Krummes Haus (Bützow)

Gebäude in Bützow, heute Heimatmuseum und Stadtbibliothek

Das sogenannte Krumme Haus ist ein im 15. Jahrhundert erbautes Gebäudeensemble der einstigen Bischofsburg Bützow. Es wurde ursprünglich als Wirtschaftsgebäude sowie Pferdestall durch den Bischof Nikolaus I. Böddeker erbaut. Heute beherbergt es das historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek Bützow, das Heimatmuseum Bützow und die Dokumentationsstätte zum Politischen Missbrauch des Strafvollzuges in Bützow.

Krummes Haus

Daten
Ort Bützow
Baustil Backsteingotik des 15. Jahrhunderts
Besonderheiten
Bützower Baudenkmal Nr. 0218

Geschichte

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15. Jahrhundert

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Böddeker’sche Wappen

Als Teil der bischöflichen Niederungsburg wurde das sogenannte Krumme Haus zwischen 1444 und 1457 durch Bischof Nikolaus I. Böddeker als Wirtschaftsgebäude sowie Pferdestall gebaut. An das Gebäude schlossen sich in nördlicher Richtung ein quadratischer Turm mit Schlagglocke und einer Uhrscheibe, dann ein doppeltes Stadttor mit der dazwischen liegenden Gerichtsbrücke und die fortlaufender Burgmauer an. In südlicher Richtung schlossen sich ein Giebelhaus und die wieder fortlaufende Burgmauer an.

Wappen des Nicolaus Böddeker

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Am Krummen Haus ist noch heute ein Wappenstein, an der Nordseite eingemauert, es zeigt das Böddeker’sche Wappen:[1] (Schwan im blauen Felde, welcher nach einem Bande schnappt, auf dem das Wort fides[2] zu lesen ist.)

18. Jahrhundert

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Herzog Friedrich ließ das Gebäude 1769 für die von ihm gestiftete Bibliothek der Fridericiana zu einer öffentlichen Saalbibliothek mit einer Fläche von 200 m² umbauen. Als sie am 7. November 1772 feierlich unter der Leitung des Prof. und Bibliothecarii Oluf Gerhard Tychsen eröffnet wurde, hatte die zwölf Jahre alte Universität Bützow die erste öffentliche Bibliothek Mecklenburgs. Tychsen selbst wohnte bis 1789 in diesem Haus. Mit der Verlegung der Universität nach Rostock 1789 kam die Bibliothek zur Universitätsbibliothek Rostock.

19. Jahrhundert

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Das Krumme Haus wurde wieder umgebaut. Für das Zuchthaus Dreibergen entstanden sogenannte „Gnadenwohnungen“.

20. Jahrhundert

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Im 20. Jahrhundert ausschließlich für Wohnzwecke genutzt, wurde das Krumme Haus ab 1998 restauriert.

Heutige Nutzung

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Seit Januar 2000 dient es der heutigen Bestimmung. 2003 wurde die Dokumentation zum Politischen Missbrauch des Strafvollzuges eingerichtet.[3]

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Commons: Krummes Haus Bützow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Georg Christian Friedrich Lisch: Ueber die bischöfliche Burg zu Bützow. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 19. Berlin 1854, S. 338–339.
  2. (lateinisch „Glaube, Vertrauen“)
  3. Politische Memoriale Mecklenburg-Vorpommern

Koordinaten: 53° 50′ 49,8″ N, 11° 58′ 39,7″ O