Krieschow

Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz im Landkreis Spree-Neiße, Brandenburg, Deutschland

Krieschow, niedersorbisch Kśišow, ist ein Ort der Großgemeinde Kolkwitz im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg (Deutschland).

Gemeinde Kolkwitz
Wappen von Krieschow
Koordinaten: 51° 45′ N, 14° 9′ OKoordinaten: 51° 45′ 17″ N, 14° 8′ 51″ O
Höhe: 65 m ü. NN
Einwohner: 524 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1928
Eingemeindet nach: Krieschow-Wiesendorf
Postleitzahl: 03099
Vorwahl: 035604
Blick auf den Ort
Blick auf den Ort

Geographie

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Krieschow liegt 14 Kilometer westlich von Cottbus und sieben Kilometer südöstlich von Vetschau zwischen der A 15 und der im Jahr 2004 zur Landesstraße L 49 herabgestuften ehemaligen Bundesstraße 115. Umliegende Ortschaften sind Milkersdorf im Norden, Kunersdorf im Nordosten, Limberg im Osten, Kackrow im Südosten, Wiesendorf im Süden, der zur Stadt Vetschau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz gehörende Gemeindeteil Briesen im Südwesten, Eichow im Westen sowie Babow im Nordwesten.

Geschichte

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Dorfkirche Krieschow
 
Verkaufsurkunde der Ersterwähnung

Bei Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1988 an der Niederung der Kzschischoka wurden ein Gräberfeld sowie zerstörte Grabanlagen gefunden, die darauf schließen lassen, dass eine Besiedlung dieses Fleckens schon 1000 v. Chr. vorhanden gewesen war.

Am 29. September 1315 wurde Krissow auf einer Verkaufsurkunde das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Personennamen Krisch ab.[2]

Das Fundament der Krieschower Kirche besteht aus Felssteinen. Es wird vermutet, dass es bereits um 1170 eine kleine Kapelle im Ort gegeben haben muss. Seit dem Jahre 1652 ist Krieschow eine eigene Kirchgemeinde, zu der die Bewohner der umliegenden Dörfer kommen. Das Gut mit dem Schloss wechselte mehrfach die Besitzer, gehörte einige Generationen[3] der Familie von Loeben. Letzter Vertreter vor Ort war der Landesdirektor des Kreises Cottbus Adam Jobst von Loeben, er war zweimal verheiratet.

Um 1733 erwarb der Baron François Mathieu Vernezobre de Laurieux das Gut und vererbte es 1748 seinem Sohn Friedrich Wilhelm Baron von Vernezobre.[4] Nach dessen Tod wurde das Gut 1781 zwangsversteigert.

1868 ging der Gutsbesitz Krieschow mit Wiesendorf in das Eigentum der Herren von Winterfeld über.[5] An das Stromnetz wurde Krieschow im Jahre 1917 angeschlossen, elf Jahre später vereinigten sich die Gemeinden Krieschow und Wiesendorf zur Landgemeinde Krieschow-Wiesendorf. Auch die Rittergüter Wiesendorf und Krieschow waren zu diesem Zeitpunkt bereits vereinigt.[6] Eigentümer war die Familie von Winterfeld-Vahrnow, deren Reihe mit dem Premierleutnant und Johanniterritter Hugo Wichard (1824–1894) vor Ort begann.[7] Dessen Nachfolger wurde Dr. jur. Hans von Winterfeld und dann der Enkel Hans Wichard von Winterfeld (1895–1947), u. a. Kreisjägermeister.[8]

Die Nationalsozialisten erließen 1934 Gesetze zur Änderung der wendischen Flur- und Ortsnamen. Die Kzschischoka wurde in Greifenhainer Fließ umbenannt.

Zum 1. Januar 1926 wurde Wiesendorf nach Krieschow eingemeindet. Am 1. Januar 1972 folgten Kackrow und Brodtkowitz. Am 6. Dezember 1993 wurde Krieschow in die Gemeinde Kolkwitz eingegliedert.[9]

Persönlichkeiten

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Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Schloss Krieschow um 1875/77, Sammlung Alexander Duncker

Literatur

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Commons: Krieschow/Kśišow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB); abgerufen am 21. Oktober 2020.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 97. (Google Books)
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1905. In: „Der Gotha“, publiziert bis 1942. Sechster Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Loeben. Justus Perthes, Gotha 5. November 1904, S. 460–462 (uni-duesseldorf.de).
  4. Hugo Rachel, Johannes Papritz, Paul Wallich: Die Zeit des Merkantilismus. De Gruyter, 2019, S. 93, 95. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Geschichte des Geschlechts von Winterfeld(t). In: Erich Wentscher (Hrsg.): Familienchronik/Genealogie. 4. Teil, 5. Band. C. A. Starke, Damerow / Görlitz 1937, DNB 368700399, S. 55–126.
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, VII, Provinz Brandenburg. 1923. Verzeichnis der Rittergüter, Güter und Höfe über 20 ha, nach amtlichen Angaben. In: Adressbuch-Reihe Niekammer. 3. Auflage. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1923, S. 136 (martin-opitz-bibliothek.de).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1955. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen / Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. II der Reihe A, Nr. 11. C. A. Starke, Glücksburg (Ostsee) 1955, DNB 451802470, S. 527–529.
  8. Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz v. Groß-Zauche u. Camminetz, Frhr. Klaus v. Andrian-Werburg, Dorothee de la Motte-Müller: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 2001. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. Band XXVI, Nr. 126. C. A. Starke, 2001, ISBN 3-7980-0826-4, ISSN 0435-2408, S. 664–668.
  9. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993. StBA.