Kortenhoef

Ort in den Niederlanden

Kortenhoef ist ein Dorf in der Gemeinde Wijdemeren in der niederländischen Provinz Nordholland und liegt etwas außerhalb des Gooi. Der ursprüngliche Name war Curtevenne und es war von je her ein kleines Straßendorf auf einem Damm gelegen, südöstlich vom Horstermeerpolder. Kortenhoef liegt etwa fünf Kilometer westlich von Hilversum und 20 km vom Stadtkern von Amsterdam entfernt.

Kortenhoef
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Flagge
Wappen des Ortes Kortenhoef
Wappen
Provinz  Noord-Holland
Gemeinde Flagge der Gemeinde Wijdemeren Wijdemeren
Fläche
 – Land
 – Wasser
14,81 km2
9,87 km2
4,94 km2
Einwohner 6.590 (1. Jan. 2024[1])
Koordinaten 52° 14′ N, 5° 6′ OKoordinaten: 52° 14′ N, 5° 6′ O
Bedeutender Verkehrsweg N201
Vorwahl 035
Postleitzahlen 1211, 1216, 1223, 1231, 1241, 1243
Lage von Kortenhoef in der Gemeinde Wijdemeren
Lage von Kortenhoef in der Gemeinde Wijdemeren
Lage von Kortenhoef in der Gemeinde WijdemerenVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Hervormde Kerk — Kortenhoef
Kortenhoef und seine Lage zum Horstermeer um 1882

Gemeindegeschichte

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Das Dorf selbst besteht aus zwei Teilen, dem alten Dorf an der Kortenhoefsedijk und Moleneind, und das neue Dorf, das zum Nordosten hin zum ’s-Gravelandsche Polder gelegen ist. Kortenhoef war eine selbstständige Gemeinde. Vom 19. September 1814 bis zum 1. Oktober 1819 war es ein Teil der Provinz Utrecht. Am 1. Januar 1966 wurde es mit den Dörfern ’s-Graveland und Ankeveen in dem neuen Verwaltungsbezirk ’s-Graveland zusammengelegt. Zum 1. Januar 2002 erfolgte ein weiterer Zusammenschluss von ’s-Graveland mit Loosdrecht und Nederhorst den Berg zur Großgemeinde Wijdemeren mit etwa 23.186 Einwohnern. Die Gemeinde Kortenhoef war im 19. Jahrhundert auch als Kortenhoef en Riethoven bekannt.

Kortenhoef liegt an einem waldreichen Gebiet und ist für seinen See-Bezirk bekannt. Die Kortenhoefer Seen sind das Ergebnis der Jahrhunderte dauernden Torfstecherarbeiten dieses Niedermoorgebietes und dafür bekannt. Darüber hinaus wurde hier das Schilfrohr für die Reetdächer gewonnen. Ferner gab es hier Fischfang. Ein größeres Gebiet um Kortenhoef ist zwischenzeitlich in eine Polderlandschaft umgewandelt worden.[2][3] Hier wurde Viehzucht betrieben, so wie dies auf dem Marschland möglich war – diese Gegend hatte den Ruf, sehr arm zu sein. Derzeit existieren nur noch wenige Bauernhöfe. Viele der marginalen, ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden mittlerweile stillgelegt.

Kortenhoef war 1156 unter dem Namen Curtenvene bekannt. In 1235 erfolgte die Umbenennung in Curtenhoven und ab 1444 trug die kleine Gemeinde den Namen Kortehoeff. Nach der sprachwissenschaftliche Rekonstruktion wird Kotenhoef mit dem Ausdruck Torfbeschneidung gleichgesetzt - venne bedeutet Torf und hoef Huf.[4] Korten ist mit beschneiden gleichzusetzen. Die Kirche von Kortenhoef wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts (etwa zwischen 1350 und 1400) erbaut. Es handelt sich um eine spätromanische Saalkirche. Im 17. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff verändert und der Turn erhielt eine neue Spitze. Dabei wurde der Grundriss beibehalten. Kennzeichnend ist der kleine Chor. Der große Unterschied zu anderen Kirchen in der Umgebung ist, die Kirche hat bis heute ihren alten Grundriss beibehalten. Dies hat seine Ursache an der gleich gebliebenen Bevölkerungszahl. Daher wurde sie nie vergrößert. Diese Kirche ist diejenige, welche in Holland von Künstlern am meisten gemalt worden ist.

