Konrad Knebel (Maler)

deutscher Maler, Grafiker

Konrad Knebel (* 24. Februar 1932 in Leipzig; † 25. Februar 2025 in Berlin)[1] war ein deutscher Maler und Grafiker.

Konrad Knebel
während einer Ausstellungseröffnung im August 2013

Nach den großen Luftangriffen auf Leipzig im Dezember 1943 siedelte die Familie von Konrad Knebel nach Marienberg über. Seine Eltern waren Musiker. Knebel besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Nach bestandenem Abitur 1951 und Absolvierung seines Studiums von 1951 bis 1957 bei Kurt Robbel, Arno Mohr, Bert Heller und Toni Mau an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee arbeitete er ab 1957 freischaffend als Maler und Grafiker in Berlin. Zudem war er 1965/66 als freier Dozent an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee tätig und leitete einen Malzirkel im VEB Tiefbau Berlin. Ab 1965 begann Knebel mit Eitemperafarben auf Papier zu malen. Neben der Ölmalerei entstand damit eine neue Werkgruppe, die Temperablätter.

Er war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und danach des Künstlersonderbundes in Deutschland. In der DDR war Knebel auf den meisten wichtigen Kunstausstellungen vertreten, u. a. von 1958 bis 1988 auf allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden.

Studienreisen und Ausstellungen führten ihn nach Polen, in die Tschechoslowakei, die Sowjetunion, nach Burma, Frankreich, Jugoslawien, Bulgarien, Italien, Norwegen, Vietnam und in die USA. 1982 wurde seine Arbeit in dem DEFA-Dokumentarfilm Stadtlandschaften vorgestellt.

Während der Wende und friedlichen Revolution in der DDR war Knebel 1989 bis 1990 Mitglied des Runden Tisches im Ministerium für Bauwesen der DDR.

2012 wurde berichtet, dass Knebel sein Atelier im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, in dem er seit 38 Jahren gearbeitet hatte, verlassen musste, weil im Zuge der dort ablaufenden Gentrifizierung ein Umbau zu einem Großraumbüro anstand.[2]

Ehrungen

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Rezeption

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„Knebel gilt . . . als ein herausragender und prototypischer Vertreter der Berliner Kunst. Sein Motivfeld sind die Häuser und Straßen als Orte des Werdens und Vergehens menschlichen Daseins, Fassaden als Physiognomien.“

Lothar Lang[3]

Darstellung Knebels in der bildenden Kunst (Auswahl)

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Museen und öffentliche Sammlung mit Werken Knebels (unvollständig)

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Einzelausstellungen (unvollständig)

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  • 1962: Leipzig, Wort und Werk
  • 1963: Berlin, Institut für Lehrerweiterbildung
  • 1967: Weimar, Kunstantiquariat Katharina Becker
  • 1969: Stockholm (mit Theo Balden und Helmut Diehl)
  • 1972: Rangoon (Burma), Museum
  • 1975: Berlin, Galerie am Prater
  • 1980: Berlin, Galerie Arkade
  • 2009: Berlin, Ephraimpalais[11]
  • 2013: Berlin, Galerie Forum Amalienpark (mit Anna Franziska Schwarzbach)

Literatur

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  • Günter Meier (Hrsg.): Konrad Knebel. Henschel Verlag, 1968 (Reihe Welt der Kunst)
  • Lothar Lang – Fragment zu Konrad Knebel, Berlin 1980 (Galerie Arkade, Staatlicher Kunsthandel der DDR)
  • Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983, S. 377 und passim
  • Konrad Knebel – Stadtlandschaften, Berlin 1989 (herausgegeben zur Ausstellung im Ephraim-Palais)
  • Konrad Knebel – Käthe-Kollwitz-Preisträger 1990, Berlin 1991 (Akademie der Künste zu Berlin)
  • Stiftung Stadtmuseum Berlin (Hrsg.): Hannah-Höch-Preis 2009 Konrad Knebel. Die Sprache der Steine
  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 455–456
  • Schichtwechsel – Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013.
  • Knut Elstermann: Der Canaletto vom Prenzlauer Berg. Der Maler Konrad Knebel, Be.bra-Verlag, Berlin, 2020; ISBN 978-3-89809-174-9
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Einzelnachweise

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  1. Ingeborg Ruthe: Nachruf: Zum Tod des Berliner Malers Konrad Knebel. In: Berliner Zeitung. 3. März 2025, abgerufen am 4. März 2025.
  2. Annett Gröschner: Die feinen Altbauviertel sind für alle da! Artikel vom 4. Juni 2012 im Portal welt.de, abgerufen am 14. August 2015
  3. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983, S. 184
  4. Dülerkop, Günter: Familie Konrad Knebel. 1976, abgerufen am 6. April 2022.
  5. Recherche | Staatliche Museen zu Berlin. Abgerufen am 5. März 2025.
  6. Sammlung Online | Berlinische Galerie | Ihr Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Berlin. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  7. Objekte [Raster] :: Person/Institution: Konrad Knebel (1932-). (Seite: 1) :: museum-digital:deutschland. Archiviert vom Original am 17. Dezember 2024; abgerufen am 4. März 2025 (englisch).
  8. https://nat.museum-digital.de/search?q=Konrad+Knebel
  9. skd.museum. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. März 2025.@1@2Vorlage:Toter Link/skd-online-collec-tion.skd.museum (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Knebel, Konrad - Sammlung "Erzgebirgische Landschaftskunst". Abgerufen am 26. Oktober 2023.
  11. Konrad Knebel. Die Sprache der Steine. Pirckheimer-Blog, 12. November 2009