Kumo to Tulip (jap. くもとちゅうりっぷ, kumo to chūrippu, dt. „Spinne und Tulpe“) ist ein Anime-Kurzfilm aus dem Jahr 1943. Die Handlung, eine moderne Fabel, basiert auf einer zeitgenössischen Erzählung von Michiko Yokoyama.[1]

Film
Titel Kumo to Tulip
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1943
Länge 16 Minuten
Stab
Regie Kenzo Masaoka
Drehbuch Michiko Yokoyama
Musik Ryutaro Hirota

Eine Spinne will eine Käferfrau mit Gesang in ihr Netz locken, doch diese erkennt die Gefahr und flieht. Dabei rettet sie sich in eine Tulpe, die daraufhin von der Spinne mit ihrem Faden umwickelt wird. Kurz darauf zieht ein Sturm auf, den die Käferfrau in der Blume übersteht, der aber die Spinne durch die Luft reißt, bis sie schließlich in einer Pfütze landet.

Produktion und Veröffentlichung

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Der Film wurde 1943 unter der Regie von Kenzo Masaoka von Shochiku Doga Kenkyujo produziert. Dabei wurde erstmals eine Multiplankamera für einen japanischen Trickfilm eingesetzt,[1] was zusätzlich zu den Cels für die Animationen auch den Einsatz echter Zweige zwischen den Ebenen ermöglichte.[2] Die Musik komponierte Ryutaro Hirota.

Der Film lief ab dem 15. April 1943 in den japanischen Kinos. 1984 erschien der Film in Japan zusammen mit Momotarō: Umi no Shimpei zusammen auf VHS.[2] Funimation brachte beide Filme in den USA auf DVD und Blu-ray heraus.

Rezeption und Interpretation

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Daniel Kothenschulte sieht Ähnlichkeiten zu den Disney-Produktionen The Moth and the Flame und The Old Mill aus der Reihe Silly Symphonies. Im Gegensatz zu diesen Filmen, bei denen das Naturereignis im Vordergrund stünde, sei es bei Kumo to Tulip das emotionale Drama. Die Natur trete, entsprechend der fernöstlichen Tradition, als beseelter, eigenständiger Akteur auf. Die Spinne, die den Käfer mit Swing-Musik zu locken versucht, symbolisiere die amerikanische Kultur, vor der der Film warnen soll. So reihe sich Kumo to Tulip auch in die Propagandafilme der Kriegszeit ein. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik besteche, insbesondere in der Landschaftsdarstellung, durch einen großen Reichtum an Grauwerten und statt naturalistischer Darstellung des Regens wird teils auf abstraktere, ornamentale Darstellung ausgewichen.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Daniel Kothenschulte: Opulenz und Beschränkung – Stile des frühen Anime in ga-netchû! Das Manga Anime Syndrom. Henschel Verlag, 2008.
  2. a b Jonathan Clements: Anime – A History. Palgrave Macmillan 2013. S. 52, 160. ISBN 978-1-84457-390-5.
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