Kreuzbergkaserne Zweibrücken

Ehemalige US-Militärkaserne in Zweibrücken, Rheinland-Pfalz
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Die Kreuzbergkaserne Zweibrücken befindet sich in Zweibrücken in Rheinland-Pfalz. Die ehemalige Kaserne liegt im Nordwesten des Ortes und erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 48,5 Hektar. Ursprünglich wurde die Anlage zwischen 1937 und 1938 mit vier Gebäuden errichtet und diente von 1939 bis 1945 der Wehrmacht. Anschließend wurde sie von 1945 bis 1953 von französischen Truppen genutzt. Mitte der 1950er Jahre übernahm die US-Armee die Anlage, die sie bis 1993 als Personalersatzzentrum sowie für weitere militärische Zwecke nutzte.[1]

Deutschland Kreuzbergkaserne Zweibrücken
Gebäude H des Studienorts Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern im früheren Kasernengelände

Gebäude H des Studienorts Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern im früheren Kasernengelände

Land Deutschland Deutschland
Gemeinde Zweibrücken
Koordinaten: 49° 15′ 44″ N, 7° 21′ 42″ OKoordinaten: 49° 15′ 44″ N, 7° 21′ 42″ O
Eröffnet 1937–1938
Alte Kasernennamen
1945–1953 Kaserne Turenne
Ehemals stationierte Truppenteile
Wehrmacht
Forces françaises en Allemagne
United States Army
Koninklijke Luchtmacht
Kreuzbergkaserne Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
Kreuzbergkaserne Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)

Lage der Kreuzbergkaserne Zweibrücken in Rheinland-Pfalz

Nach dem Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte ging ein Teil des Geländes in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Ein weiterer Teil wurde von 1993 bis 2000 durch die niederländische Luftwaffe im Rahmen des NATO-Truppenstatuts (SOFA) genutzt. Heute wird die Kaserne einer zivilen Nutzung zugeführt, einschließlich Wohnsiedlungen, eines Hochschulstandorts und Gewerbegebieten.

Geschichte

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Die ersten Gebäude der Kaserne wurden 1937/38 errichtet. Zwischen 1939 und 1945 wurde die Anlage von der Wehrmacht genutzt. Am 18. März 1945 wurde Zweibrücken von US-Truppen besetzt, und bereits im Juni 1945 übernahmen französische Truppen das Gelände, die es in „Kaserne Turenne“ umbenannten.

1953 zogen die französischen Truppen in die Niederauerbach-Kaserne um, während die US-Amerikaner die Kreuzbergkaserne restaurierten und ausbauten. In den 1960er Jahren erhielt die Kaserne ihren heutigen Namen. Bis in die 1980er Jahre diente sie als Standort für militärische Einheiten sowie als Versorgungs- und Freizeitzentrum für die amerikanischen Soldaten und ihre Familien.

Im Jahr 1993 übernahm die Bundesrepublik Deutschland große Teile des Geländes. Ein Teil der Kaserne wurde von der niederländischen Luftwaffe genutzt, die bis zum Jahr 2000 dort stationiert war. Die niederländischen Kampfpiloten flogen ihre Einsätze für die NATO von der nahegelegenen Air Base in Ramstein. Noch während der sukzessiven Übergabe durch die Niederländischen Streitkräfte, begann eine umfassende Umnutzung des Geländes.[2]

Konversion und zivile Nutzung

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Die Konversion der Kreuzbergkaserne gliederte sich in mehrere Teilbereiche:

Der südliche Teil des ehemaligen Kasernengeländes umfasst eine 10,37 Hektar große Wohnsiedlung mit 26 Wohngebäuden mit insgesamt 337 Wohneinheiten und einem Fernheizwerk, davon 71 Wohnungen, die während zur Zeit der Nutzung durch die NATO von niederländischen Kampfpiloten bewohnt wurden. Die Erschließung des Wohngebiets wurde während der militärischen Nutzung als geschlossene Infrastruktur gestaltet und erst nach der Konversion an das öffentliche Netz der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen. Dies erfolgte mit dem Verkauf der Wohnsiedlung an private Investoren im Jahr 1998 mit Zustimmung der NATO und des Königreichs der Niederlande. Bis 2000 räumten die niederländischen Streitkräfte die verbleibenden exterritorialen Bereiche. Die Käufergemeinschaft bestand dabei aus der TASC – BAU Handels- und Generalübernehmer für Wohn- und Industriebauten AG und einer Einzelperson. Die Wohnblöcke wurden saniert und werden als Mehrfamilienhäuser genutzt. Zwei Gebäude in der Nähe der Fachhochschule wurden zu Studentenwohnheimen umgebaut.

