Kotzenbach (Püchersreuth)

Weiler in der Oberpfalz, Gemeindeteil von Püchersreut

Kotzenbach ist ein Ortsteil von Püchersreuth im Landkreis Neustadt an der Waldnaab des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz.

Kotzenbach
Gemeinde Püchersreuth
Koordinaten: 49° 47′ N, 12° 11′ OKoordinaten: 49° 46′ 37″ N, 12° 10′ 55″ O
Höhe: 431 m ü. NN
Einwohner: 25 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 92721
Vorwahl: 09602
Wegkreuz in Kotzenbach
Wegkreuz in Kotzenbach

Geographische Lage

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Kotzenbach befindet sich am Nordrand der Ortschaft Wurz am Südhang des Rötenbühl. 600 m westlich von Kotzenbach fließt die Waldnaab von Norden nach Süden. Am Südrand von Kotzenbach verläuft der gleichnamige Bach von Walpersreuth her kommend. Er mündet nach 600 m in die Waldnaab.

Westlich von Kotzenbach verläuft die Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau. Der nächstgelegene Bahnhof ist der Bahnhof von Windischeschenbach, 2,5 km nordwestlich von Kotzenbach.

1,2 km östlich von Kotzenbach verläuft die Bundesstraße 15 und 1,4 km westlich von Kotzenbach die A 93. Kotzenbach liegt 5 km nordwestlich von Püchersreuth, 5 km nördlich von Neustadt an der Waldnaab und 3 km südlich von Windischeschenbach.[2]

Geschichte

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Kotzenbach lag im Herrschaftsbereich der Burg Neuhaus. Die Burg Neuhaus war Ende des 13. Jahrhunderts von Landgraf Ulrich I. von Leuchtenberg erbaut und ab 1328 an das Kloster Waldsassen verpfändet worden. Kotzenbach wurde in einer Verkaufsurkunde von 1423 erwähnt. Die Landgrafen Johann und Jorg von Leuchtenberg verkauften darin Teile ihres Besitzes an das Kloster Waldsassen.[3] Ab 1515 ging die Burg und ihr Herrschaftsbereich ganz in das Eigentum des Klosters Waldsassens über.

Kotzenbach gehörte vom 15. bis zum 17. Jahrhundert zum Gericht Neuhaus. Kotzenbach wurde im waldsassischen Ämterverzeichnis 1560 mit 6 Mannschaften, 1 Bruder, 1 Hutmann und Schäfer aufgeführt.

Kurfürst Ottheinrich führte 1542 per Erlass die protestantische Konfession in seinem Fürstentum ein. In den Jahren 1548 bis 1571 ging die Herrschaft des Klosters Waldsassen nach und nach in die kurpfälzische Landeshoheit über. Im Rahmen der von Ottheinrich 1558 durchgeführten Neuordnung des Kirchenwesens in der gesamten Oberen Pfalz wurde Wurz Pfarrei in der Superintendentur Tirschenreuth. Die Pfarrei Wurz umfasste die Ortschaften Kotzenbach, Pfaffenreuth, Mitteldorf, Rotzendorf, Walpersreuth, Eppenreith, Kahhof, Lamplmühle, Ernsthof, Stinkenbühl, Rotzenmühle, Wurmsgefäll, Geißenreuth. Ihr Pfarrer war Michael Schiffendecker aus Runneburg bei Zwickau.[4]

Wurz gehörte zunächst zum Landgericht Tirschenreuth und wurde 1857 in das Landgericht Neustadt an der Waldnaab umgegliedert.[3]

Bei der Gegenreformation wurde Wurz wieder katholisch, die kirchliche Einteilung Ottheinrichs wurde aufgehoben und der Zustand von vor der Reformation wieder hergestellt. Der Stift Waldsassen wurde 1669 an die Zisterzienser zurückgegeben. Die Pfarrei Wurz gehörte nun zum Dekanat Nabburg.

Das Ämterverzeichnis von 1622 erwähnte Kotzenbach mit 6 Mannschaften und das Steuerbuch von 1630 mit 4 Höfen, 1 Gut und 1 Häusel. 1792 hatte Kotzenbach 5 Untertanen und 1796 wurden 34 stiftische Einwohner verzeichnet.

Seit 1808 war Wurz Gemeinde und Steuerdistrikt mit den Ortschaften Wurz, Kahhof, Kotzenbach, Lamplmühle und Pfaffenreuth.[4] 1978 wurde die Gemeinde Wurz mit ihren Ortsteilen in die Gemeinde Püchersreuth eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung in Kotzenbach ab 1819

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1819–1913[5]
Jahr Einwohner Gebäude
1819 37 5[4]
1838 38 5[6]
1871 36 22[7]
1885 37 5[8]
1900 39 7[9]
1913 40 4[10]
1925–2011[5]
Jahr Einwohner Gebäude
1925 28 4[11]
1950 40 5[12]
1961 29 5[13]
1970 23 k. A.[14]
1987 36 6[15]
2011 25 k. A.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b atlas.zensus2011.de
  2. Kotzenbach bei Bayernatlas. Abgerufen am 20. September 2019.
  3. a b c Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 45, 455
  4. a b c Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 21: Tirschenreuth, S. 245, 251, 260, 328, 387
  5. a b https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  6. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 361 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 910, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 858 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 888 (Digitalisat).
  10. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 587 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 896 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 770 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 568 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 133 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 264 (Digitalisat).
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Commons: Kotzenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien