Korydalla
Korydalla (altgriechisch Κορύδαλλα Korýdalla, lateinisch Corydalla) war eine antike Stadt im Südosten der lykischen Halbinsel in der Provinz Antalya in der Türkei. Ihre Überreste befinden sich bei dem Dorf Hacıveliler nahe Kumluca.
Korydalla wird erstmals bei Hekataios von Milet bei seiner Beschreibung Asiens erwähnt und von Stephanos von Byzanz als Stadt der Rhodier genannt.[1] Als Station taucht Korydalla im Stadiasmus Patarensis aus der Zeit des Kaisers Claudius auf. Der ältere Plinius führt Korydalla unter den Bergorten Lykiens auf, die im Gebiet der von den Römern als Piratenzentrum zerstörten Stadt Olympos lagen.[2]
Die Hauptgottheit von Korydalla war vermutlich Leto, möglicherweise als Gleichsetzung mit der lykischen „Mutter“.[3] Münzen der Stadt aus der Zeit Gordians III. bilden zudem Athena, Herakles und Tyche ab. Weitere Weihungen sind für Artemis, die Dioskuren und Sarapis bekannt.[4]
Bekannt ist sie auch als Heimatstadt der Aglais alias Aristokila, Tochter des Hermaios und Mutter des berühmten Euergeten Opramoas aus Rhodiapolis, der sich in der Heimat seiner Mutter als Wohltäter engagiert und ihr an der unteren Stoa von Rhodiapolis ein Ehrenmonument gewidmet hat.[5]
Literatur
Bearbeiten- Peter Frei: Die Götterkulte Lykiens in der Kaiserzeit. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt (ANRW). II 18.3, Berlin 1990, S. 1729–1864, hier: S. 1813, 1858.
- Martin Zimmermann: Untersuchungen zur historischen Landeskunde Zentrallykiens (= Antiquitas. Reihe 1: Abhandlungen zur alten Geschichte. Band 42). Habelt, Bonn 1992, ISBN 978-3-7749-2553-3, S. 61–67.
- Bülent İplikçioğlu: Die Inschriften von Korydalla (= Tituli Asiae Minoris Band 2², 1). Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2021, ISBN 978-3-7001-8345-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hekataios (= FGrHist 1 F 246) bei Stephanos von Byzanz s. v. Κορύδαλλα; siehe Margarethe Billerbeck (Hrsg.): Stephani Byzantii Ethnica. Band 3: Kappa – Omikron (= Corpus Fontium Historiae Byzantinae – Series Berolinensis. Band 43/3). De Gruyter, Berlin 2014, S. 100 f.
- ↑ Plinius, Naturalis historia 5, 100 f.: oppidum Olympus ibi fuit, nunc sunt montana Gagae, Corydalla, Rhodiopolis.
- ↑ Peter Frei: Die Götterkulte Lykiens in der Kaiserzeit. In: ANRW. II 18.3, 1990, S. 1813.
- ↑ Peter Frei: Die Götterkulte Lykiens in der Kaiserzeit. In: ANRW. II 18.3, 1990, S. 1858.
- ↑ TAM II 916. In: Searchable Greek Inscriptions. A Scholarly Tool in Progress. The Packard Humanities Institute. Abgerufen am 9. März 2018 (altgriechisch).