Kupfer(I)-cyanid
Kupfer(I)-cyanid ist ein grünlichweiß bis weißes Pulver, das in Wasser fast unlöslich ist und bei 473 °C schmilzt.
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ Cu+ _ CN− | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Kupfer(I)-cyanid | |||||||||||||||
Verhältnisformel | CuCN | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung | ||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 89,56 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
2,92 g·cm−3 (25 °C)[3] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
fast unlöslich in Wasser bei 20 °C[2] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
96,2 kJ/mol[6] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenKupfer(I)-cyanid kann in einer Redoxreaktion aus Kupfersulfat CuSO4 und Natriumcyanid NaCN unter Bildung von Dicyan (CN)2 und Natriumsulfat Na2SO4 hergestellt werden.[7] Die Cu2+-Ionen werden dabei zu Cu+ reduziert während ein Teil der Cyanid-Ionen zu Dicyan oxidiert wird:
Bei dieser Reaktion entsteht Kupfer(II)-cyanid als Zwischenprodukt, welches schnell wieder zerfällt:[8]
Verwendung
BearbeitenKupfer(I)-cyanid wird in der Galvanotechnik verwendet. Bei der Verkupferung und bei der Vermessingung in basischen Bädern wird aus Kupfer(I)-cyanid und Natriumcyanid gebildes NaCu(CN)2 verwendet.[9]
In der organischen Chemie wird es als Quelle für Cyanogruppen für die Herstellung von aromatischen Nitrilen eingesetzt. Dies ist einerseits durch die Rosenmund-von-Braun-Reaktion möglich, wobei ein Brom- oder Iodaromat als Edukt dient, oder durch die Sandmeyer-Reaktion, wobei ein Diazoniumsalz als Edukt dient.[10]
Auch für die Synthese von Organocupraten (Cyanocupraten) wird im Rahmen einer Transmetallierungsreaktion Kupfer(I)-cyanid mit Organolithium-Verbindungen umgesetzt.[11]
- Reaktion von Kupfer(I)-cyanid und Butyllithium (Bu=Butyl)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag zu Copper(I) cyanide bei Thermo Fisher Scientific, abgerufen am 13. Oktober 2023.
- ↑ a b c d Datenblatt Kupfer(I)-cyanid bei Merck, abgerufen am 20. Mai 2010.
- ↑ Datenblatt Copper(I) cyanide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. Juli 2019 (PDF).
- ↑ a b Eintrag zu Kupfer(I)-cyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag salts of hydrogen cyanide with the exception of complex cyanides such as ferrocyanides, ferricyanides and mercuric oxycyanide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-19.
- ↑ J. V. Supniewski, P. L. Salzberg: Allyl cyanide In: Organic Syntheses. 8, 1928, S. 4, doi:10.15227/orgsyn.008.0004; Coll. Vol. 1, 1941, S. 46 (PDF).
- ↑ Ram Parkash, Jaroslav Zýka: The reaction between copper(II) and cyanide ions. In: Microchemical Journal. Band 17, Nr. 3, Juni 1972, S. 309–317, doi:10.1016/0026-265x(72)90069-0.
- ↑ Walter Müller: Galvanische Schichten und ihre Prüfung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-90604-5, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Qiaodong Wen, Jisong Jin, Lianpeng Zhang, Yan Luo, Ping Lu, Yanguang Wang: Copper-mediated cyanation reactions. In: Tetrahedron Letters. Band 55, Nr. 7, Februar 2014, S. 1271–1280, doi:10.1016/j.tetlet.2014.01.032.
- ↑ Robert P. Davies: The structures of lithium and magnesium organocuprates and related species. In: Coordination Chemistry Reviews. Band 255, Nr. 11-12, Juni 2011, S. 1226–1251, doi:10.1016/j.ccr.2011.01.011.