Kreuzblume

Giebel- oder Firstschmuck von Gebäuden

Eine Kreuzblume (auch Firstblume[2], Giebelblume[2][3]) ist in der Architektur ein in Grund- und Aufriss kreuzförmiges, stilisiertes Blattgebilde aus Naturstein – gelegentlich auch zweifach übereinander – als Bekrönung von gotischen Fialen, Giebeln, Wimpergen und steinernen Turmhelmen.[2][4]

Kreuzblumen (Lehrbuch von 1892[1])
Modell der Kreuzblume des Kölner Domes in Originalgröße

Anregendes[5] Vorbild für die gotische Kreuzblume könnte die immer wieder damit in Verbindung gebrachte Pflanze Weinraute gewesen sein.[6][7] Der Zusammenhang zwischen Raute und Kreuzblume ist aber nicht konkret bewiesen.[8]

Die Kreuzblume wird an gotischen Bauwerken zumeist aus Weichgestein von Steinmetzen geschlagen und ist in der Hochgotik mit mehrfachen Durchbrüchen zwischen den Knospen geformt. Das feingliedrige Bauteil ist besonders der Verwitterung ausgesetzt und kann im fortgeschrittenen Stadium der Verwitterung meist nur rekonstruiert und neu in Stein geschlagen werden.

Die beiden Kreuzblumen des Kölner Domes sind je 6,25 m hoch und wiegen 46,000 kg.[9]

Siehe auch

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Literatur

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  • Günther Mehling (Hrsg.): Naturstein-Lexikon: Werkstoff, Werkzeuge und Maschinen, Wirtschaft und Handel, Gestaltung und Techniken von der Antike bis heute. S. 269. Callwey, München 1973, ISBN 3-7667-0281-5.
  • Georg Gottlob Ungewitter: Lehrbuch der gotischen Konstruktionen. Neu bearbeitet von Karl Mohrmann. Band 2. Leipzig 1892, S. 478 ff. (Digitalisat)
  • Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 3: H bis P. Leipzig 1883, S. 228 f.: Kreuzblume. (Digitalisat)
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Commons: Kreuzblume – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Georg Gottlob Ungewitter: Lehrbuch der gotischen Konstruktionen. Neu bearbeitet von Karl Mohrmann. Band 2. Leipzig 1892, Tafel CVIII. (Digitalisat)
  2. a b c Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 24. August 2024), S. 294: Kreuzblume.
  3. Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4. Stuttgart / Leipzig 1906, S. 526: Giebelblume. (Abschrift)
  4. Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 3: H bis P. Leipzig 1883, S. 228 f.: Kreuzblume. (Digitalisat)
  5. Hans Robert Hahnloser: Villard de Honnecourt. Kritische Gesamtausgabe des Bauhüttenbuchs […]. 2. Auflage. Graz 1972, S. 26.
  6. Marilise Rieder, Hans Peter Rieder, Rudolf Suter: Die Pflanze in der bildenden Kunst. Birkhäuser, Basel 1979, S. 110.
  7. Willi Harwerth: Das kleine Kräuterbuch. 6. Auflage. Frankfurt am Main 1987 (= Insel-Buch. Band 269), Text Nr. 17.
  8. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65), ISBN 3-8260-1667-X, S. 214.
  9. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 647. (Digitalisat)