Kozijavkin-Methode
Die Kozijavkin-Methode zur Rehabilitation von Menschen mit Bewegungseinschränkungen wurde vom ukrainischen Neurologen und Orthopäden Wolodymyr Kosjawkin (Володимир Козявкін, * 9. Juni 1947), genannt Kozijavkin, entwickelt. Die Kozijavkin-Methode wird auch als System der intensiven neurophysiologischen Rehabilitation (SINR) bezeichnet.
Beschreibung der Kozijavkin-Methode
BearbeitenDiese Therapie beruht darauf, dass sich in der Wirbelsäule der Patienten Blockaden befinden. Durch eine biomechanische Korrektur der Wirbelsäule werden diese Blockaden gelöst. Dadurch können die Signale des Gehirns die Muskeln besser erreichen. So können Menschen mit Bewegungseinschränkungen neue Bewegungen erlernen.
Um dieses Lernen zu vereinfachen und zu beschleunigen, werden während einer Therapie nach dem SINR zusätzlich zur biomechanischen Korrektur der Wirbelsäule noch Massagen, Vibromassagen, eine spezielle Form der Physiotherapie, Mobilisierungen der Gelenke, Reflextherapie, Mechanotherapie, Laufbandtraining und rhythmische Musiktherapie durchgeführt. Auch wird der Korrekturanzug Spirale eingesetzt, um gezielt korrekt Bewegungen zu erlernen und falsche Bewegungen zu korrigieren.
Eine Therapie dauert 2 Wochen. Am ersten Tag wird eine neue Diagnostik (gründliche ärztliche Untersuchung) durchgeführt. An 12 Behandlungstagen finden dann jeweils eine biomechanische Korrektur der Wirbelsäule sowie je nach Gesundheitszustand des Patienten ca. 3–4 Stunden weiter Therapie statt. Jeder Patient erhält dabei ein auf ihn speziell abgestimmtes Therapieprogramm.
Anwendungsgebiete der Kozijavkin-Methode
BearbeitenDie Kozijavkin-Methode wird bei Patienten mit
- Infantiler Zerebralparese
- Schädel-Hirn-Trauma
- Unfallfolgen
- Schlaganfall
- Migräne
- verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen
angewandt.
Wolodymyr Kosjawkin leitet seit 2003 die neu eröffnete Internationale Rehabilitationsklinik in Truskawez/Ukraine, in der Nähe von Lemberg und führt dort das SINR durch.
Literatur
Bearbeiten- Heimo Schwilk: Der Wunderheiler aus Truskavetz. In: Die Welt vom 20. April 2003
- Aris, B: The Kozijavkin method. In: The Lancet - Vol. 364, Issue 9449 vom 27. November 2004, S. 1927–1928
- Mijna Hadders-Algra, Tineke Dirks, Cornill Blauw-Hospers und Victorine de Graaf-Peters: The Kozijavkin method: giving parents false hope? In: The Lancet - Vol. 365, Issue 9462 vom 5. März 2005, S. 842