Die Kontraktilität ist die Fähigkeit von Geweben in Gewebetieren, sich auf bestimmte Reize zusammenzuziehen. Diese Reize können als Nervenimpuls aus dem Körper kommen oder chemischer, elektrischer oder mechanischer Art sein. Muskelfasern haben eine besonders hohe Kontraktilität. Nach dem Tod endet diese Gewebefähigkeit rasch, bei Warmblütern eher als bei wechselwarmen Tieren.[1]

Der Begriff kommt vom lateinischen Präfix con- „zusammen-“ und trahere „ziehen“ und bedeutet somit das Sich-Zusammen-Ziehen. Meist wird er für die Muskelkontraktion, Verkürzung von Muskeln, verwendet.[2]

Physiologie

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Der Kontraktionsapparat basiert auf der Aktin-Myosin-Wechselwirkung, beschrieben unter Kontraktionsmechanismus sowie unter Muskelgewebe.

Beispiele

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Untersuchungsmethoden

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Der Begriff Kontraktilität beschreibt nicht nur qualitativ die Fähigkeit von Gewebe, sich zusammenzuziehen, sondern auch quantitativ die Kraft und Geschwindigkeit, mit der dies erfolgen kann. Besondere Bedeutung hat die Analyse der Kontraktilität des Herzmuskels, der mit einer bestimmten Geschwindigkeit einen Druck aufbauen muss, um ein Volumen mit einer bestimmten Geschwindigkeit auszuwerfen. Die Pumpleistung des Herzens passt sich den jeweiligen Anforderungen aus dem Kreislauf an durch den Frank-Starling-Mechanismus (Zusammenhang zwischen Füllung und Auswurfleistung).[2]

Zur Analyse am Herzen stehen Echokardiografie und als spezielle Anwendung auch Gewebe-Doppler zur Verfügung.

Klinische Anwendungen

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Bei der Gebärmutter kann die Kontraktilität in Form der Wehentätigkeit gemessen werden mit einem Wehenschreiber. Eine Beeinflussung ist hemmend durch Tokolyse oder durch Wehenförderung medikamentös gängig. Eine Überaktive Blase kann durch Fehlsteuerung und Überaktivität des Blasenmuskels entstehen.

Mit Inotropie wird die Beeinflussung der Kontraktionskraft des Herzmuskels bezeichnet.[5] Eine spezielle Beeinflussungstechnik ist die Kardiale Kontraktilitätsmodulation.

Bestimmte Substanzen wie Energydrinks[6] und Medikamente können die Kontraktilität verändern. Beispiele sind Calciumantagonisten zur Behandlung des Bluthochdrucks oder 1,2-Diacylglycerine.

Literatur

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  • Karl‐Heinz Kück, Amaar Ujeyl, Julia Vogler, Roland Richard Tilz: Kardiale Kontraktilitätsmodulation. In: Herz. 2021, Band 46, Nummer 6, S. 533–540 doi:10.1007/s00059-021-05071-w.
  • B. E. Strauer: Änderungen der Kontraktilität bei Druck- und Volumenbelastungen des Herzens. In: Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung. 1976, S. 69–79 doi:10.1007/978-3-642-87227-3_7.

Einzelnachweise

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  1. Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892; 10. Band, Seite 49
  2. a b Eintrag zu Kontraktilität im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  3. Elke-Maria Brand: Kontraktilität von Faszien. In: DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie. 2010, Band 8, Nummer 02, S. 22–24 doi:10.1055/s-0030-1249122.
  4. A. Mari, S. Cohen, D. L. Cohen et al: Approach to esophageal absent contractility: can we do better? In: Annals of gastroenterology. Band 37, Nummer 2, 2024, S. 117–124, doi:10.20524/aog.2024.0860, PMID 38481777, PMC 1092762 (freier Volltext) (Review).
  5. Pschyrembel online
  6. Caffeine and Taurine Containing Energy Drink Improves Systolic Left-ventricular Contractility in Healthy Volunteers Assessed by Strain Analysis Using Cardiac Magnetic Resonance Tagging (CSPAMM). (PDF; 179 kB)
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