Kristoffer Leandoer

schwedischer Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker

Sten Wilfred Kristoffer Leandoer (* 6. Mai 1962 in Stockholm) ist ein schwedischer Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker.

Kristoffer Leandoer (2013)

Kristoffer Leandoer wuchs etwa 50 km nordwestlich von Stockholm in Sigtuna auf und hat Kunstgeschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stockholm studiert. Er begann seine berufliche Laufbahn als freiberuflicher Literatur- und Theaterkritiker bei der Literaturzeitschrift Allt om böcker, bei Stockholms-Tidningen und bei Dagens Nyheter. Von 1988 bis 1990 war er in der Kulturredaktion von Aftonbladet beschäftigt. Zusammen mit seiner Frau Åsa Crona-Leandoer gründete er 1990 das Magazin För kännedom und war von 2002 bis 2004 Herausgeber des neu gestarteten Bonniers Litterära Magasin.

Kristoffer Leandoer brachte seinen ersten Gedichtband Dykarklocka 1987 heraus, dem weitere zunehmend fantastischere Bände folgten. Größere Aufmerksamkeit konnte er 1994 mit seiner Sammlung von Horror-Geschichten Svarta speglar: skräckberättelser erlangen. Er ist jedoch vor allem als jemand bekannt, der die französische Literatur in Schweden einführt und der als Übersetzer für französisch schreibende Autoren wie Bernard Noël, Christophe Tarkos, Gérard de Nerval, Marcel Schwob, Édouard Levé oder Emmanuel Carrère arbeitet. Weiterhin hat er angelsächsischen und US-amerikanischen Autoren von Fantasy-Literatur wie Neil Gaiman, Christopher Paolini oder Lauren Oliver ins Schwedische übersetzt. In Büchern wie Huset som Proust byggde oder Mask verschrieb sich Leandoer dem Thema der Literatur-Essays.

2004 hat Leandoer den schwedischen Science-Fiction- und Fantasy-Verlag Onsdag gegründet. Von 2005 bis 2008 war er als Berater des Verlages von Albert Bonnier angestellt.

Im November 2018 wurde er in das Nobelkomitee für den Nobelpreis für Literatur berufen[1], aus dem er am 2. Dezember 2019 wieder ausschied.[2] 2020 wurde er für Längta hem, längta bort. En essä om litteratur på flykt für den August-Preis nominiert.

Leandoer ist mit der schwedischen Botschafterin in Albanien Elsa Håstad verheiratet und hat zwei Kinder, Jonatan (* 1996) und Miriam (* 2000)[3]. Jonatan ist unter dem Pseudonym Yung Lean als Rapper und Produzent tätig.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Pressmeddelande från Svenska akademien Pressemitteilung der Schwedischen Akademie, abgerufen am 20. November 2018 (schwedisch)
  2. Författaren Kristoffer Leandoer hoppar av Nobelkommittén SVT, 2. Dezember 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019 (schwedisch).
  3. https://www.ratsit.se/20000924-Miriam_Lea_Leandoer_Hastad_Stockholm/E_clYqXNpaZ21WrySbE0ch0-kImjoH6kj49Gw_SOelI
  4. Victor Malm: Jag står inte ut med hierarkier. In: Expressen. AB Kvällstidningen Expressen, 25. Februar 2021, abgerufen am 6. März 2021 (schwedisch).