Kurzątki (deutsch Kurziontken, 1938 bis 1945 Seeland) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Prostki (Landgemeinde Prostken) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck) gehört.

Kurzątki
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Kurzątki (Polen)
Kurzątki (Polen)
Kurzątki
Basisdaten
Staat: Polen

Powiat: Ełk
Gmina: Prostki
Geographische Lage: 53° 39′ N, 22° 19′ OKoordinaten: 53° 38′ 44″ N, 22° 19′ 28″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 19-335[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1680N: Prostki/DK 65SokółkiSkarżynKożuchy Małe/DK 58 (–Biała Piska)
Kurki → Kurzątki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

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Kurzątki liegt am Jezioro Kurząteckie im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 34 Kilometer östlich der einstigen Kreisstadt Johannisburg (polnisch Pisz) und 18 Kilometer südlich der heutigen Kreismetropole Ełk (deutsch Lyck).

Geschichte

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Das ursprünglich Kurzientken, nach 1540 Kurczunck, nach 1785 Kurtzuntken, nach 1818 Kurzontken und bis 1938 Kurziontken genannte Dorf wurde im Jahre 1473 gegründet[2].

1874 wurde der Ort in den neu errichteten Amtsbezirk Großrosen eingegliedert.[3]

324 Einwohner waren im Jahre 1910 in Kurziontken registriert[4], 1933 waren es 314[5].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kurziontken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kurziontken stimmten 200 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[6]

Am 3. Juni 1938 erfolgte aus ideologisch-politischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen die Umbenennung von Kurziontken in „Seeland“. Die Einwohnerzahl im Jahre 1939 belief sich auf 278[5].

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Kurzątki“. Heute ist er Sitz eines Schulzenamtes[7] (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Prostki (Prostken) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

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Vor 1945 war Kurziontken in die evangelische Kirche Groß Rosinsko[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche in Johannisburg (polnisch Pisz) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Kurzątki ist heute eine römisch-katholische Filialgemeinde der Pfarrei Rożyńsk Wielki im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zu den Kirchengemeinden in Biała Piska (Bialla, 1938 bis 1945 Gehlenburg) bzw. Ełk (Lyck), beides Filialgemeinden der Pfarrei in Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Kurzątki liegt an der Nebenstraße 1680N, die die Landesstraßen 65 und 58 sowie die beiden Gemeinden Prostki und Biała Piska miteinander verbindet. In Kurzątki endet ein Landweg von dem bereits in der Woiwodschaft Podlachien gelegenen Nachbarort Kurki.

Einzelnachweise

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  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 636
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Seeland
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Großrosen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  5. a b Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 75
  7. Gmina Prostki (Memento des Originals vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bip.warmia.mazury.pl
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 491