Kapitän zur See

militärischer Dienstgrad deutschsprachiger Marinen
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Kapitän zur See (englisch captain at sea) ist ein militärischer Dienstgrad der Marine.

Bundeswehr

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Kapitän zur See
   
Dienstgradabzeichen[1][A 1]
Dienstgradgruppe Stabsoffiziere[2]
NATO-Rangcode OF-5[3]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Oberst
Dienstgrad Marine Kapitän zur See[4]
Abkürzung (in Listen) KptzS (KZS)[5]
Besoldungsgruppe A 16/ B 2/ B 3 nach BBesO[6]
 
Kapitän zur See Hans Freiherr von Stackelberg als Kommandant des Segelschulschiffs Gorch Fock (1976)

Der Kapitän zur See ist einer der Dienstgrade der Bundeswehr für Marineuniformträger. Gesetzliche Grundlagen sind die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[4] und das Soldatengesetz.[7]

Dienststellungen

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Einige Kapitäne zur See werden als Kommandeure von Schiffs- oder Marinefliegergeschwadern oder Schulen eingesetzt. Häufiger sind Verwendungen in Stäben. Kapitäne zur See dienen dort als Abteilungs-, Gruppen- oder Referatsleiter oder als Chef des Stabes. Sie können wie Oberste als Verbindungsoffiziere im Bundespräsidialamt ihren Dienst versehen. Der Kommandant des Segelschulschiffs Gorch Fock ist der einzige Schiffskommandant im Range eines Kapitäns zur See in der Deutschen Marine.

In der Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3 „Militärische Formen und Feiern der Bundeswehr“ (ehemals ZDv 10/8) wird die Anrede aller Stabsoffiziere in Marineuniform mit „Herr Kap’tän“ bzw. „Frau Kap’tän“ festgesetzt.[A 2]

Dienstgradabzeichen

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Die Dienstgradabzeichen des Kapitäns zur See zeigen vier mittelbreite Ärmelstreifen auf beiden Unterärmeln.[A 3][4][1]

Sonstiges

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Die Dienstgradbezeichnung ranggleicher Luftwaffen- und Heeresuniformträger lautet Oberst.[4] Hinsichtlich Befehlsbefugnis, Ernennung, Sold, den nach- und übergeordneten Dienstgraden sind Kapitäne zur See den Obersten gleichgestellt.

  Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[8]   Höherer Dienstgrad[8]
Oberstleutnant
Fregattenkapitän
Oberfeldarzt
Oberfeldapotheker
Oberfeldveterinär
Flottillenarzt
Flottillenapotheker
Oberst
Kapitän zur See
Oberstarzt
Oberstapotheker
Oberstveterinär
Flottenarzt
Flottenapotheker
Brigadegeneral
Flottillenadmiral
Generalarzt
Generalapotheker
Admiralarzt

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Volksmarine

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Schulterstück
Ärmelabzeichen
seemännische Laufbahn

Der Kapitän zur See war in der Volksmarine der DDR der höchste Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere und vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-5. Er entsprach dem Oberst der NVA.

Das Dienstgradabzeichen bestand aus Schulterstücken mit marineblauem Untergrund und darauf einer geflochtenen silbernen Schnur, auf der drei viereckige goldfarbene Schultersterne angebracht waren. Schulterstücke wurden zu allen Uniformteilen getragen.

Das Ärmelabzeichen bestand aus einem breiten gelbfarbigen Streifen und ist nicht zu verwechseln mit dem des Kommodore der Kriegsmarine. Darüber war das Laufbahnabzeichen angebracht. Im Unterschied zu allen übrigen deutschen Marinestreitkräften bedeckten die Ärmelabzeichen nur zu ca. 40 Prozent den Ärmelumfang.

Dienstgrad
niedriger:
Fregattenkapitän

 
Kapitän zur See
höher:
Konteradmiral

Kaiserliche Marine und Kriegsmarine

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Schulterstück

Im Deutschen Kaiserreich und der Deutschen Kriegsmarine war der Kapitän zur See der zweithöchste Offiziersrang nach dem Kommodore.

Dienstgrad
niedriger:
Fregattenkapitän

Deutsches Reich 
Kapitän zur See
höher:
Kommodore

Weitere Streitkräfte

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Die folgenden Dienstgradabzeichen stellen die dem deutschen Offiziersrang Kapitän zur See vergleichbaren Ränge in anderen Marinestreitkräften dar.

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Wiktionary: Kapitän zur See – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

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  1. Links: Dienstgradabzeichen auf einer Schulterklappe für Marineuniformträger des Truppendienstes. Rechts: Ärmelabzeichen der Jacke des Dienstanzugs eines Marineuniformträgers im Truppendienst. Der Stern ist bei beiden Ausführungen das Laufbahnabzeichen für Offiziere des Truppendienstes. Andere Laufbahnen weisen zum Teil andere Laufbahnabzeichen auf.
  2. In der Praxis werden marineuniformtragende Sanitätsoffiziere der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere weiter mit ihrem eigentlichen Dienstgrad statt mit „Herr/Frau Kapitän“ angeredet, vgl. bspw. Matthias Frank: Sucht – Was dahinter steckt und wie man helfen kann. In: Website des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung; Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes, Sachgebiet Medien, 3. Dezember 2013, abgerufen am 12. Januar 2015.
  3. In der ZDv 37/10 sind neben der in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten beschriebenen Form als Ärmelabzeichen auch entsprechende (d. h. gleichgestaltete) Schulterabzeichen für Marineuniformträger beschrieben.

Einzelnachweise

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  1. a b Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento vom 19. September 2014 im Internet Archive).
  2. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  3. Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]).
  4. a b c d Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist).
  5. Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
  6. Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufs- und Zeitsoldaten und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  7. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  8. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).