Kurt Eilles

deutscher Rechtsanwalt und Politiker (Bayernpartei)

Kurt Eugen Eilles[1] (* 20. April 1913 in München; † 1960 ebenda) war ein deutscher Politiker der Bayernpartei.

Kurt Eilles wurde am 20. April 1913 in München als Sohn des Reichsgerichtsrats Josef Eilles und der Therese Bergeat geboren.[1] Er studierte Rechtswissenschaft[1] in München und Leipzig und wurde Rechtsanwalt.[2] 1942 heiratete er Lotte Schmitt.[1] Ebnet war ab deren Gründung 1946 ein Mitglied der Bayernpartei.[2] Ab 1951[2] war er Prozessbevollmächtigter für die Partei, vor allem für den Vorsitzenden Joseph Baumgartner.[3]

Nach dem Zustandekommen der Viererkoalition unter Wilhelm Hoegner[2] erhielt Eilles im Kabinett Hoegner II von der Bayernpartei zuletzt den Posten des Staatssekretärs im bayerischen Justizministerium.[4] Das Amt trat er am 14. Dezember 1954 an.[5] Ab dem 15. Dezember 1954 war er zudem stellvertretendes Mitglied des Bundesrates.[6]

Zusammen mit anderen Politikern von CSU und BHE und Bayernpartei unterzeichnete Kurt Eilles am 27. September 1957 einen Vorvertrag für einen Koalitionsvertrag zur Bildung einer neuen Staatsregierung aus diesen Parteien.[7][8] Stattdessen kam es zu einer Koalition aus CSU, BHE und FDP. Mit der Regierungsübernahme durch das Kabinett Seidel I schied Eilles am 16. Oktober 1957 aus dem Amt des Staatssekretärs und aus dem Bundesrat aus.[5][6]

Ab 1957 arbeitete er wieder als freier Anwalt.[2] Er hatte einen Doktorgrad.[6]

Eilles war ein Gegner der Inszenierungen von Wieland Wagner bei den Bayreuther Festspielen[9] und trat aus Protest gegen dessen Neuinszenierung der Oper Die Meistersinger von Nürnberg 1956 aus der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth aus.[10][11] Er starb 1960 in seiner Münchner Wohnung an einer Leuchtgasvergiftung[9] und wurde auf dem Ostfriedhof begraben.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Horst Kliemann, Stephen Taylor (Hrsg.): Who's who in Germany. Band 1. Intercontinental Book and Publishing Company, 1956, S. 275 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  2. a b c d e f Werner Ebnet: Sie haben in München gelebt: Biografien aus acht Jahrhunderten. Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-744-5, S. 167 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  3. Alf Mintzel: Die Bayernpartei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch: Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945–1980. Sonderausgabe Band 1: AUD bis CDU (= Schriften des Zentralinstituts fiir sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. Band 38). Springer Fachmedien, Wiesbaden 1986, ISBN 3-663-14349-X, S. 458, doi:10.1007/978-3-663-14349-9_6, urn:nbn:de:1111-201307311540 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  4. Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Begründet von Max Spindler. 2. vollständig überarbeitete Auflage. Band 4: Das neue Bayern. Von 1800 bis zur Gegenwart. 1. Teilband: Staat und Politik. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50451-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Kurt Eilles in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
  6. a b c Helmut Herles: Das Parlament der Regierenden: 40 Jahre Bundesrat. Bonn Aktuell, Stuttgart 1989, ISBN 3-87959-380-9, S. 642 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  7. Walter Becher: Zeitzeuge: Ein Lebensbericht. Langen-Müller, München 1990, ISBN 3-7844-2296-9, S. 232 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  8. Wilhelm Hoegner: Der schwierige Aussenseiter: Erinnerungen eines Abgeordneten, Emigranten und Ministerpräsidenten. Isar Verlag, München 1959, DNB 452045959, S. 335 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  9. a b In memoriam: Kurt Eilles. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1960, S. 99 (online [Memento vom 30. Januar 2016 im Internet Archive] [abgerufen am 15. November 2016]).
  10. Helmut Grosse, Norbert Götz: Die Meistersinger und Richard Wagner: Die Rezeptionsgeschichte einer Oper von 1868 bis heute. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 1981, S. 326 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).
  11. Eva Rieger: Friedelind Wagner: Die rebellische Enkelin Richard Wagners. 2. Auflage. Piper Verlag, München 2012, ISBN 978-3-492-95868-4, urn:nbn:de:101:1-201210268519 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2024]).