Kongress für Erziehung und Bildung
Der Kongress für Erziehung und Bildung (auch GöKEB) ist eine wissenschaftliche Tagung, die jährlich in Göttingen stattfindet. Der Kongress verknüpft dabei Erfahrungen aus der pädagogischen Praxis mit aktuellen Entwicklungen relevanter wissenschaftlicher Bereiche, insbesondere der Pädagogik und der Neurowissenschaften.
Die Göttinger Erziehungs- und Bildungskongresse richten sich an Lehrer/Lehrerinnen, Erzieherinnen, Sozialpädagogen, Kinderärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Therapeuten, Eltern und an eine interessierte Öffentlichkeit.
Es werden die neuere Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsbereichen im Sinne einer interdisziplinären Arbeit praxisbezogen dargestellt.[1]
Kongress für Erziehung und Bildung
BearbeitenBegründet wurde die Kongressreihe im Jahr 2000 durch den Neurowissenschaftler Gerald Hüther und den Schulleiter und Erziehungswissenschaftler Karl Gebauer, mit dem Ziel, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu steigern und gemeinsam mit den Teilnehmenden nach Lösungen für Schwierigkeiten im Bildungsbereich zu suchen.[2] Der erste Kongress für Erziehung und Bildung fiel damit ins gleiche Jahr wie die erste PISA-Studie, die eine breite gesellschaftliche Debatte über das Bildungssystem auslöste.
Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit unterschiedlichen Lehr- und Lernformen, von der Bildung im Elternhaus, über KiTas bis zur Erwachsenenbildung. In Anbetracht der intensiven Diskussion von neuen Erkenntnissen der Hirnforschung zum Thema frühkindlicher Bildung spielt dieser Bereich eine besondere Rolle. Wissenschaftliche Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops werden von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet, an dem vielfach Jugendliche beteiligt sind. Der Kongress für Erziehung und Bildung stellt sich problemlösungsorientiert dar. Häufig werden best practice Konzepte von erfolgreichen Bildungsprojekten und -Institutionen diskutiert.[3]
Themenschwerpunkte vergangener Kongresse
Bearbeiten- 2000 – Im Teufelskreis der Selbstbezogenheit – Kinder ohne Entwicklungschancen?
- 2001 – Kinder auf der Suche nach Orientierung – Perspektiven für eine gelingende Kindheit
- 2002 – Kunst und Erziehung – Erziehung als Kunst
- 2003 – Krisen meistern – Psychosoziale Kompetenz als Ziel von Erziehung und Bildung
- 2004 – Modelle für die Zukunft – Wie sich Bildungseinrichtungen in Lernwerkstätten verwandeln lassen
- 2005 – Auf Jeden kommt es an – Über das Gelingen von Innovationen
- 2006 – Kinder sind verschieden – Wie das Zugehörigkeitsgefühl wachsen kann
- 2007 – Kinder sind verschieden – Wie das Zugehörigkeitsgefühl wachsen kann
- 2008 – Das Beste für unsere Kinder – Bildung und Glück
- 2009 – Wertschätzung schafft Bildung
- 2010 – Aufmerksamkeit – Achtsamkeit – Anerkennung
- 2011 – Selbstwert und Persönlichkeit – Kernpunkte der Entwicklung
- 2012 – Dialog und Empathie – Wie wollen wir leben?
- 2013 – Solidarität und Selbstfürsorge – Orientierung in unübersichtlichen Zeiten
- 2014 – Die Würde des Menschen achten – Wege zur Inklusion in KiTa, Schule und Gesellschaft
- 2015 – Spielräume – Entwicklungsräume – Innere Stärke durch Bewegung, Kunst & Musik
- 2016 – Vertrauen, Offenheit & Mut – Bausteine für ein gutes Zusammenleben
Referenten vergangener Kongresse
BearbeitenNeben Gerald Hüther und Karl Gebauer zählten international renommierte wie lokal agierende Wissenschaftlerinnen und Bildungspraktiker zu den Inputgebern der Kongressreihe. Unter ihnen[4]:
- Remo H. Largo, Schweizer Kinderarzt und Autor
- Reinhard Kahl, Bildungsjournalist
- Fredrik Vahle, Kinderliedermacher und Germanistikprofessor
- Enja Riegel, ehemalige Schulleiterin der Helene-Lange-Schule und Pisa-Gewinnerin
- Friedemann Schulz von Thun, Kommunikationswissenschaftler
- Jesper Juul, dänische Familientherapeut
- Mechthild Papoušek, Bindungsforscherin und Psychiaterin
- Wassilios Fthenakis, Psychologe und Bundesverdienstkreuzträger
- Reiner Lehberger, Erziehungswissenschaftler und Leiter des Lern-Werk (Bucerius/Zeit-Stiftung)
- Marianne Leuzinger-Bohleber, Direktorin des Sigmund-Freud-Institutes
- Karin Grossmann und Klaus Grossmann, Bindungsforscher
- Annette Streeck-Fischer, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Tiefenbrunn
- Joachim Bauer, Neurologe
- Susanne Gaschke, Zeit-Redakteurin
- Karl Heinz Brisch, Kinder und Jugend Psychiater
- Jörg Maywald, Leiter der Deutschen Liga für das Kind
- Olaf-Axel Burow, Glücksforscher
- Matti Meri, finnische Bildungsforscher
- Allan Guggenbühl, Schweizer Psychologe
Veröffentlichungen zum Kongress für Erziehung und Bildung
Bearbeiten- Karl Gebauer/ Gerald Hüther (Hrsg.): Kinder brauchen Wurzeln: neue Perspektiven für eine gelingende Entwicklung. Walter, Düsseldorf 2001, ISBN 3-530-40124-2.
- Karl Gebauer, Gerald Hüther (Hrsg.): Kinder suchen Orientierung: Antworten für eine sinn-stiftende Erziehung. Walter, Düsseldorf/ Zürich 2002, ISBN 3-530-40136-6.
- Karl Gebauer, Gerald Hüther (Hrsg.): Kinder brauchen Spielräume: Perspektiven für eine kreative Erziehung Walter, Düsseldorf 2003, ISBN 3-530-40153-6.
- Karl Gebauer, Gerald Hüther (Hrsg.): Kinder Brauchen Vertrauen. Erfolgreiches Lernen durch starke Beziehungen. Walter, Düsseldorf/Zürich 2004, ISBN 3-530-40163-3.
- Karl Gebauer (Hrsg.): Anders Lernen: Modelle für die Zukunft. Walter, Düsseldorf 2005, ISBN 3-530-40181-1
- Karl Gebauer (Hrsg.): Lernen braucht Vertrauen: Perspektiven für eine innovative Schule. Walter, Düsseldorf, 2006, ISBN 978-3-530-42211-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dr. Karl Gebauer: Kongresse In: www.gebauer-karl.de
- ↑ Jörg Kallmeyer: Kinderleben in einer Welt ohne Erwachsene. In: HAZ 27-11-2000
- ↑ In: Kongress Dokumentation auf der Homepage von Karl Gebauer ( vom 25. Januar 2012 im Internet Archive)
- ↑ In: Kongress Dokumentation auf der offiziellen Kongress Website ( des vom 2. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.