Kraftwerk Nathpa Jhakri

Laufwasserkraftwerk am Satluj in Indien

Das Kraftwerk Nathpa Jhakri (Hindi नाथपा झाकड़ी जलविद्युत परियोजना, englisch Nathpa Jhakri Hydroelectric Station) ist ein Laufwasserkraftwerk am Satluj in Indien im Distrikt Kinnaur, Bundesstaat Himachal Pradesh. Die Stadt Shimla befindet sich ca. 80 km südwestlich des Kraftwerks.

Kraftwerk Nathpa Jhakri
Lage
Kraftwerk Nathpa Jhakri (Himachal Pradesh)
Kraftwerk Nathpa Jhakri (Himachal Pradesh)
Koordinaten 31° 33′ 51″ N, 77° 58′ 48″ OKoordinaten: 31° 33′ 51″ N, 77° 58′ 48″ O
Land Indien Indien
Ort Distrikt Kinnaur, Bundesstaat Himachal Pradesh
Gewässer Satluj
f1
Kraftwerk

Eigentümer Satluj Jal Vidyut Nigam (SJVN)
Betreiber SJVN
Bauzeit 1994 bis 2000
Betriebsbeginn 2004
Technik

Engpassleistung 1.500 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
428 m
Ausbaudurchfluss 405 m³/s
Regelarbeitsvermögen 6.950[1] Millionen kWh/Jahr
Turbinen Francis-Turbinen 6 × 250 MW
Sonstiges

1987 war der Norden Indiens von akutem Strommangel betroffen und das Kraftwerksprojekt Nathpa Jhakri wurde als bevorzugte Möglichkeit gesehen, die Erzeugungskapazität auszubauen.[2] Eine Absichtserklärung für das Projekt wurde im Juli 1991 unterschrieben.[1] Die eigentlichen Bauarbeiten starteten im Juli 1995. Sie wurden im Juli 2002 abgeschlossen.[3] Das Kraftwerk ging im Mai 2004 in Betrieb. Es wurde am 28. Mai 2005 durch den damaligen Premierminister Manmohan Singh offiziell eröffnet. Das Kraftwerk ist im Besitz der Satluj Jal Vidyut Nigam Limited (SJVN) und wird auch von SJVN betrieben.[1]

Absperrbauwerk

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Das Absperrbauwerk besteht aus einer Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 62,5[4][5][6] (bzw. 60[2], 60,5[7] oder 67,5[3])  m und einer Kronenlänge von 155[2] bzw. 185[4][6] m. Die Staumauer verfügt über fünf Schütze. Über vier von ihnen können maximal 5.660 m³/s abgeführt werden, was dem Bemessungshochwasser entspricht; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 10.000 Jahren bestimmt.[2]

Auf der linken Seite der Staumauer befindet sich der Einlass, von dem aus das Wasser zunächst in vier unterirdische Absetzbecken (Länge 525 m, Breite 16,31 m, Höhe 27,5 m)[5][6] geleitet wird, bevor es über einen Tunnel (Länge 27,395 km, Durchmesser 10,15 m)[5] zum Kraftwerk geführt wird. Am Ende des Tunnels befindet sich ein Wasserschloss (Höhe 296[3] bzw. 301[5][6] m, Durchmesser 24,50[3] bzw. 21,6[5][6] m). Danach führen Druckrohrleitungen zur Maschinenhalle.

Der Dichtungsschleier reicht bis in eine Tiefe von 45 m.[5]

Bei Vollstau erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 0,22 km² und fasst 3,4 Mio. m³.[2][A 1]

Kraftwerk

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Das Kraftwerk Nathpa Jhakri verfügt über eine installierte Leistung von 1.500[1][4][5] bzw. 1.530[7] MW. Die durchschnittliche Jahreserzeugung schwankt mit der Wasserführung des Satluj: sie lag im Jahre 2005 bei 4,053 Mrd. kWh und im Jahre 2009 bei 7,017 Mrd. kWh.[4]

Die 6 Francis-Turbinen leisten jede maximal 250[5] (bzw. 255)[4][8] MW. Sie befinden sich in einer Kaverne (Länge 222 m, Breite 49 m, Höhe 20 m). Die Maschinen gingen zwischen Oktober 2003 und März 2004 ans Netz.[8] Die Turbinen wurden von Kværner und die Generatoren von ABB und Siemens geliefert.[4][7]

Die Fallhöhe beträgt 428 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 405 (bzw. 400)[3] m³/s.[4][5] Nachdem das Wasser das Kraftwerk Nathpa Jhakri passiert hat, wird es durch einen weiteren Tunnel zum Kraftwerk Rampur geleitet.[5]

Sonstiges

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Die Gesamtkosten des Kraftwerks betrugen 8.187[1] Crore INR bzw. 1,9[8] 2[4][7] oder 2,0482[9] Mrd. USD. Die Weltbank gewährte Indien im Jahre 1988 einen Kredit über 485 Mio. USD für die Errichtung des Kraftwerks.[2]

Siehe auch

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Anmerkungen

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  1. Abweichend davon gibt Global Energy Observatory als Volumen des Stausees 3,43 Mrd. m³ an, wobei es sich aber um einen Fehler handeln dürfte.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Nathpa Jhakri HPS. Satluj Jal Vidyut Nigam (SJVN), abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  2. a b c d e f IMPLEMENTATION COMPLETION REPORT (CPL-30240; SCL-3024A) Report No: 24899. (PDF 5,3 MB; S. 8 (2), S. 58 (52), S. 61 (55)) Worldbank, 25. September 2002, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  3. a b c d e Nathpa Jhakri hydroelectric project. www.salini-impregilo.com, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  4. a b c d e f g h Nathpa Jhakri Hydro Electric Project India. Global Energy Observatory, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  5. a b c d e f g h i j Nathpa - Jhakri Hydroelectric Project, Himachal Pradesh, India. (PDF 508 KB; S. 8 (2), S. 58 (52)) www.portal.gsi.gov.in, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2011; abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.portal.gsi.gov.in
  6. a b c d e A PRESENTATIION ON DIISRUPTIION OF POWER GENERATIION DUE TO NATURAL DIISASTERS – EXPERIIENCE OF 6 X 250 MW NATHPA JHAKRII HYDRO POWER STATIION OF SJVN LIIMIITED. (PDF 2,7 MB) nidm.gov.in, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nidm.gov.in
  7. a b c d Nathpa Jhakri, India. www.power-technology.com, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  8. a b c A boost for hydro. www.waterpowermagazine.com, 27. August 2004, abgerufen am 28. Juli 2015 (englisch).
  9. Nathpa Jhakri Power Project. Worldbank, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).