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Begründung: Werbung für das Institut KIM e.V. Alle Literaturangaben und die Weblinks kommen aus dem eigenen Haus bzw. der eigenen Blase. Wikipedia ist nicht die Gelben Seiten und auch kein Spiritueller Ratgeber. Mit diesem Artikel will Geld verdient werden (ach ja, und Menschen geholfen). -- WMS.Nemo (Diskussion) 08:18, 25. Sep. 2024 (CEST)

Das Konzept Integrativer Methodik ist eine von Hanna Elisabeth Schumann entwickelte Metatheorie mit handlungsleitender Methodik für das Verständnis und die Förderung von Lebendigkeit, Sinngefühl und Identität in Entwicklungsprozessen.

Das Konzept Integrativer Methodik berücksichtigt die subjektive, innenseitige, wie auch die interpersonale, außenseitige Lage. Darüberhinausgehend ermöglicht es Orientierung am Sinngefühl und an eigener Lebendigkeit durch Resonanz mit sich selbst und bedeutsamen Aspekten des Lebensraums, dessen Wahrnehmung sich in dem Prozess erweitert, wie auch die Selbstwahrnehmung. Auf diesem integrativen Geschehen basieren Entwicklung, Regeneration und Resilienz, die durch Krisen, Verluste und Umbrüche immer neu wieder herausgefordert werden.

Die integrative Methodik ist auf allen menschlichen Systemebenen anwendbar mit Einzelnen jeden Alters, mit Paaren, mit Familien, in Gruppen und Organisationen. So findet es Einsatz in der der Sozialen Arbeit, im Gesundheitswesen, in Beratung, Seelsorge, Psychologie, Coaching/Organisationsberatung, Psychosomatik, Psychotherapie, Pädagogik, Heilpädagogik und Heimerziehung.

Im Zentrum des Konzeptes steht eine Theorie, die erklärt, wie Lebendigkeit immer wieder neu entsteht und in der Praxis umgesetzt werden kann. Die Chancen dieses Konzeptes stehen allen Menschen und Organisationen offen, die sich dafür interessieren. Es verbindet in einem zweidimensionalen Modell, sowohl humanistische wie systemisch-kohärente Weltbezüge zu einem eigenen integrativen Menschenbild. Davon ausgehend eine Entwicklungstheorie über die gesamte Lebenspanne, Störungslehre und ein Metamodell für therapeutisch wirksames Handeln. Das Menschenbild im KIM fokussiert die Entwicklung von Lebendigkeit als Integrationserfahrung, die sich auch Resonanzerlebnis beschreiben lässt. Die Theorie basiert auf der Annahme, dass Menschen ausreichend Resonanzerlebnisse zur Entwicklung von Fähigkeiten und zur Erhaltung oder Regeneration von Gesundheit brauchen.

Die Interventionen des KIM richten nach der Situation, den Möglichkeiten und Bedürfnissen des Hilfesuchenden, sie zielen damit auf bestmögliche Passung. Die dem Konzept eigene ressourcenorientierte salutogene Methodik aktiviert die Fähigkeit wieder Sinn zu spüren, sich wieder geborgen und getragen zu fühlen und vitalisiert die Person dazu, sich und ihre Lebenszusammenhänge anzunehmen und zu gestalten.

Im Konzept Integrativer Methodik werden hauptsächlich analoge, bildhafte und auch imaginative Arbeitsweisen bei einer emanzipatorischen Arbeitsbeziehung eingesetzt. Der erkenntnisleitende Weg entfaltet sich auf Augenhöhe entlang der Bedeutungen, wie sie den Ratsuchenden erscheinen. Er wird durch Bezug auf die Sinnhaftigkeit und Lebendigkeit der Person so erweitert, dass neue Perspektiven und Handlungs – und Erfahrungsmöglichkeiten entstehen können.

Modelle im KIM

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Das integrative Menschenbild, vom dem sich Interventionen ableiten lassen.

Zudem entwickelte Schumann ein Metamodell den Funktionsablauf für Entwicklung, mit zentralen Funktionen, welcher die individuelle und soziale Entwicklung zugleich erfasst.  

Mit dem Sozialisationsmodell „Sozialer Uterus“ (Begriff stammt von Adolf Portmann) stellt Schumann die Entwicklung von eigener Sinnfähigkeit  und eigener Lebendigkeit im Gefüge der elterlichen Definitionen, wie auch mögliche Ablösung davon, dar.

Eine integrative funktionale Störungslehre, welche auf einer entwicklungspsychologischen Perspektive beruht, erschließt einen anderen Blick auf Störungen und nimmt den vorübergehenden Nutzen der Symptomatik zur ebenso vorübergehenden Stabilisierung des Systems als bedeutenden Faktor. Sie ist von Schumann als Ergänzung zur phänomenalen ICD-10 gedacht.

Ein Entwicklungsnachholendes integratives Konzept wurde von Schumann 1992 veröffentlicht und in verschiedenen Seminaren gelehrt.

