Kugelige Heideschnecke
Die Kugelige Heideschnecke (Helicella bolenensis) ist eine Schneckenart aus der Familie der Geomitridae, die zur Ordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora) gerechnet wird.
Kugelige Heideschnecke | ||||||||||||
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Kugelige Heideschnecke (Helicella bolenensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helicella bolenensis | ||||||||||||
(Locard, 1882) |
Merkmale
BearbeitenDas kugelförmige, leicht gedrückte Gehäuse ist 6,5 bis 11,5 mm hoch und 8 bis 14 mm breit. Es hat 5½ bis 6 gewölbte Umgänge mit einer tiefen Naht; die Außenlinie ist gerade. Der offene Nabel ist eng und nimmt etwa ein Sechstel der Gehäusebreite ein. Im Spindelbereich ist er etwas vom dort umgeschlagenen Mündungsrand verdeckt. Die letzte Windung senkt sich nicht zur Mündung hin ab. Die Mündung ist rundlich-elliptisch. Der Mündungsrand ist scharf und nur an der Basis zur Spindel hin etwas umgeschlagen. Innen ist eine kräftige weiße Lippe ausgebildet.
Das Gehäuse ist weißlich oder gelblich mit fester Schale. Die Oberfläche weist nur regelmäßige, deutliche Anwachsstreifen auf. Die Zeichnung besteht aus schwachen, oft unterbrochenen, rötlichen Bändern an oder geringfügig unter der Peripherie. Die Gehäuse können auch ohne Zeichnung sein.
Ähnliche Arten
BearbeitenDie Mittelmeer-Heideschnecke (Cernuella virgata) und die Gefleckte Heideschnecke (Candidula intersecta) sind gröber und unregelmäßiger gestreift und an der Peripherie geschultert oder gekantet. Letztere Gehäuse haben auch eine etwas schwächer ausgebildete Naht.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art ist sehr zerstreut und erstreckt sich von Katalonien[1] bis nach Südfrankreich (Dépts. Gers, Aude, Bouches-du-Rhône und Ardèche). Die Kugelige Heideschnecke wurde auch nach Deutschland eingeschleppt. Derzeit existieren noch die Kolonien in Mecklenburg-Vorpommern[2] und bei Ochsenfurt (Lkr. Würzburg, Bayern).[3] Die von Dietrich von der Horst beschriebene Kolonie bei Ludwigshafen am Rhein[4] ist inzwischen wieder erloschen (Welter Schultes).
Die Art bevorzugt exponierte, sandige und steinige, Trockenrasen. In trockenen Phasen klettert sie gerne an Gräsern und krautigen Pflanzen empor und hält eine Trockenruhe.
Taxonomie
BearbeitenDas Taxon wurde 1882 von Arnould Locard als Helix bolenensis erstmals beschrieben.[5] Es wird heute einheitlich zur Gattung Helicella gestellt.[6]
Gefährdung
BearbeitenDie Kugelige Heideschnecke ist in Deutschland nach der Roten Liste vom Aussterben bedroht.[7] In Rheinland-Pfalz ist die Art schon wieder ausgestorben. Die IUCN stuft sie als Data deficient ein.[8]
Belege
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Rosina Fechter, Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10.) ISBN 3-570-03414-3 (S. 210)
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron, Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg / Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8 (S. 249)
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5
Online
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Miquel Bech: Fauna malacològica de Catalunya: molluscs terrestres i d'aigua dolça. 229 S., Barcelona, Institució Catalana d'Història Natural, 1990 8Schriftenreihe: Treballs de la Institució Catalana d'Historia Natural, Filial de l'Institut d'Estudis Catalans, ISSN 0211-707X
- ↑ Uwe Jueg: Ein neuer Fundort von Helicella bolenensis (Locard 1882) in Mecklenburg-Vorpommern(Gastropoda: Hygromiidae). Mitteilungen der deutschen malakozoologischen Gesellschaft, 64: 1-15, Frankfurt am Main 1999 PDF
- ↑ Weichtiere in und um Rheinland-Pfalz: Helicella bolenensis (Kugelige Heideschnecke) ( des vom 25. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dietrich von der Horst: Helicella (Helicella) bolenensis (Locard) bei Ludwigshafen a. Rh. Archiv für Molluskenkunde, 89(4/6): 215-218, Frankfurt/M., 1960.
- ↑ Arnould Locard: Prodrome de la malacologie française. Catalogue général des mollusques vivants de France. Mollusques terrestres, des eaux douces et des eaux saumâtres. S. I-VI, 1-462. Lyon, Georg & Paris, Baillière, 1882 Online bei Biodiversity Heritage Library, S. 96, 323
- ↑ Fauna Europea: Helicella bolenensis (Locard 1882)
- ↑ Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands. 352 S., Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2014, ISBN 978-3-494-01551-4 (S. 271)
- ↑ Gargominy, O., Falkner, M. & von Proschwitz, T. 2013. Helicella bolenensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2013: e.T156588A4968734. doi:10.2305/IUCN.UK.2011-1.RLTS.T156588A4968734.en.