LDC-Gruppe

Führender europäischer Geflügelfleischproduzent

LDC (Lambert Dodard Chancereul) ist der führende europäische Geflügelfleischproduzent.[1] Konzernweit führt LDC über 578 Millionen Schlachtungen pro Jahr durch.[5] Der Jahresumsatz betrug im Geschäftsjahr 2021/22 ca. 5,1 Milliarden Euro.[4]

LDC (Lambert Dodard Chancereul)

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Rechtsform Société Anonyme à Directoire et Conseil de Surveillance
ISIN FR0013204336
Gründung 1968[1]
Sitz Sablé-sur-Sarthe, Frankreich[2]
Leitung Philippe Gélin[3]
Mitarbeiterzahl 23.500[4]
Umsatz 5,1 Milliarden Euro[4]
Branche Fleischindustrie
Website https://www.ldc.fr/
Stand: 2022

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Sablé-sur-Sarthe in Frankreich und verfügt über 93 Produktionsstandorte in fünf Ländern in Europa.[4]

Geschichte

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Das Unternehmen wurde 1968 gegründet als Zusammenschluss der Familienunternehmen Lambert aus Sablé-sur-Sarthe und Dodard-Chancereul aus Saint-Denis-d’Anjou.[1][2] 1970 expandierte das Unternehmen und eröffnete einen Geflügelschlachthof in Sablé-sur-Sarthe.[2][6]

In den 1990er-Jahren kaufte LDC das Unternehmen La Toque Angevine im Bereich Convenience Food. Im Jahr 1995 ging LDC an die Pariser Börse und führte mit Hermanos Saiz in Spanien die erste internationale Firmenübernahme durch.[2][6] In der Folgezeit verfolgte das französische Unternehmen eine internationale Expansion. Zu den Übernahmen gehörten unter anderem 2000 das polnische Unternehmen Drosed,[6][7] 2018 die ungarische Tranzit-Gruppe[8] und 2021 das britische Geflügelunternehmen Capestone Organic Poultry.[7]

Auch in der französischen Geflügelproduktion übernahm LDC eine Reihe von Konkurrenten. 2018 übernahm LDC Teile der insolventen Groupe Doux[9][10] und 2022 das Unternehmen Matines, einen der größten französischen Eierproduzenten, von der Avril-Gruppe.[5]

Von der historisch größten H5N1-Vogelgrippe-Welle in Frankreich 2022, die zu einer Keulung von mehr als 12 Millionen Vögeln führte, war auch LDC betroffen. Das Unternehmen fuhr in der Folge den Betrieb in vier Schlachthöfen drastisch herunter.[11]

2022 ging die Geschäftsführung von Denis Lambert auf Philippe Gélin über.[3]

Struktur

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Mit über 578 Millionen Schlachtungen pro Jahr ist LDC größtes Geflügelfleischunternehmen Frankreichs und Europas.[5] Weitere Geschäftsbereiche sind die Produktion von Schweine-, Rind- und Kaninchenfleisch, Eiern und Frühstücksflocken.[12][1]

Das Unternehmen ist gegliedert in drei Bereiche: Geflügel, International und Außer-Haus-Verpflegung.[5]

60 % des Umsatzes generiert das Unternehmen in Frankreich,[1] wo es einen Anteil von 40 % am Markt für Geflügel und 50 % am Markt für gekühlte Feinkost besitzt.[7] Den internationalen Umsatz erwirtschaft LDC zu 67 % in Polen, 22 % in Ungarn, 6 % in Belgien und 4,5 % im Vereinigten Königreich.[5] Über die Standorte in Polen[8] und Ungarn[9] exportiert das Unternehmen auch nach Deutschland.

Vertrieb

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LDC vertreibt seine Produkte unter anderem unter den Marken Le Gaulois, Maître Coq und Marie.[4] Außerdem beliefert LDC auch McDonalds.[13]

Gesellschafter

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Etwa 70 % der Anteile am Unternehmen werden von den Familien Lambert (39,2 %), Chancereul (17,3 %), Huttepain (8,86 %) und Guillet (3,89 %) gehalten. Etwa 13 % sind in Streubesitz, der Rest gehört Angestellten, der Sofiproteol-Gruppe und der Genossenschaft Coopérative Agricole Fermiers de Loué.[14][12]

Kontroversen

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Nach einer Untersuchung von Hähnchenfleischproben im Nationalen Referenzzentrum für gramnegative Krankenhauserreger kritisierte Germanwatch, dass 57 % der Proben von LDC-Hähnchenfleisch kontaminiert seien und 45 % der Proben Reserveantibiotika-Resistenzen aufweisen würden.[15][16]

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Commons: LDC (Lambert Dodard Chancereul) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Geflügelfleischerzeugung in Europa: PHW-Gruppe unter den größten Fünf. In: dgs-magazin.de. 5. März 2020, abgerufen am 13. Februar 2023.
  2. a b c d The Lambert Dodard Chancereul Group story. In: ldc.fr. 5. Februar 2020, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  3. a b Philippe Gélin (LDC) : "Nous envisageons d’atteindre un chiffre d’affaires de 7 milliards d’euros en 2027". In: lejournaldesentreprises.com. 9. Januar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023 (französisch).
  4. a b c d e Avril and LDC in exclusive negotiations regarding the sale of Ovoteam. In: groupeavril.com. 6. Oktober 2022, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  5. a b c d e Jackie Linden: LDC Group of France sets out bold ambitions. In: wattagnet.com. 28. November 2022, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  6. a b c L.D.C. SA Company History. In: company-histories.com. 11. April 2003, abgerufen am 13. Februar 2023.
  7. a b c Sybille De La Hamaide: Poultry group LDC looking at acquisitions outside of France. In: reuters.com. 8. Dezember 2021, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  8. a b French poultry group LDC sees further growth in profit next year. In: thepoultrysite.com. 28. Mai 2019, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  9. a b French poultry group LDC extends international push with Hungary deal. In: reuters.com. 30. Mai 2018, abgerufen am 13. Februar 2023.
  10. French poultry firm to be acquired by LDC and Al-Munajem. In: euromeatnews.com. 23. Mai 2018, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  11. Sybille De La Hamaide: Rare upsurge in bird flu makes for worst-ever crisis in France. In: reuters.com. 31. März 2022, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  12. a b Philippe Gelin, directeur général de LDC. In: lalettredelabourse.fr. 7. Dezember 2022, abgerufen am 13. Februar 2023 (französisch).
  13. Cargill and McDonald’s France partner with French poultry farmers. In: cargill.com. 21. März 2016, abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  14. LDC: Actionnaires Dirigeants et Profil Société. In: zonebourse.com. Abgerufen am 13. Februar 2023 (französisch).
  15. Cheap EU chicken presents grave human health risk: report. In: dw.com. 28. Oktober 2020, abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch).
  16. Studie: Mehr als jedes zweite Hähnchen aus Europas größten Geflügel-Schlachtereien mit antibiotikaresistenten Erregern belastet. In: germanwatch.org. 27. Oktober 2020, abgerufen am 13. Februar 2023.