Kukeriulenburg
Die Kukeriulenburg, auch Sachsenring genannt, ist eine Wallburg etwa 1 km nördlich von Gielde im Landkreis Wolfenbüttel.
Kukeriulenburg | ||
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Blick von Süden auf Gielde, der Burgberg ist rechts im Hintergrund zu sehen | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Gielde | |
Entstehungszeit | Frühmittelalter | |
Burgentyp | Wallburg | |
Erhaltungszustand | Wall-Graben-Befestigung | |
Geographische Lage | 52° 3′ N, 10° 29′ O | |
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Die Wallanlage befindet sich auf dem Burgberg, einem langgestreckten Höhenzug mit einer nach Nordosten stärker abfallenden Flanke als im Südwesten. Sie stellt sich heute als ovale Wallbefestigung von 65 × 105 m mit einer Fläche von 0,4 ha dar. Der Wall beträgt in seiner Breite bis zu 8 m und hat eine Höhe von 1,5 m. Im Nordwesten ist eine Öffnung im Wall vorhanden, neben dem sich eine 10 m breite Eintiefung befindet. Außer auf der steilen Nordostseite umgibt die Wallanlage ein 7 m breiter und 1,5 m tiefer Graben.
Im Innenraum des Walls befindet sich im südlichen Abschnitt eine rechteckige 10 auf 25 m große Erhöhung mit einer Eingrabung im östlichen Teil. Einer älteren Beschreibung zufolge befanden sich südlich der Erhöhung zwei Mauern eines Gebäudes mit den Ausmaßen von etwa 10 × 7,5 m. Davon nördlich gab es einen gemauerten Brunnen von 1,6 m Durchmesser.
Mündliche Überlieferungen bezeugen die Nutzung des Areals als Viehring in neuerer Zeit. Die Bezeichnung als Kukeriulenburg oder Sachsenring deutet dagegen auf ältere Traditionen hin und bedeutet, dass vermutlich an dieser Stelle eine frühmittelalterliche Fliehburg stand, die in Beziehung zu der 4,2 km östlich gelegenen Königspfalz Werla lag. Lage und Form der Kukeriulenburg sprechen ebenfalls für eine Datierung in das frühe Mittelalter.[1]
Literatur
Bearbeiten- Hans-Adolf Schultz: Burgen und Schlösser des Braunschweiger Landes. Braunschweig 1980, S. 186.
- Friedrich Stolberg: Befestigungen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit (= Forschungen und Quellen zur Geschichte des Harzgebietes. Band IX). Lax, Hildesheim 1983, S. 64.
- Sigrun Ahlers: Topographisch-archäologische Untersuchungen zu ur- und frühgeschichtlichen Befestigungen in den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und Wolfenbüttel sowie im Stadtkreis Wolfsburg, (Dissertation), Hamburg 1988, S. 281–284
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag von Gudrun Pischke zu Kukeriulenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Ringwall im Denkmalatlas Niedersachsen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hans-Wilhelm Heine: Gielde, Die Kukeriulenburg auf dem Burgberg. In: Wolf-Dieter Steinmetz (Hrsg.): Das Braunschweiger Land. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 34. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8062-1308-9, S. 324–326.