Conrad Grünenberg

deutscher Heraldiker und Jerusalempilger
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Conrad Grünenberg (auch Konrad Grünemberg; † 1494) war ein bedeutender Bürger und Ritter aus Konstanz. Bekannt ist er für das nach ihm benannte Grünenberg-Wappenbuch, das als eines der wichtigsten Wappenbücher des Mittelalters gilt.

Auf der Heimfahrt von Jaffa nach Venedig
Konrad Grünembergs Wappen

Genaue Lebensdaten sind, außer seinem Sterbejahr 1494, nicht bekannt. Sein Vater, der ebenfalls Konrad Grünenberg hieß, war ein wohlhabendes Mitglied der Zunft der Kaufleute, saß 1454 bis 1462 im Stadtrat und wurde mehrmals Bürgermeister. Im Jahr 1441 wird Konrad Grünenberg (wahrscheinlich der Vater) als „Baumeister“ (Aufseher über städtische Bauarbeiten) erwähnt. Erstmals 1474 ist eindeutig der jüngere Konrad Grünenberg als Inhaber eines städtischen Amts (nämlich als Münzmeister) nachgewiesen.

Im Jahr 1465 unterstützte Kaiser Friedrich III. ihn und seinen Bruder Hans beim Austritt aus der Zunft und Wechsel in die Gesellschaft „Zur Katz“; in diesem Zusammenhang erwähnt Friedrich, dass Konrad Grünenberg ihm schon längere Zeit gedient habe.[1] Erstmals 1485 wird Konrad Grünenberg in einer Steuerliste „Ritter“ genannt.[2] Ab 22. April 1486[2] war er auf einer 22 Wochen dauernden Wallfahrt in das Heilige Land und wurde in Jerusalem zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen.[3]

In den 1480er Jahren verfasste Grünenberg das nach ihm benannte Wappenbuch, einen Reisebericht über seine Pilgerfahrt und die sogenannte Österreichische Wappenchronik. Neun erhaltene Handschriften des Wappenbuchs sind bekannt.[4]

In einer Handschrift seines Wappenbuchs und in seinem Reisebericht ist das Wappen Grünenbergs mit unterschiedlichen Beizeichen dargestellt, unter anderem dem Jerusalemkreuz, dem halben Rad der Hl. Katharina, dem Abzeichen des Kannenordens von Aragon, dem des Schwertordens von Zypern und einem Georgsorden, der zum Teil mit dem habsburgischen St. Georgs-Orden identifiziert wurde.[2]

Literatur

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  • Andreas Klußmann: In Gottes Namen fahren wir. Die spätmittelalterlichen Pilgerberichte von Felix Fabri, Bernhard von Breydenbach und Konrad Grünemberg im Vergleich (= Historica occidentalis et orientalis. Band 1). Universaar, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-86223-076-1.
  • Christof Rolker: Das Wappenbuch des Konrad Grünenberg : acta et agenda. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 162. Jahrgang (2014), S. 191–207 doi:10.20378/irb-50075
  • Christof Rolker: The baron who became an architect: (mis-)remembering Konrad Grünenberg (d. 1494). In: Heraldica Nova, Medieval Heraldry in social and cultural-historical perspectives (Blog auf Hypotheses.org), 1. Februar 2017 (zu Irrtümern über Leben und Werk Grünenbergs)
  • Bernd Konrad, Wer war Conrat Grünemberg? Zur Identifikation des Konstanzer Wappenbuchautors und Jerusalempilgers. In: Harald Derschka / Jürgen Klöckler (Hrsg.): Der Bodensee. Natur und Geschichte aus 150 Perspektiven. Jubiläumsband des Internationalen Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 1868–2018. Jan Thorbecke Verlag Ostfildern, S. 82 und 83.
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Commons: Conrad Grünenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Chmel: Regesta Imperii. Nr. 4322 (online)
  2. a b c Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographische Institut Leipzig, 1984
  3. Zum Ritterschlag über dem Hl. Grab in Jerusalem vgl. Wolfgang Oppelt: Bonaccia & Fortuna. Hans Tuchers abenteuerliche Pilgerreise ins Heilige Land, in den Sinai und nach Ägypten 1479/80. Band I, Dettelbach 2017, ISBN 978-3-89754-332-4, S. 25–29.
  4. Christof Rolker, "Konrad Grünenberg X: Eine Zwischenbilanz", in: Heraldica Nova: Medieval and Early Modern Heraldry from the Perspective of Cultural History (a Hypotheses.org blog), published: 13/11/2015, [1].
  5. Andrea Denke: Konrad Grünembergs Pilgerreise ins Heilige Land 1486. Untersuchung, Edition und Kommentar. Böhlau, Köln 2010, ISBN 978-3-412-20608-6, S. 44–45.