Als kypro-minoische Sprache bezeichnet man eine im bronzezeitlichen Zypern gesprochene, bisher unverständliche Sprache, die mit der bisher nur partiell entzifferten kypro-minoischen Schrift geschrieben wurde. Sie war möglicherweise der Vorläufer der eteokyprischen Sprache. Soweit die Texte erkennen lassen, war das Kypro-Minoische eine agglutinierende Sprache, in der Suffixe eine wichtige Rolle spielten. Die u. a. von Emilia Masson vorgeschlagene Verwandtschaft mit dem Hurritischen lässt sich beim derzeitigen Stand der Forschung nicht beweisen.

Kyprominoisch

Gesprochen in

vormals in Zypern
Sprecher keine (Sprache ausgestorben)
Linguistische
Klassifikation

unbekannt

  • Kyprominoisch
Offizieller Status
Amtssprache in unbekannt
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

Kypro-minoisches Tonkügelchen (CM I)[1]

Die sprachliche Einheit der kypro-minoischen Inschriften ist allerdings nicht sicher. Das u. a. bis nach Ugarit reichende Verbreitungsgebiet der Schrift lässt die Möglichkeit offen, dass mehrere Sprachen in dieser Schrift festgehalten wurden.

Literatur

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Zu Texteditionen siehe Kypro-Minoische Schrift.

  • Yves Duhoux: Eteocypriot and Cypro-Minoan 1–3. In: Kadmos, Bd. 48, 2010, S. 39–75.
  • Emilia Masson: Cyprominoica – Repertoires, Documents de Ras Shamra, Essais d'Interpretation. Studies in Mediterranean Archaeology. Bd. 31,2. Studies in the Cypro-Minoan Scripts 2. Åström, Göteborg 1974. ISBN 91-85058-41-6, ISBN 91-85058-43-2 (zu Ähnlichkeiten mit dem Hurritischen: S. 47–53)
  • Werner Nahm: Studien zur kypro-minoischen Schrift. T 2. in: Kadmos. de Gruyter, Berlin 23.1984, 164–179. ISSN 0022-7498 (morphologische und syntaktische Untersuchungen zu vier Inschriften auf Basis der von Nahm vorgeschlagenen Lautwerte der kypro-minoischen Schrift)

Einzelnachweise

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  1. Publiziert: Emilia Masson: Étude de vingt-six boules d'argile inscrites trouvées a Enkomi et Hala Sultan Tekke (Chypre) (siehe Literaturverzeichnis), S. 14, Nr. 8, Fig. 8
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