Kunst und Künstler

Kunstzeitschrift (1902-1933)

Die deutsche Zeitschrift Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe war ein – von vielen als schönste Kunstzeitschrift bezeichnetes – Periodikum, das während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts die Kunstrezeption nach der Kaiserzeit und auch der Weimarer Republik in Deutschland prägte.

Geschichte

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Als das wohl bekannteste verlegerische Produkt von Bruno Cassirer in Berlin-Tiergarten gegründet, wurde die Monatsschrift schon bald für die kunstinteressierte Öffentlichkeit zur einflussreichsten Publikation. Sie erschien von Jahrgang 1 (1902/03) bis Jahrgang 32 (1933) unter der Herausgeberschaft zunächst von Emil Heilbut und Cäsar Flaischlen im Verlag Bruno Cassirer, Berlin. Seit 1907 wurde sie von dem Kunstkritiker und -publizisten Karl Scheffler, einem engagierten Verfechter zeitgenössischer europäischer Kunst, herausgegeben. Seinem publizistischen Einfluss ist unter anderem zu verdanken, dass die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland noch höchst umstrittene Kunstrichtung des Impressionismus vom damaligen Publikum zunehmend akzeptiert wurde.

Inhaltlich widmete sich die Zeitschrift, das machte einen Teil ihres Erfolg aus, nicht nur der bildenden Kunst, sondern auch dem Design, der Architektur, der Gartenkunst, der Kulturpolitik und Museumsgestaltung. Sie kritisierte immer wieder scharf die Kunstpolitik Kaiser Wilhelm II., war zentral in den von Scheffler mit initiierten Kämpfen des Berliner Museumskriegs der 1920er-Jahre um die Neugestaltung der Berliner Museen. Kunst und Künstler veröffentlichte Rezensionen von Büchern, Bauten, Kunstwerken, die gleichzeitig als Reproduktionen in den Heften gedruckt wurden. Illustrationen und Originalgraphik von beteiligten Künstlern wie etwa Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach, Max Klinger, Max Liebermann, Giovanni Segantini, Max Slevogt, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, und Karl Walser, die zum Teil auch als Autoren in Erscheinung traten, markierten die Besonderheit dieses Periodikums, machten nach dem Vorbild der Kunstzeitschrift Pan jede Ausgabe zu einem Sammlerstück. Daneben erschienen kontinuierlich Beiträge zu kunsthistorischen, kunsttheoretischen, kunst- und architekturwissenschaftlichen, städtebaulichen und Denkmalpflegemethodischen Themen namhafter Autoren. Deren Zahl und Bedeutung sicherten den Ruf und den Erfolg dieser Monatsschrift nachhaltig bis heute.

Nach dem Wahlsieg und der Machtübernahme der Nationalsozialistien erschienen noch fünf Hefte (Heft 2 bis Heft 6); in Heft sechs teilte Karl Scheffler den Lesern das Ende des Erscheinens von Kunst und Künstler mit, in einem "Das letzte Wort" überschriebenen Text, der seine Grundeinstellungen zusammenfasst: „Der Entschluss, der Zeitschrift ihre haltung zu geben, war bewußt ein Bekenntnis zum ewig Unpopulären. Wir glauben, daß die Knst zu jenen Kräften der Nation gehärt, die nicht unmittelbar auf das Ganze zu wirken bestimmt sind, sondern zunächst auf einen kleinen Kreis und durch diesen erst – in stetig sich erweiternden bewegungsringen – auf alle. Diese mittelbare soziale Wirkung ist stark und nachwirkend, weil das Künstlerische seiner Natur nach aristookratisch ist. Darum muss, wer der Kunst selbstlos dienen will, das Sittengesetz frei leben und auf den Beifall der Menge verzichten können. ]Das letzte Wort, das wir aussprechen, erfüllt von Sorge zwar, aber doch auch von Ehrfurcht, Liebe und unerschütterter zuversicht, es ist das Wort, dem alle Mühe galt: Die Kunst!.“.[1]

Im Laufe der 31 Erscheinungsjahre schrieben rund 350 Autoren ihre Beiträge für Kunst und Künstler.

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Literatur (Auswahl)

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  • Günter Feist, Ursula Feist (Hrsg.): Kunst und Künstler. Aus 32 Jahrgängen einer deutschen Kunstzeitschrift, Mainz (Florian Kupferberg) 1971
  • Sigrun Paas: Kunst und Künstler 1902-1933. Eine Zeitschrift in der Auseinandersetzung um den Impressionismus in Deutschland, Heidelberg (Diss.) 1976, OCLC-Nr.5253647
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Commons: Kunst & Künstler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Seite 254
  2. Max Eisler
  3. Heinrich Höhn in Wikisource
  4. Friedemann Spicker: Wer hat zu entscheiden, wohin ich gehöre? Die deutsch-jüdische Aphoristik. Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, ISBN 978-3-8470-0711-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Günther Martin
  6. Ernst Michalski
  7. Eduard Plietzsch im Deutschen Kunstarchiv des GNM
  8. Edmund Schüler, Bundesarchiv
  9. E. von Sydow in Wikisource
  10. Ernst Weil