Ein Kugelhammer war ein Produktionsbetrieb, in dem aus Gusseisen gegossene Kugeln nachbearbeitet wurden. Die Kugeln wurden erhitzt und in entsprechend passenden Gesenken überschmiedet. Zweck war es, die Oberfläche der Kugeln zu glätten, zu präziesieren und, bei erkalten, auch zu verfestigen; dies diente sowohl der Schonung der Kanonenrohre wie auch der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Kugeln.

Historischer Fallhammer im Freibergsdorfer Hammer in Freiberg zur Herstellung von Kanonenkugeln

Historische Beispiele für Kugelhämmer

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Hammerwerk und Schloss Gugelhammer
  • Im fränkischen Gugelhammer wurden Kanonenkugeln hergestellt, das dort errichtete Hammerherrenhaus wird auch als Schloss Kugelhammer bezeichnet.
  • In Traunstein befand sich in der Unteren Hammerstraße 7 ein Kugelhammer, in dem von 1623 bis 1676 Kanonenkugeln und Kartätschen hergestellt wurden und der 1896 zu einem E-Werk umgebaut wurde.[1][2]

Literatur

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  • Götschmann, Dirk: Oberpfälzer Eisen. Bergbau und Eisengewerbe im 16. und 17. Jahrhundert. Hrsg. Verein der Freunde und Förderer des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern (= Band 5 der Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern), Theuern 1985, S. 206. ISBN 3 924350 05 1.

Einzelnachweise

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  1. Der »Kugelhammer« in der Unteren Hammerstraße. Von der Tuchwalke im Jahre 1587 bis zum heutigen Elektrizitätswerk, in Traunsteiner Tagblatt vom 13. September 2008.
  2. Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern