Kurofune (jap. 黒船, etwa: „Schwarze Schiffe“) ist eine Oper in drei Akten des japanischen Komponisten Yamada Kōsaku nach einem Libretto von Percy Noël, das von Tōjin Okichi (唐人お吉) bearbeitet wurde.[Anm. 1] In Japan ist die Oper auch unter dem Titel Yoake (夜明け, etwa „Morgendämmerung“) bekannt. Kurofune wird häufig als erste japanische Oper bezeichnet, faktisch gab es jedoch schon einige wenige japanische Kompositionen vor Kurofune, darunter auch zwei Opern[Anm. 2] mit je einem Akt von Kōsaku selbst.

Werkdaten
Titel: Kurofune, 1954 offiziell umbenannt in Yoake[1]
Originaltitel: 黒船
Form: Oper in drei Akten
Originalsprache: Japanisch
Musik: Yamada Kōsaku
Libretto: von Yamada Kōsaku, Atsuo Oki
Literarische Vorlage: Tōjin Okichi nach Percy Noel
Uraufführung: 1940
Ort der Uraufführung: Tokio, Takarazuka-Theater
Ort und Zeit der Handlung: Hafen von Shimoda, Zeit des ausgehenden Tokugawa-Shogunats
Personen
  • Okichi (お吉), Schönheit in Shimoda, die den Ruf einer ausgezeichneten Sängerin besitzt (Sopran)
  • Omatsu (お松), begehrte Geisha (Mezzosopran)
  • Neisan (姐さん), Vertraute der Adoptivmutter von Omatsu (Mezzosopran)
  • Yoshida (吉田), Rōnin und Angehöriger der Bewegung Verehrt den Kaiser, vertreibt die Barbaren, Geliebter von Okichi (Bariton)
  • Amerikanischer Konsul (領事), verliebt in Okichi (Tenor)
  • Botschaftssekretär (書記官), untergebener Begleiter des Konsul (Tenor)
  • Isa Shinjirō (伊佐新次郎), Verwalter (Bariton)
  • Stadtmagistrat (町奉行) von Shimoda (Bass)
  • Rōnin 1 und Fischer 1 (Tenor)
  • Rōnin 2 und Fischer 2 (Bariton)
  • Shōgunatsbeamter 1 (Tenor)
  • Shōgunatsbeamter 2 (Bariton)
  • Wächter (火の番) (Tenor)
  • Einwohner von Shimoda Chor

Entstehungsgeschichte

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Die Oper besitzt eine bewegte Entstehungs- und Aufführungsgeschichte. Das ursprüngliche, englische Libretto wurde unter dem Titel Kurofune („Black Ships“) von dem amerikanischen Journalisten Percy Noël in den 1920er Jahren geschrieben. Es war ein früher Versuch die japanisch-amerikanischen Beziehungen, die durch die Ankunft der Schwarzen Schiffe 1853 und die damit einhergehende Landesöffnung Japans, eindrücklich geprägt worden war, thematisch zu verarbeiten. Eine Uraufführung war für 1929 in der Oper von Chicago vorgesehen, sie fand jedoch nicht statt.

Das Libretto blieb daraufhin einige Jahre liegen, bis sich 1940 die 2600-Jahr-Feier Japans[Anm. 3] ankündigte. Percy sah in den zu diesem Anlass geplanten Festivitäten und kulturellen Veranstaltungen eine Möglichkeit zur Veröffentlichung und ließ sein Libretto ins Japanische übersetzen. Eine neue Komposition von Kōsaku entstand, die 1940 beendet wurde, dann jedoch nur teilweise aufgeführt wurde.

Eine Uraufführung unter dem Titel Yoake fand dann am 25. November 1940 statt, u. a. mit dem japanischen Tenor Yoshie Fujiwara in der Rolle des Konsuls. Obgleich der Konsul und der Botschaftssekretär keine Japaner sind singen sie von Beginn an zunächst in einem etwas unbeholfen wirkenden Japanisch, das sich im zweiten Akt verbessert, wobei in die gesprochenen Passagen gelegentlich englische Wörter eingeflochten werden.

Handlung

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Die Handlung setzt ein in den Jahren des ausgehenden Tokugawa-Shogunats im Hafen von Shimoda, der nach dem japanisch-amerikanischen Freundschafts- und Handelsvertrag für ausländische Schiffe geöffnet wurde. Der herrenlose und kaisertreue Samurai Yoshida platzt in ein Trinkgelage des Stadtmagistrats und hält eine flammende Rede die Barbaren des Landes zu verweisen. Während Yoshida unverrichteter Dinge wieder abtritt, erhält die beim Gelage anwesende Geisha Okichi den Auftrag den amerikanischen Konsul zu ermorden. Okichi, die daraufhin die Mätresse des Konsuls wird, ist hin- und hergerissen zwischen ihrer wachsenden Zuneigung zum Konsul und der ihr aufgetragenen Pflicht ihn zu töten. Yoshida, der über all dem die Geduld verliert, stiehlt sich heimlich in den Ryusen-ji Tempel, der als Konsulat dient, zieht sein Schwert und ist im Begriff den Konsul zu meucheln, als ein Bote eintrifft und des Kaisers Wunsch nach Frieden verkündet. Yoshida, der sich plötzlich seiner Schändlichkeit bewusst wird, begeht an Ort und Stelle Seppuku, während der Konsul die Hände faltet, die Kanonen der Schwarzen Schiffe Salut schießen und der Chor mit einem Preislied für den Frieden einstimmt.[2]

Orchesterbesetzung

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Harfe und Celesta, als Fernorchester auf der Bühne Shamisen, Shakuhachi, kleine und große Trommeln.

Inszenierungen

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Aufnahmen und CDs

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  • 1960: Leitung Tadashi Mori; Tokyo Symphony Orchestra; Compact Disc – Toshiba-EMI TOCE 9432-33 (2 CDs)[Anm. 4]
  • TBS Vintage J Classics 戦後作曲家発掘集成, COCQ-85274-81, 8 Cds, CD 1+2 Black Ships
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  • The Black Ships – Yoake. Opera Information Center of Showa University of Music, abgerufen am 30. November 2016 (englisch).
  • 語と歌・オペラ. (PDF) Kunitachi College of Music Library, Oktober 2010, abgerufen am 30. November 2016 (japanisch).

Anmerkungen

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  1. In Wirklichkeit handelt es sich hierbei um Geisha Saitō Kichi (斎藤きち, 1841–1890), die unter diesem Namen in Shimoda arbeitete.
  2. Dabei handelt es sich um die Opern Ochitaru Tennyo (堕ちたる天女, etwa „gefallener Engel“, komponiert 1912, UA: 1929) und Ayame (あやめ, „Lilie“).
  3. Ausgangspunkt des japanischen Gründungsmythos ist die Thronbesteigung des ersten Tennō Jimmu im Jahr 660 v. Chr.
  4. Weitere sieben LP- und CD-Aufnahmen mit Details finden sich in der Datenbank Datalogue. Durbeck Archive, abgerufen am 1. Dezember 2016.

Einzelnachweise

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  1. Kōsaku Biography. Japan Music-Drama Society, 2011, abgerufen am 30. November 2016 (englisch).
  2. a b The black ships – Yoake. New National Theater Tokyo, abgerufen am 30. November 2016 (englisch).
  3. 黒船-夜明け-新国立劇場(オペラ)2008-02-23(オペラ アーカイブス). Kunitachi College of Music Library, 24. Februar 2010, abgerufen am 30. November 2016 (japanisch).