Kurt Studhalter
Kurt Studhalter (* 16. Februar 1940 in St. Gallen) ist ein Schweizer Theologe, Philosoph, Radiojournalist und Autor.[1]
Leben
BearbeitenKurt Studhalter wuchs in einer katholischen Familie auf, besuchte in St. Gallen das Literatur-Gymnasium. Nach der Matura 1959 studierte er an der Universität Innsbruck Philosophie und katholische Theologie (u. a. bei Karl Rahner SJ und Josef Andreas Jungmann). 1962 trat er in den Kapuzinerorden ein und wurde 1965 zum Priester geweiht; 1966 Weiterstudium der Philosophie an der Universität Innsbruck. Die Dissertation Ethik Religion und Lebensform bei Ludwig Wittgenstein beleuchtet die Bedeutung der Wittgensteinschen Früh- und Spätphilosophie für das religiöse Denken der Gegenwart.[2] Später war er als Dozent für Philosophie am Seminar der Kapuziner mit Akzent auf Philosophiegeschichte der Neuzeit, Sprachphilosophie und Religionskritik tätig. Als Seelsorger war er auch Prediger an der Kathedrale Solothurn und Radioprediger bei Schweizer Radio DRS.
1982 trat er aus dem Orden aus und heiratete die Autorin und Journalistin Klara Obermüller.[3][4] Nach Studienjahren am C. G. Jung-Institut Zürich war er von 1985 bis 2005 Redaktor und Moderator beim Schweizer Radio im Fachbereich Religion im Studio Zürich.
Auf grosses Hörerecho stiessen auch seine Beiträge in der Radiosendung Perspektiven am Sonntagvormittag. Dabei kreisten die Gespräche mit Schriftstellern, Politikern und Kulturschaffenden um deren Bezug zu religiösen Erfahrungen in einer säkularen Zeit. Zu seinen Gästen zählten u. a. Eugen Drewermann, Karl-Josef Kuschel, Hugo Loetscher, Adolf Muschg, und Rüdiger Safranski.[5]
In der Sendereihe Musik für einen Gast im Schweizer Radio berichteten Frauen und Männer über ihre Liebe zur Musik und deren Bedeutung in ihrem Leben. In monatlichen Buchbesprechungen wies er auf wichtige Neuerscheinungen in Philosophie, Theologie, Psychologie und Belletristik hin.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Zweifel und Geborgenheit. Radiopredigten, Imba, Fribourg 1980
- Angst und Zuversicht. Radiopredigten, Imba, Fribourg 1982
- Selig die Melancholischen, Rex, Luzern 1987
- Franz Böckle, Verantwortlich Leben – menschenwürdig sterben (Vorwort), Benziger, Zürich 1992
Weblinks
Bearbeiten- Das Literaturmagazin: Der Theologe Kurt Studhalter über Neuerscheinungen zu religiösen und kirchlichen Fragen. In: Schweizer Fernsehen vom 7. Dezember 1986
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 11. November 2023.
- ↑ Kurt Studhalter: Ethik, Religion und Lebensform bei Ludwig Wittgenstein (= Studien und Arbeiten der Theologischen Fakultät / Universität Innsbruck). 1973 (oeaw.ac.at [abgerufen am 11. November 2023]).
- ↑ Michael Schilliger: Was Covid über das Alter, das Sterben und die Liebe lehrt. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. Dezember 2021, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 11. November 2023]).
- ↑ Susanne Leuenberger, Oliver Demont: Klara Obermüller: Warum suchen Sie das Unfassbare, Frau Obermüller? In: Die Zeit. 2. August 2019, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 12. November 2023]).
- ↑ Suche | MEMOBASE von Memoriav. Abgerufen am 11. November 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Studhalter, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Theologe, Philosoph, Radiojournalist und Autor |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1940 |
GEBURTSORT | St. Gallen |