
- VEB Kühlmöbelwerk Erfurt in Erfurt, bis 1970 Teil der VVB Luft- und Kältetechnik[6]
- VEB Stanz- und Emaillierwerk Prettin (Elbe) in Prettin[3]
- VEB Wärmegeräte und Armaturenwerk (WAW) in Berlin-Köpenick
- VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg in Schwarzenberg/Erzgeb.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
- ↑ Geschichte des VEB Kombinat Haushaltgeräte Karl-Marx-Stadt, Sächsisches Staatsarchiv
- ↑ a b c d e f Eintrag „VEB Kombinat Haushaltsgeräte“, Betriebsnummer 07787007 auf der privaten Website mil-airfields.de von Bert Kondruss (Abgerufen im Dezember 2022)
- ↑ Unternehmensgeschichte dkk Scharfenstein, Verein “Historische Kälte- und Klimatechnik e.V.”
- ↑ VEB Elektrowärme Belzig im Archivportal-D
- ↑ Unternehmensgeschichte Kombinat ILKA Luft- und Kältetechnik, Dresden, Verein “Historische Kälte- und Klimatechnik e.V.”