Der Kotzen (Bairisch auch Kutzen,[1] aus althochdeutsch kozzo ‚raues Deckenzeug‘, vgl. Cotte ‚Kutte‘ und Kote, Kotze ‚Zelt‘) ist eine altertümliche Bezeichnung für einen groben Wollstoff aus Streichgarn[2], in Leinwandbindung oder Köperbindung gewebt, mehr oder minder schwach gewalkt und beiderseitig gut aufgeraut und nicht geschoren, und daher gewöhnlich mit pelzartig dichtem und langem Flor versehen.[3]

Kotzen
(auch: Kutzen, Kotze)
Bindung Leinwandbindung oder Köperbindung
Traditionelles Material Wolle
Veredelung Walken und Aufrauen

Eigenschaften beanspruchbar, wärmend, wasserabweisend
Verwendung Pferdedecken, Schlafdecken, Arbeitskleidung, Wetterschutzkleidung, Wanderbekleidung

Ähnliche Gewebe Vadmal, Loden, sonstige Walkstoffarten

Das Material diente für Pferdedecken, sonstige Decken, Mäntel und Umhänge (auch als Kotze oder Wetterfleck bezeichnet) und ähnlichem.

Hergestellt wurde das Gewebe u. a. von dem Unternehmen Jos. Stefsky.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Der Kotzen, Kutzen. In: Bayerisches Wörterbuch. 2 B#nde. 7. Neudruck d. v. G. Frommann bearb. 2. Ausgabe. München 1872–1877. Mit einer wissenschaftlichen Einleitung zur Ausgabe Leipzig 1939 von Otto Mausser und mit einem Vorwort von Otto Basler. Oldenbourg, 2008, ISBN 978-3-486-58520-9; books.google.de
  2. Kotzen. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 1013 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Kotzen. In: Luegers Lexikon der gesamten Technik. 2. Auflage. Band 5. Deutsche Verlags-Anstalt, Leipzig / Stuttgart 1907, S. 642 (Digitalisat. zeno.org).