Gemeindewappen

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Das Wappen von Kortenhoef wurde an die Gemeinde gegeben. Dieses Wappen ist am 28. Juni 1839 von dem Hohe Rat durch den Adel zur Ehrung von Kortenhoef als Poldergemeinde verliehen worden. Die Gemeinde hatte es bis zur Gemeindereform geführt und war zugleich ihr Amtssiegel.

Das Wappen besteht aus Schild und auf dem oberen Rand stehender Helmkrone.[5] Der Wappenschild ist dreigeteilt. Dominierend im Schildhaupt und Balken sind zwei gleichrangige, bildliche Tierdarstellungen. Rechts ist ein behufter, schwebender schwarzer Pferdefuß von der Herzstelle zur rechten oberen Stelle wachsend auf goldenem Grund. Links ist ein Pelikan[6] mit drei Jungvögeln im Nest sitzend in Silber gehalten auf rotem Grund. Die Fußstelle besteht aus einem Fluss auf grünem Grund. Auf diesem schwebt zum Fluss und zum rechten und linken Seitenrand ein dreigeteilter Leistenstab in Gold.[7]

Quellenverzeichnis

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  • Norma Broude: Impressionismus – eine internationale Kunstbewegung 1860–1920. DuMont Buchverlag, Köln 1990, ISBN 3-8321-7454-0.
  • Carole Denninger-Schreuder: De onvergankelijke kijk op Kortenhoef: een schildersdorp in beeld. THOT, Bussum 1998, ISBN 90-6868-215-6.
  • Frouke van Dijke, Maartje van den Heuvel: Holland op z’n mooist. Uitgeverij WBOOKS, 2015, ISBN 978-94-6258-086-2.
  • Matthias Heymann: Die Geschichte der Windenergienutzung 1890–1990. Campus Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-593-35278-8.
  • Nescio, L. Frerichs: De uitvreter • Titaantjes • Dichtertje • Mene Tekel. Singel Uitgeverijen, 2015, ISBN 978-90-388-9304-4.
  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. 2., unveränderte Auflage. Battenberg-Verlag, 2006, ISBN 3-86646-010-4.
  • John Sillevis, Hans Kraan, Roland Dorn: Die Haager Schule, Meisterwerke der Holländischen Malerei des 19. Jahrhunderts aus Haags Gemeentemuseum. Ausst.-Kat. Kunsthalle Mannheim. Edition Braus, 1987, ISBN 3-925835-08-3.
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Commons: Kortenhoef – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 16. August 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  2. Der Grund für die Landrückgewinnung ist die einzigartige Trockenlegung über ein Entwässerungsgrabensystem, Windpumpen, die das gewonnene Wasser zu einer künstlichen wie natürlichen Vorflut anhoben und von dort über ein Gefälle aus dann zum Meer abgeführt wurde.
  3. In Ergänzung siehe hierzu auch Matthias Heymann, S. 44 bis 47.
  4. Daher ist auch der Pferdehuf im Wappen aufgenommen worden.
  5. Diese Rangkrone hat ihren Ursprung in der dänischen, italienischen, spanischen und französischen Marquis-(Markgrafen)-krone (Oswald, 2006).
  6. Der Pelikan ist als Schwimmvogel eher selten in der Heraldik zu finden. In der Mythologie wird er der Opferbereitschaft gleich gesetzt. Der Sage nach machte der Pelikan seine Brust auf, um mit seinem Blut die Brut zu nähren. Im Christentum ist er Symbol für Christus als Heiland (Oswald, 2006).
  7. Der Goldton kam erst im 19. Jahrhundert auf, als man dazu über ging, Phantasiefarben einzuführten. Früher gab es nur das Gelb als Farbton im Schild.