László Balogh (Grenzopfer)

Todesopfer an der innerdeutschen Grenze

László Balogh (* 7. April 1954 in Bonyhád; † 22. Juni 1973 bei Spechtsbrunn) war ein Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.

László Balogh, ungarischer Staatsbürger, lebte als Gastarbeiter in der DDR. Er hatte 1972 die DDR-Bürgerin Siglinde B. kennengelernt und sich mit dieser verlobt. Das Paar beschloss, zusammen in die Bundesrepublik zu flüchten. Nach der Überquerung des ersten Zaunes trat Siglinde B. auf eine Mine und wurde schwer verletzt. László Balogh half ihr, den zweiten Zaun zu überwinden, und überkletterte ihn dann selbst. Dabei traf ihn der tödliche Schuss eines Angehörigen der Grenztruppen der DDR.

Siglinde B. verlor einen Teil ihres rechten Unterschenkels und befand sich nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus bis 1975 in Haft. 1978 wurde ihr die Ausreise in die Bundesrepublik erlaubt.

Der Schütze verstarb in den 90er Jahren vor Eröffnung des Prozesses wegen der Tat, vier seiner Vorgesetzten erhielten Bewährungsstrafen zwischen ein und zwei Jahren.

Westlich der Straße Spechtsbrunn-Tettau befindet sich eine Gedenktafel für László Balogh.[1]

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Anna Kaminsky, Ruth Gleinig (Hrsg.): Orte des Erinnerns: Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. C. Links, Berlin, 3., überarbeitete und erweiterte Auflage 2016