Kukiswumtschorr

Vegetationshöhenstufe in Russland

Kukiswumtschorr (russisch Кукисвумчорр) ist ein Fjell im zentralen Teil der Chibinen auf der Halbinsel Kola in Nordwestrussland.[1] Die Bergspitze liegt auf 1143 m Seehöhe.[2]

Kukiswumtschorr (Кукисвумчорр)
Höhe 1143 m
Lage Oblast Murmansk (Russland)
Gebirge Chibinen
Koordinaten 67° 24′ 36″ N, 33° 25′ 48″ OKoordinaten: 67° 24′ 36″ N, 33° 25′ 48″ O
Kukiswumtschorr (Oblast Murmansk)
Kukiswumtschorr (Oblast Murmansk)

Geographie

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Das markante Bergmassiv ist Teil der Chibinen und befindet sich nahe dem geographischen Zentrum dieses Gebirges nördlich der Stadt Kirowsk. Der Gipfel ist unbewachsen und steinig, während die steilen Hänge mit Tundravegetation bedeckt sind. Im nördlichen Teil liegen zwei Gletscher. An der Westseite des Massivs fließt der Fluss Wudjawrjok (Вудъяврйок). Im Massiv entspringen die Flüsse Tuljok (Тульйок), der zum See Umbosero entwässert, und Kunjok (Кунйок), zum See Imandra. Am Fuße des Berges liegen die Seen Kleiner Wudjawr (Малый Вудъявр) und Großer Wudjawr (Большой Вудъявр). Im Massiv liegt der See Akademitscheskoje (Академическое).[3]

Der Berg ist mineralogisch bemerkenswert für seine Zusammensetzung aus Nephelin-Syenit[4][5] und gab der – mit dem gleichnamigen Bergwerk gegründeten – Mikrorajon Kukiswumtschorr seinen Namen. Am 21. Oktober 2010 gab es im Gebiet ein Erdbeben (Magnitude 3.2 nach der Richterskala), das auch in der Stadt Murmansk zu bemerken war. Der Bergbau wurde als potentielle Ursache angenommen.[6]

Am Südhang des Berges Kukiswumtschorr befindet sich das gleichnamige Skigebiet, in dem jährlich Wettbewerbe im Freeride stattfinden.[7]

Der Name Kukiswumtschorr (Кукисвумчорр) entspricht der auf amtlichen russischen Karten[8] gebrauchten Schreibung des ursprünglich samischen Namens des Berges. Der Name wurde zuerst vom Geologen Wilhelm Ramsay in der akkalasamischen Mundart von Imandra schriftlich dokumentiert[9] und bedeutet etwa „Bergmassiv am Langen Tal“.[1] Auf Englisch wird der Name als Kukisvumchorr aus dem Russischen transliteriert.[10]

 
Die Lagerstätte Kukiswumtschorr wurde nach dem gleichnamigen Plateauberg im Zentrum der Chibinen benannt

Der samische Name ist eine Wortzusammensetzung aus einem Adjektiv „lang“ (in heutiger kildinsamischer Schreibung кугкесь[11]) und den beiden Substantiven „Tal“ (вӯммь[11]) und „Fjell“ (ча̄рр[11]) in wörtlicher Bedeutung „langes-Tal-Hochfläche“.[9]

Siehe auch

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Literatur

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  • Wilhelm Ramsay, Victor Axel Hackman: Das Nephelinsyenitgebiet auf der Halbinsel Kola. In: Wissenschaftliche Ergebnisse der finnischen Expeditionen nach der Halbinsel Kola in den Jahren 1887–1892. Band 2: A. Kartographie. Geologie. Klimatologie. O. W. Backmans Druckerei, Kuopio, Helsingfors 1894, S. 1–225, hier S. 14–15, 84–87 (Textarchiv – Internet Archive – Separatabdruck aus: Fennia 11, Nr. 2, 1894 mit 20 Karten und Tafeln).
  • Kukisvumchorr. In: The Great Soviet Encyclopedia. 3. Auflage. 2010 (englisch, encyclopedia2.tfd.com).
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Einzelnachweise

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  1. a b Географический словарь Кольского полуострова. Band 1. Москва-Ленинград 1939, S. 51 (russisch, elib-libkids51.cld.bz).
  2. Kukisvumchorr. In: The Great Soviet Encyclopedia. 3. Auflage. 2010 (englisch, encyclopedia2.tfd.com).
  3. topografische Karte (russisch).
  4. Igor V. Pekov, Alexander S. Podlesnyi: Kukisvumchorr Deposit: Mineralogy of Alkaline Pegmatites and Hydrothermalites. Ocean Pictures, 2004, ISBN 5-900395-53-7 (englisch, google.com).
  5. Viktor I︠A︡kovenchuk: Khibiny. Laplandia Minerals, 2005, ISBN 5-900395-48-0, S. 215, 277 (englisch, google.com).
  6. В Мурманской области произошло странное землетрясение: то ли техногенное, то ли естественное. In: NEWSru.com. Abgerufen am 1. Juli 2022 (russisch).
  7. Горнолыжный комплекс Кукисвумчорр. Archiviert vom Original am 1. Juli 2022; abgerufen am 28. Juni 2014 (russisch).
  8. Sowjetische Generalstabskarte 1:100.000. Blatt Q-36-7,8
  9. a b T. I. Itkonen: Wörterbuch des Kolta- und Kolalappischen. Finnisch-Ugrische Gesellschaft, Helsinki 1958, S. 983.
  10. Kukisvumchorr Mt, Khibiny Massif, Murmansk Oblast, Russia. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  11. a b c Н. Е. Афанасьева, А. А. Антонова, Б. А. Глухов, Р. Д. Куруч, Л. Д. Яковлев, Е. И. Мечкина: Саамско-русский словарь. Hrsg.: Р. Д. Куруч. Русский язык, Моskau 1985 (russisch).