Kurcewo (deutsch Krüssow) ist ein Dorf der Gemeinde Stargard (Stargard in Pommern) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Kurcewo
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Kurcewo (Polen)
Kurcewo (Polen)
Kurcewo
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Stargard
Gmina: Stargard
Geographische Lage: 53° 16′ N, 15° 3′ OKoordinaten: 53° 15′ 37″ N, 15° 3′ 20″ O
Einwohner: 137 (31. Dez. 2012[1])
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Geographische Lage

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Kurcewo liegt in Hinterpommern, etwa neun Kilometer südlich des Stadtzentrums von Stargard und 36 Kilometer südöstlich von Stettin (Szczecin) an dem Fluss Faule Ihna.

Geschichte

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Aus vorgeschichtlicher Zeit stammten die Großsteingräber bei Krüssow, zwei Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Sie wurden im 19. Jahrhundert zerstört.

 
Eines der Krüssower Gutshäuser

Zu dem Kirchdorf gehörten früher vier Rittergüter: Krüssow A, Krüssow B, Krüssow C und Krüssow D. Die ersteren drei Güter waren Allodialgüter, das Gut Krüssow D war ehemals ein altes Lehen der Familie Wedel.[2] Es ist unbekannt, ob die vier Rittergüter ursprünglich zusammengehört und einen einzigen Gutsbezirk gebildet hatten. Auf Krüssow A saß in älterer Zeit eine Linie der Familie Borcke, die in BrallentIin ihren Stammsitz hatte (die nicht mit dem schlossgesessenen Zweig der Borckes identisch ist). Im Jahr 1857 wurde Krüssow A von Karl Ferdinand Wendeler aufgekauft. Krüssow B war früher ein Lehen der alten pommerschen Familie Kremzow, die um 1608 dort ansässig war. Im Jahr 1862 wurde Krüssow B von einem Mitglied der Familie Zastrow genannt v. Küssow aufgekauft.[2] Krüssow C war ehemals ein altes Lehen der Familie Schöning, die dort 1477 nachgewiesen ist. Im Jahr 1881 kam Krüssow C an den Gutsbesitzer Giese. Krüssow D ging 1853 in den Besitz von Ramon Delgens, eines Ökonomen aus Mecklenburg, über.[2]

Um das Jahr 1780 gab es in Krüssow vier Vorwerke, eine Wassermühle, bei der sich auch eine Ölmühle befand, fünf Bauern, einen Schulmeister und insgesamt 27 Haushaltungen.[3] Um 1868 hatte Krüssow A vier Wohngebäude und 47 Einwohner und Krüssow B fünf Wohnhäuser und 58 Einwohner. Im Jahr 1841 hatte der Rittmeister von Pirch einen Bauernhof im angrenzenden Nachbarort Strebelow aufgekauft und die zugehörigen Ländereien mit seinem Gut Krüssow B vereinigt.[2] Um 1868 hatte Krüssow C drei Wohngebäude und 32 Einwohner und Krüssow D sieben Wohnhäuser und 83 Einwohner.[2]

In der Dorfgemeinde Krüssow gab es im Jahr 1868 außer den vier Rittergütern drei Bauernhöfe, die zum Gut D gehörten, einen Pfarrbauern, der Pfarrländereien gepachtet hatte, eine Schule, in der der Küster unterrichtete, eine mit einer Ölmühle kombinierte Wassermühle an der Kleinen Ihna und eine Hilfswindmühle, eine Schmiede, einen zu Krüssow B gehörigen Gasthof, vier Büdnereien, zwei Ziegeleien auf der Westseite des Dorfs, zwölf Wohnhäuser, 15 steuerfreie Gebäude und 126 Einwohner.[2]

Um 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Krüssow eine Flächengröße von 12,9 km², und auf dem Gemeindegebiet standen insgesamt 69 Wohngebäude.[4] In Krüssow gab es drei Wohnorte:

Bis 1945 gehörte Krüssow zum Landkreis Pyritz in der Provinz Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Krüssow Anfang März 1945 von der Sowjetarmee besetzt. Als Folge des Krieges wurde Krüssow Teil Polens.

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Jahr Anzahl Anmerkungen
1817 177[5]
1865 346 davon 126 im Dorf, 47 in Gut A, 58 in Gut B, 32 in Gut C und 83 in Gut D[2]
1925 701 in 119 Haushaltungen, davon 567 Protestanten und 134 Katholiken[4]
1933 603[6]
1939 618[6]

Kirchspiel

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Die bis 1945 in Krüssow anwesende Bevölkerung gehörte mit großer Mehrheit der evangelischen Konfession an. Im Jahr 1925 waren 80,9 % der Dorfbewohner evangelisch und 19,1 % gehörten der römisch-katholischen Kirche an.[4]

Die Protestanten aus Krüssow gehörten zum evangelischen Kirchspiel Barnimskunow, die Katholiken zum katholischen Kirchspiel Stargard i. Pom.

Söhne und Töchter des Ortes

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  • Hermann von Schöning (1825–1898), deutscher Gutsbesitzer, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und Reichstagsabgeordneter

Literatur

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  • Otto Neumann und Georg Franke (Hrsg.): Heimatkunde des Kreises Pyritz. Bake, Pyritz 1932.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 3, Anklam 1868, S. 692–696 (Online)
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 138, Nr. 12 (Online), und S. 133–134, Nr. 5 (Online)

Einzelnachweise

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  1. Gmina Stargard, Statystyka Mieszkańców (Memento des Originals vom 11. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmina.stargard.pl, abgerufen am 23. März 2013
  2. a b c d e f g Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 4, Anklam 1868, S. 692–696.
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 138, Nr. 12.
  4. a b c Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Krüssow im ehemaligen Kreis Pyritz in Pommern (2011)
  5. Ortsverzeichnis des Regierungsbezirks Stettin nach der neuen Kreiseinteilung. Stettin 1817, vergl. Pyritzer Kreis, Nr. 75.
  6. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern, Landkreis Pyritz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.