Geschichte

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Das Konzept wurde von der deutschen Psychologin und Sozialarbeiterin Hanna E. Schumann aus den Anforderungen der Praxis für die Praxis entwickelt. Insbesondere für die psychosoziale Arbeit mit Menschen, für die es wenig passende Angebote im Sozial- und Gesundheitssystem gibt. Zum einen, weil sie nicht in das Schema der typischen Psychotherapie passen und teils auch nicht passen wollen, zum anderen, weil auch die Soziale Arbeit eine wirksame Methodik braucht, um Entwicklungen aus Krisen zu fördern. Dabei entstand letztendlich ein Konzept welches in vielfältiger Praxis angewendet werden kann.

Grundlagen des Konzeptes entstanden durch Hanna. E. und Werner Schumanns Studien zwischen 1955 und 1963 im Nachkriegsberlin im Kinderheim Haus Kinderschutz in Zehlendorf, und einem Heim für straffällig gewordene Jugendliche, dem Jugendhof Schlachtensee. Schumanns untersuchten den Zusammenhang von sozial geteiltem Realitätsbewusstsein mit persönlicher Integrität und Identität. Sie fanden heraus, dass ein Mangel an geteilter Realität mit problematischem Verhalten korreliert. Eine Verbesserung des Realitätsbewusstseins als Lagebewusstsein bedeutete hingegen die Eröffnung von Entwicklungschancen, was sich als Nebeneffekt der Untersuchung zeigte. Hanna E. Schumann entwickelte aus diesen Erkenntnissen eine integrative bildhafte Methodik, die auf analogem Denken und bildhaftem Formulieren beruht, um die eigenen Lage zu erfassen. Sie wurde und wird für jede Form der Einzel-, Gruppen, Seminar oder Supervisionsarbeit angewendet.

Später ergänzte Schumann ihr Konzept durch die Entdeckung des dynamischen Integrationsprinzips, das ihr in Praxiserfahrungen begegnete, in der imaginativen Arbeit mit innerer (intrapersonaler) Lage und im interdisziplinären Austausch.

Seit den 1970er Jahren wird das Konzept Integrativer Methodik als berufsbegleitende psycho-soziale Zusatzausbildung gelehrt und findet in sämtlichen Praxisfeldern Anwendung, in deren Fokus die Entwicklung steht. Als interkulturell angewendetes offenes Konzept für Weiterentwicklung erhielt es vielfältige Impulse in Lehre und Anwendung.

Für den Bedarf in der Ukraine entwickelte es ein besonders traumalösendes Vorgehen. Dies wurde von 2020 bis 2021 zum Aufbau eines Versorgungsnetzwerkes für Geflüchtete und traumatisierte Menschen zusammen mit einer Multiplikatorenschulung umgesetzt. Das Projekt erhielt umfassende Förderung der GIZ Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und dem CIM Centrum für Internationale Migration. In Deutschland wird es in der Gruppenarbeit mit geflüchteten Müttern eingesetzt und aktuell von Alamdar-Niemann beforscht, die ersten Ergebnisse auf der iu-online Tagung im November 2023 vorstellte. Die Publikation dazu folgt im Buch „Soziale Arbeit zwischen Krise und Kritik“ im Beltz Verlag im Februar 2025.

Die Anwendung in der „Kinder- und Jugendpsychosomatik in Klinik und Praxis“, wurde von Reinhild Zenk und Gernot Sinnecker, 2023, beschrieben.

Literatur

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  • Stefanie Katz: Die entscheidende erste Stunde in Beratung und Therapie in: Freie Psychotherapie - Magazin des Verbandes Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e. V., Ausgabe 03.2015, S. 16 ff.:
  • Stefanie Katz: Suche nach Lebendigkeit in der Not. Das Konzept Integrativer Methodik - Erklärt mit einem Fallbeispiel in: Freie Psychotherapie - Mitgliedermagazin des Verbandes Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e. V. (VFP): Heft 1/2014, S. 4 ff.:
  • Stefanie Katz: Fallskizze zur Arbeit mit einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung nach sexuellem Missbrauch in: Freie Psychotherapie - Mitgliedermagazin des Verbandes Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e. V. (VFP); Heft 1/2008, S. 25 ff. und Heft 2/2008, S. 23 ff.:
  • Hanna E. Schumann: Integration- ein Weg zu neuer Methodik in der Sozialarbeit, in: Der Sozialarbeiter, Heft 1/1973
  • Hanna E. Schumann: Das Konzept Integrativer Methodik in Sozialarbeit und Therapie , in: Der Sozialarbeiter, 1974/4
  • Hanna E. Schumann: Das Konzept Integrativer Methodik – Einführung in Theorie und sozialtherapeutische Praxis, in: Der Sozialarbeiter 1977/2
  • Hanna E. Schumann: Gezielt Helfen – Pragmatische Sozialtherapie, 1980, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg
  • Hanna E. Schumann, Werner Schumann: Ein integratives Menschenbild, 1989, 1993 2. Auflage. – Hannover: Verlag Institut KIM e. V.
  • Hanna E. Schumann, Werner Schumann: Das Konzept Integrativer Methodik- Zusammenfassung -Essenzen, 1995 – Hannover: Verlag Institut KIM e. V.
  • Reinhild Zenk; Gernot Sinnecker: Kinder- und Jugendpsychosomatik in Klinik und Praxis, 2023, Elsevier, München
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