Der nordwestliche Teil des Geländes wurde vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Hier entstand der Campus der Fachhochschule Kaiserslautern (heute Hochschule Kaiserslautern). Seit dem Wintersemester 1994/95 beherbergt dieser die Fachbereiche Betriebswirtschaft, Informatik und Mikrosystemtechnik. Der Campus verfügt über moderne Forschungsräume, Labore und Reinräume und bietet Platz für rund 2600 Studierende.

Der nördliche Teil wurde 1997 von der Stadt Zweibrücken erworben. Die westlich der Amerikastraße gelegenen 18,7 Hektar wurden zu Gewerbeflächen entwickelt, wobei vier der ursprünglichen Kasernengebäuden aus den 1930er Jahren erhalten geblieben sind. Diese Gebäude dienen modernen Zwecken, darunter als Universitätsverwaltung oder Gewerberäume. Östlich der Amerikastraße entstand ein Mischgebiet mit Wohnbaugrundstücken.[3]

Bedeutung für Zweibrücken

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Die Umnutzung der ehemaligen Kreuzbergkaserne gilt als Vorzeigeprojekt für die Konversion militärischer Liegenschaften. Sie hat zur Stärkung der Infrastruktur, zur Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen sowie zur Förderung von Bildung und Forschung beigetragen. Die gelungene Integration von Wohn-, Gewerbe- und Hochschulnutzung hat das Stadtbild von Zweibrücken nachhaltig verändert und verbessert. So konnte der Erfolg der Konversion zeigen, dass ehemalige Militärstandorte durch strategische Planung und gezielte Investitionen langfristig zu Wirtschaftswachstum, Wohnraumgewinnung und Bildungsausbau beitragen können. Die Turenne-Kaserne bleibt ein markantes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung in Zweibrücken.

Eine Hinterlassenschaft der Besetzung durch die alliierten Streitkräfte nach dem Zweiten Weltkrieg, die bei der Konversion zu Problemen führte, war die Tatsache, dass das gesamte Kreuzberg-Areal eine in sich geschlossene Insel bildete, die nach amerikanischen Regeln und nicht nach deutschem Recht verlegt worden war. Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Privatisierungsvertrages im Jahr 1998 war der obere Teil der Turenne-Kaserne bereits von den US-Streitkräften an die Bundesrepublik Deutschland übergeben und anschließend an das öffentliche Netz der Stadt Zweibrücken angeschlossen worden. Der obere Teil der Kaserne mit der Fachhochschule und dem Gewerbepark wurde Mitte der 1990er Jahre nach deutschem Recht erschlossen. Der untere Teil, der teilweise noch von den Niederländischen Streitkräften genutzt wurde, galt nach dem NATO-Truppenstatut als exterritoriales Gebiet und musste damals nicht nach deutschem Recht erschlossen werden. Der niederländische Teil der Kaserne war während der NATO-Nutzung Bestandteil des Kaufvertrages 1400/98 aus dem Jahr 1998 und wurde erst im Jahr 2000 vertragskonform von den NATO-Niederländern vollständig übergeben.

Integration in die zivile Infrastruktur

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Die Umwandlung der Kreuzbergkaserne in ziviles Eigentum war mit umfangreichen Maßnahmen zur Integration in die Infrastruktur verbunden. Straßen, Leitungen und Kommunikationssysteme wurden an die örtlichen Netze angeschlossen, um eine Nutzung durch private Haushalte, Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu gewährleisten. Eine Heizzentrale in einem früheren Kasernengebäude versorgt über ein Fernwärmenetz die gesamte Kreuzbergkaserne. Dabei bildete die Amerikastraße die zentrale Erschließungsachse des ehemaligen Kasernengeländes und teilt das Gebiet in die Wohn-, Hochschul- und Gewerbebereiche.

Der neue Campus der Hochschule Kaiserslautern in Zweibrücken ist ein Impulsgeber für die Region. Neben dem Studienangebot werden durch die Gründerräume regelmäßig Start-ups gefördert.

Architektonische Merkmale

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Die noch erhaltenen historischen Bauwerke wurden in einem sachlichen Stil errichtet, der für militärische Bauten der 1930er Jahre charakteristisch ist. Während die äußere Fassade weitgehend erhalten blieb, wurden die Innenräume modernisiert, um den aktuellen Anforderungen zu entsprechen.

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Einzelnachweise

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  1. Ein Wiedersehen: Sie haben früher „bei de Amis“ geschafft – Zweibrücken. 24. September 2023, abgerufen am 24. Dezember 2024.
  2. Zweibrücken. In: Bundeswehr.de. Abgerufen am 24. Dezember 2024.
  3. Konversion Kreuzbergkaserne Zweibrücken, Gebäuderückbau ehemaliges THW-MOB-Gelände. Abgerufen am 24. Dezember 2024.