Komitat Bihar

historisches Komitat in Ungarn

Das Komitat Bihar (ungarisch Bihar vármegye, lateinisch Comitatus Bihariensis, rumänisch Comitatul Bihor) war eine Verwaltungseinheit im Zentrum des Königreichs Ungarn. Verwaltungssitz war Nagyvárad (1920–1940 und 1945–1950 Berettyóújfalu).

Komitat Bihar
1135–1950
Wappen des Komitats Bihar
Basisdaten (1910)
Verwaltungssitz: Nagyvárad
Fläche: 10.657 km²
Bevölkerung: 646.301[1]
Volksgruppen: 57 % Ungarn
41 % Rumänen
1 % Slowaken
0,5 % Deutsche
0,5 % andere[2]
Lage
Lage des Komitats Bihar

Heute liegt der kleinere Teil in Ungarn (in den heutigen Komitaten Hajdú-Bihar und Békés), der größere Teil in Rumänien (im Kreis Bihor).

Geographie und Allgemeines

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Karte des Komitats Bihar um 1890
 
Komitat Bihar, 1782–85

Es grenzte an die Komitate Békés, Hajdú, Szabolcs, Szatmár, Szilágy, Klausenburg (Kolozs), Torda-Aranyos und Arad.

Früher war die Gespanschaft Bihar (ungarisch manchmal auch mit Biharország bezeichnet) das größte Komitat des transtisianischen Bezirks (tiszántúli kerület – „Bezirk jenseits der Theiß“) des Königlichen Ungarn. Es umfasste ein Gebiet von 10.611 km² (ohne die Stadt Nagyvárad). Das Relief des Komitats war äußerst unterschiedlich: Im Osten herrschte das Westsiebenbürgische Gebirge vor, im Westen das Große Ungarische Tiefland. Das Komitat bildete den Großteil der sogenannten Kreischgebiets (Körösvidék), da durch sein Gebiet zwei Kreischflüsse flossen: die Sebes-Körös (Schnelle Kreisch) und die Fekete-Körös (Schwarze Kreisch). Das Gebiet war so groß, dass es in mehrere ethnographische Gegenden unterteilt wurde (Érmellék, Bihari Mezőség, Rézalja, Sárrét usw.). Ein weiterer Hauptfluss der Gegend war die Berettyó.

Die Volkszählung 1910 ergab eine Bevölkerungszahl von 646.301 Personen. Darunter waren 365.642 (57 %) Ungarn, 265.098 (41 %) Rumänen, 3.599 (0,5 %) Deutsche und 8.457 (1 %) Slowaken. Die Ungarn lebten vor allem im Flachland des Komitats (welches heute größtenteils immer noch in Ungarn liegt), die Rumänen im Gebirge, die Deutschen in den Städten und die Slowaken rund um die Orte Berettyószéplak (Suplacu de Barcău) und Sólyomkővár (Șinteu). 249.613 Personen bekannten sich als Reformierte, 233.159 als Orthodoxe, 68.019 als römisch-katholische Katholiken, 57.488 als Angehörige der rumänisch griechisch-katholische Kirche und 32.462 als Israeliten.

Bezirksunterteilung

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Administrative Karte

Das Komitat bestand im frühen 20. Jahrhundert aus folgenden Stuhlbezirken (nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Bezirk Bél Bél, heute Beliu
Bezirk Belényes Belényes, heute Beiuș
Bezirk Berettyóújfalu Berettyóújfalu
Bezirk Biharkeresztes Biharkeresztes
Bezirk Cséffa Cséffa, heute Cefa
Bezirk Derecske Derecske
Bezirk Élesd Élesd, heute Aleșd
Bezirk Érmihályfalva Érmihályfalva, heute Valea lui Mihai
Bezirk Központ Nagyvárad, heute Oradea
Bezirk Magyarcséke Magyarcséke, heute Ceika
Bezirk Margitta Margitta, heute Marghita
Bezirk Nagyszalonta Nagyszalonta, heute Salonta
Bezirk Sárrét Biharnagybajom
Bezirk Szalárd Szalárd, heute Sălard
Bezirk Székelyhid Székelyhid, heute Săcueni
Bezirk Tenke Tenke, heute Tinca
Bezirk Vaskoh Vaskoh, heute Vașcău
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Nagyvárad, heute Oradea

Die Orte Berettyóújfalu, Biharkeresztes, Derecske und Biharnagybajom liegen im heutigen Ungarn, die restlichen Orte in Rumänien.

Siehe auch

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Literatur

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  • Bihar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 929.
  • Bihar. In: Révai Nagy Lexikona. Band 3. Budapest 1911, S. 298–302.
  • István Diós et al.: Bihar vármegye. In: Magyar katolikus lexikon. Band 1. Szent István Társulat, Budapest 1993 (katolikus.hu).
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Commons: Komitat Bihar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)