Kurt Richter (Filmarchitekt)

österreichischer Filmarchitekt

Kurt Richter (* 29. Oktober 1885 in Krems an der Donau, Österreich-Ungarn; † 26. April 1960 in Salzburg, Österreich[1]) war ein österreichischer Bühnenbildner und Filmarchitekt beim deutschen Stummfilm.

Leben und Wirken

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Der Sohn eines Theatermalers, der zu Richard Wagners Der Ring des Nibelungen die ersten Bühnenbilder in Bayreuth geschaffen hatte, begann nach seiner Ausbildung zur Jahrhundertwende bei seinem Vater und Prof. Lübkemaier in Coburg seine künstlerische Tätigkeit ebenfalls am Theater (zunächst am Düsseldorfer Schauspielhaus), wo er am Schauspiel und an der Oper tätig war.[2] Seit 1914, als er von der Produktionsfirma PAGU eingestellt wurde, war er im Filmgeschäft tätig und wirkte von Anbeginn eng im Zusammenspiel mit dem Nachwuchsregisseur Ernst Lubitsch, dessen kurze Lustspiele Richter szenenbildnerisch gestaltete. Richter war die kommenden anderthalb Jahrzehnte an mehr als 90 Filmproduktionen beteiligt und viele Jahre lang auch Stammarchitekt bei Lubitschs Monumentalfilmen seit Ende des Ersten Weltkriegs. Hin und wieder arbeitete er mit Hans Poelzig zusammen; seine Arbeiten wurden als beeindruckend geschildert[3] und waren mehrfach im expressionistischen Stil gehalten[4]. In diesen Berliner Jahren kooperierte Kurt Richter auch mit dem angesehenen Theatermacher Max Reinhardt (Deutsches Theater Berlin), für den er sowohl als Bühnenbildner als auch als Kostümbildner wirkte.

Mit dem Ende der Stummfilmzeit 1929 kehrte Richter erzwungenermaßen an die Bühne nach Österreich zurück,[5] arbeitete unter Hubert Marischka am Theater an der Wien sowie am Salzburger Landestheater (bis 1938), ehe er in der Spielzeit 1938/39 an die Wiener Volksoper ging. 1940 holte ihn das Landestheater Salzburg zurück, dem Richter bis zu seiner Pensionierung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Chefbühnenbildner die Treue hielt.[6] Bereits bis 1940 hatte er über 2000 Bühnenbilder geschaffen, zu Theaterstücken, Opern und Balletten, darunter eine Reihe von Werken Wagners und Gerhart Hauptmanns. Zu den von Kurt Richter betreuten Aufführungen gehörten so unterschiedliche Stücke wie Franz Lehars Operette Die lustige Witwe, Henrik Ibsens Drama Die Wildente, die beiden Opern Madame Butterfly und Die lustigen Weiber von Windsor sowie Hauptmanns Drama Florian Geyer. Zu seinen anderen Wirkungsstätten gehören Bühnen in Königsberg, Prag, Zürich und Bukarest. Im Zweiten Weltkrieg besaß er ein eigenes Atelier mit sechs Malern und ebenso vielen Tischlern.[6]

Eine Zeitlang war Richter der Nachbar Harry Liedtkes am Scharmützelsee.[7]

Filmografie (Auswahl)

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Filmbauten, wenn nicht anders angegeben

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Einzelnachweise

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  1. laut Auskunft des Landesarchivs Salzburg
  2. Kurt Richter in Sport im Bild, 1922
  3. z.B: von Ilona Brennicke, Joe Hembus, Robert Fischer: Klassiker des Deutschen Stummfilms. München 1983, S. 174; J. Thorbecke: Schlesische Lebensbilder. Band X, 2010. S. 187
  4. Sabine Hake: Film in Deutschland: Geschichte und Geschichten seit 1895. Reinbek 2004, S. 62
  5. Kurt Richter. In: Salzburger Tagblatt, 16. November 1946, S. 9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sbt
  6. a b Neue Dekorationen im Landestheater. In: Salzburger Volksblatt, 23. August 1940, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  7. Harry Balkow-Gölitzer: Prominente in Berlin-Lichterfelde. Berlin 2008, S. 99