Löwendorfer Berg

Berg in Deutschland

Der Löwendorfer Berg, auch Vorderer Löwendorfer Berg, ist eine 103 Meter hohe Erhebung in Trebbin, einer amtsfreien Stadt im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Er liegt rund vier Kilometer südsüdöstlich der Glauer Berge im namensgebenden Ortsteil Löwendorf.

Löwendorfer Berg

Aussichtsturm auf dem Löwendorfer Berg

Höhe 103 m ü. NHN
Lage Brandenburg, Deutschland
Koordinaten 52° 13′ 9″ N, 13° 11′ 18″ OKoordinaten: 52° 13′ 9″ N, 13° 11′ 18″ O
Löwendorfer Berg (Brandenburg)
Löwendorfer Berg (Brandenburg)
Alter des Gesteins rund 20.000 Jahre
Besonderheiten Aussichtsturm

Geschichte

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Löwendorfer Berg mit Aussichtsturm von der Nuthe im Norden aus gesehen

Die Erhebung entstand vor rund 20.000 Jahren am Ende der Weichsel-Eiszeit. Zwischen der Endmoräne Fläming, dem südlich vorgelagerten Baruther Urstromtal sowie dem nördlich gelegenen Berliner Urstromtal lagerten sich Geröll, Mergel und Sand zuletzt infolge der Weichseleiszeit ab. Der Löwendorfer Berg bildet dabei die höchste Erhebung im heutigen Naturpark Nuthe-Nieplitz. Er diente in den 1920er Jahren für den Segelflugbetrieb, bevor der Flugplatz Schönhagen gebaut wurde: Mit Hilfe von Gummiseilen starteten Gleitflugzeuge von der Bergkuppe.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich auf dem ostseitigen Hang eine Skischanze aus Holz auf der bis in die späten 1960er Jahre lokale Wettkämpfe ausgetragen wurden.[2] Von der Schanze gibt es keine Spuren mehr. Der betreffende Teil des Berges wird jedoch bis heute bei günstiger Witterungslage als Rodelberg genutzt. Der Berg ist über eine blaue Markierung von Löwendorf aus erreichbar und Teil des Europäischen Fernwanderwegs E10[3] sowie Bestandteil der Tour 16 der 66-Seen-Regionalparkroute.

Aussichtsturm

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Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds errichtete die Stadt mit Hilfe eines ortsansässigen Dachdeckers in den Jahren 2011 und 2012 einen 21,7 Meter hohen Aussichtsturm. Dabei wurden 60 m³ Lärchenholz und rund 17 Tonnen Stahl verbaut.[4] Die Kosten beliefen sich auf rund 190.000 Euro.[5] Er wurde am 10. Juni 2012 eingeweiht.

Insgesamt 112 Stufen führen über sieben Etagen zu einer Aussichtsplattform. Dort zeigen kleine Schilder aus Messing einige Landmarken, die von dort aus zu erkennen sind. Ein weiteres Schild zeigt in Richtung Weil am Rhein, das die Partnerstadt von Trebbin ist.

Im Dezember 2021 wurde die Aussichtsplattform sowie die darunterliegende, oberste Zwischenebene gesperrt, da das Holz in diesem Bereich mit dem Gelben Porenschwamm befallen ist, wodurch die Stabilität der Konstruktion beeinträchtigt wird.[6] Die notwendigen Sanierungskosten werden auf 100.000 Euro geschätzt.[7] Aktuell ist der obere Teil des Turms weiterhin gesperrt. Ein Aufstieg ist bis auf die fünfte Zwischenebene möglich. Der Blick über die Baumwipfel ist aus dieser Höhe eingeschränkt. (Stand: November 2023)

Blick vom Turm Richtung Berlin. Der Berliner Fernsehturm und die Müggelberge sind jeweils ungefähr 52 Kilometer entfernt. Zur Stadtgrenze nach Marienfelde und nach Potsdam sind es rund 30 Kilometer Luftlinie. Die folgenden im Bild gekennzeichneten Objekte sind am Horizont zu sehen (von links nach rechts): Potsdam, Schäferberg mit dem Fernmeldeturm Schäferberg hinter den östlichen Glauer Bergen, Grunewaldturm auf dem Karlsberg hinter dem Havelberg, Teufelsberg, Berliner Funkturm, Steglitzer Kreisel, Kraftwerk Lichterfelde, Berliner Fernsehturm, Marienfelde, Treptowers, Gropiusstadt, Dörferblick, Flughafen Schönefeld, Müggelberge.
Blick vom Aussichtsturm in nördlicher Richtung zu den rund vier bis fünf Kilometer entfernten Glauer Bergen.
Blick vom Löwendorfer Berg nach Nordwesten in das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz. Links ist der Blankensee zu sehen.

Sonstiges

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Hinterer Löwendorfer Berg mit A-Turm

Der Hintere Löwendorfer Berg (86 m NHN) befindet sich etwa 560 m südlich. Auf ihm steht ein A-Turm. Es ist ein Fernmeldeturm, errichtet in den 1950er Jahren als bemannte Richtfunkrelaisstation mit der Kennung 04A2 im Richtfunknetz der Partei (SED) der DDR. Das Netz sicherte Fernsprech- und Fernschreibverbindungen über die installierte Richtfunk- und Vermittlungstechnik mit dem Zentralkomitee der Partei, Bezirks- und Kreisleitungen der Partei. In den 1960er Jahren integrierte sich die NVA im Netz mit einer Vielzahl von Verbindungen zu Sonderobjekten. Per 1. Januar 1984 wurde das Netz der Deutsche Post (DDR) übergeben. Bis zur Wende 1990 nutzte die Nationale Volksarmee gegen Gebühr viele Richtfunkkanäle zur Sicherung der Landesverteidigung.

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Commons: Löwendorfer Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Historie des Flugplatzes Schönhagen, Webseite des Flugplatzes Schönhagen, abgerufen am 13. Juli 2014.
  2. 800 Jahre Stadt Trebbin. Abgerufen am 29. November 2023.
  3. Löwendorfer Aussichtsturm (Memento des Originals vom 15. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.antennebrandenburg.de, Webseite von Antenne Brandenburg, abgerufen am 13. Juli 2014.
  4. Ina Schulze: Der Ausblick reicht von Trebbin bis nach Berlin. In: Badische Zeitung, 16. Juni 2012, abgerufen am 13. Juli 2014.
  5. Errichtung Aussichtsturm auf dem Löwendorfer Berg (Memento des Originals vom 15. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lag-flaeming-skate.de, (PDF), Webseite der Lokalen Aktionsgruppe „Rund um die Flaeming-Skate“ e.V., abgerufen am 13. Juli 2014.
  6. Aussichtsturm gesperrt - Sanierung in Vorbereitung. Abgerufen am 29. November 2023.
  7. Märkische Allgemeine Zeitung: Trebbin: Aussichtsturm auf Löwendorfer Berg muss für 100.000 Euro saniert werden. 25. Oktober 2022, abgerufen am 29. November 2023.