Kurt Anglet

römisch-katholischer Theologe und Professor am Seminar Redemptoris Mater in Berlin

Kurt Anglet (* 1951 in Northeim in Niedersachsen) ist ein deutscher römisch-katholischer Theologe und Professor am Seminar Redemptoris Mater in Berlin.

Nach einem Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und an den Universitäten in Frankfurt am Main und Münster/ Westfalen promovierte Anglet 1988 (Zur Phantasmagorie der Tradition. Nietzsches Philosophie zwischen Historismus und Beschwörung. Eine Studie auf der Grundlage der zweiten und dritten Unzeitgemäßen Betrachtung) in dem Fach katholische Fundamentaltheologie. In den neunziger Jahren nahm er einen Lehrauftrag für Katholische Theologie am Institut für Jüdische Studien der Universität Potsdam wahr. Anglets Habilitation (Der eschatologische Vorbehalt. Eine Denkfigur Erik Petersons) erfolgte 2003 in dem Fach Dogmatik an der Universität Breslau. Er war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter von Alois Kardinal Grillmeier bei dessen mehrbändiger Buchveröffentlichung Jesus der Christus im Glauben der Kirche.

Anglets Priesterweihe fand 2002 in Berlin statt. Hiernach stand er im pastoralen Dienst des Erzbistums Berlin. So ist er unter anderem Pfarrvikar und Seelsorger in der St.-Annen-Kirche und der zugehörigen Gemeinde Heilige Familie.[1]

Kurt Anglet gehört zu den Theologen römisch-katholischer Provenienz, die sich um eine adäquate Interpretation eschatologischer Aussagegehalte des Neuen Testaments bemühen, welche in der Theologiegeschichte eine nur geringe Beachtung fanden. Er überträgt eine vorrangig eschatologisch und apokalyptisch geprägte und vorgezeichnete Fragestellung, welche genuin theologischer Natur ist, auf Bereiche der Literaturwissenschaft (Kafka), Kunstwissenschaft (Ustwolskaja, Schönberg), sowie der Politikwissenschaft (Carl Schmitt).

Anglet ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Group2012, eines internationalen Netzwerkes zur Erforschung der literarischen Moderne.

Schriften

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Aufsätze (Auswahl)

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  • Dialektik der Zerstreuung. Prousts Spuren in Walter Benjamins „Kunstwerk“-Aufsatz. In: Neue Zürcher Zeitung. Ausgabe des 7./8. November 2008.
  • F. K. – Schreiben im Vorletzten. In: Gernot Wimmer (Hrsg.): Franz Kafka zwischen Judentum und Christentum, Verlag Königshausen & Neumann. Würzburg 2012. ISBN 978-3-8260-4949-1
  • Das Drama der Stille. In: Gernot Wimmer (Hrsg.): Georg Büchner und die Aufklärung, Verlag Böhlau. Wien/Köln/Weimar 2015. ISBN 978-3-205-79682-4.
  • Karl Kraus – das Schweigen, die Sprache und die Apokalypse. In: Bernd Neumann und Gernot Wimmer (Hrsg.): Zwischen Propaganda und Erinnerung. Der Erste Weltkrieg auf dem deutsch-europäischen Literaturfeld. Verlag Böhlau. Wien/Köln/Weimar.

Literatur

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  • Jan-Heiner Tück: Einbruch des Ewigen in die Zeit. Kurt Anglet über Erik Peterson. In: Neue Zürcher Zeitung. Ausgabe des 16. Oktober 2001.[2]
  • Jan-Heiner Tück: Im Licht der Vollendung. Der Philosoph Kurt Anglet über die Begrenzung der Zeit. In: Neue Zürcher Zeitung. Ausgabe des 25. März 2008.[3]
  • Klaus Berger: Endzeit und entlarvte Blindheit. Kurt Anglet weist auf Defizite in der neueren Theologie hin und schreibt ein Stück katholischer Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. In: Die Tagespost. 3. November 2009.[4]
  • Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Wer am Ende der Zeiten kommt. Lesenswert: eine dicht gefasste Theologie der Geschichte von Kurt Anglet. In: Die Tagespost. 28. Juni 2014.
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Einzelnachweise

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  1. Unsere Pfarrei und ihr hauptamtliches Leitungsteam. In: Katholische Kirchengemeinde Heilige Familie in Lichterfelde mit den Kirchen Heilige Familie und St. Annen. Katholische Kirchengemeinde Heilige Familie, Carl-Heinz Mertz, abgerufen am 15. Juni 2020.
  2. Kurt Anglet über Erik Peterson: Einbruch des Ewigen in die Zeit - NZZ
  3. Der Philosoph Kurt Anglet über die Begrenzung der Zeit: Im Licht der Vollendung - NZZ
  4. Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur