Krüsselwarck
Das Krüsselwarck (auch Krüsselwark, Krüßelwarck, Krüßelwark oder Kreuzelwerk genannt) ist das vordere Quergebäude eines dreiteiligen, spätmittelalterlichen, friesischen Bauernhauses.
Beschreibung
BearbeitenDas dreiteilige Bauernhaus ist in der Kopf-Hals-Rumpf-Bauweise errichtet, wobei der vordere Teil des Gebäudes quer vor den anschließenden Gebäudeteilen steht, so dass sich ein T-förmiger Gesamtgrundriss ergibt.
Abgeleitet aus der Kreuzform der Baugruppe erhielt das Wohnhaus den Namen „Krüsselwarck“, was so viel wie „Kreuzwerk“ bedeutet.[1] Den Begriff prägte Johannes Cadovius-Müller. Er war von 1675 bis 1725 Pastor in Stedesdorf bei Esens in Ostfriesland und dokumentierte diesen Haustyp in seinen handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1691.[2]
Die drei Gebäudeteile des Bauernhauses sind:
- Krüsselwarck – das quer stehende steinerne Wohnhaus, in dem die repräsentativen Wohnräume untergebracht waren
- Middelhus – das Mittelhaus zwischen dem steinernen Wohnhaus und den Wirtschaftsgebäuden; es enthielt den Eingangsbereich und meistens die große Küche.
- Veehus – das anschließende Wirtschaftsgebäude mit Viehstall, Heu- und Kornspeicher
Der Bauernhaustyp entstand ab der Mitte des 17. Jahrhunderts. Aus ihm entwickelte sich in mehreren Stufen das heute bekannte Gulfhaus.[3]
Literatur
Bearbeiten- Karl Maas: Steenhus und Krüsselwark in Ostfriesland und im Jeverland. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des friesischen Bauernhauses. Braunschweig 1942.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolfgang Rüther: Hausbau zwischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bauernhäuser der Krummhörn vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Seite 97 (PDF; 1,9 MB), abgerufen am 2. Oktober 2013
- ↑ Wolfgang Rüther: Hausbau zwischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bauernhäuser der Krummhörn vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Seite 19 (PDF; 1,9 MB), abgerufen am 2. Oktober 2013
- ↑ Wolfgang Rüther: Hausbau zwischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bauernhäuser der Krummhörn vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Seite 83 ff. (PDF; 1,9 MB), abgerufen am 2. Oktober 2013