Die Lachterkette ist eine Messkette. Sie gehörte zum historischen Werkzeug (Hängezeug) des Markscheiders. Die Teilung erfolgte in Lachtern oder „Kugeln“, später Metern.

Lachterkette im Schneeberger Museum für erzgebirgische Volkskunst
Meßkette (links, 228. A – K)
Meßkette (links, 228. A – K)

Geschichte

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Im 17. Jahrhundert wurden als Längenmessinstrumente hauptsächlich Meßschnüre verwendet. Nikolaus Voigtel zufolge verwendete der Markscheider „Eine gezwirnte Schnur von 100 Lachtern, eine bastene Schnur von 6 Lachtern, mit Angabe der Lachtermarken, ganze und halbe sowie einen Maaßstab von einem halben Lachterm der in 50 Zoll oder Erstens nach dem Decimalmaaß geteilt ist.“[1]

Im 18. Jahrhundert kam die Lachterkette in Gebrauch, da die „bastenen“ oder auch aus Flachs bestehenden Schnüre zu ungenau waren, insbesondere, weil sich ihre Länge im meist feuchten Grubenklima stark änderte. Die Lachterkette war zu dieser Zeit üblicherweise 6 Lachter lang und bestand aus „…schwachen messigenen Gliedweise mittelst Ringe aneinander gehängten Drathe“[2]

Nach der flächendeckenden Einführung des metrischen Systems bürgerte sich der Name Messkette anstelle von Lachterkette ein.

Lachterketten mit starren Gliedern gerieten zunehmend außer Gebrauch bzw. wurden nur noch von Steigern für Messungen niederer Genauigkeit verwendet. Zu Ende des 19. Jahrhunderts bestand eine Messkette aus gesponnenem Messing-, später Phosphorbronzedraht. Sie war 20 m lang und die einzelnen Drahtsegmente waren im Abstand von einem Meter durch Ringe und Wirbel miteinander verbunden. Der Zehnerwirbel erhielt zur leichteren Unterscheidbarkeit eine besondere Form; die Zwischenwirbel waren mit der jeweiligen Meterzahl versehen. An beiden Enden der Kette sind Haken zum Einhängen befestigt.[3]

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Stahlmessbänder in Gebrauch und Messketten wurden nur noch „für untergeordnete Zwecke“ verwendet.[4]

Literatur

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  • Carl Maximilian Bauernfeind: Elemente der Vermessungskunde. Die Messinstrumente & ihr Gebrauch. Literarisch-Artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1856, S. 322, 329 f. (Google Books).

Einzelnachweise

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  1. Nikolaus Voigtel: Geometrie subterranea oder Marckscheide-Kunst. darinnen gelehret wird Wie auff Bergwercken alle Klüffte und Gänge in Grund und am Tag gebracht/ auch solche voneinander unterschieden werden sollen; so wohl Was bey Durchschlägen in Ersparung Kosten/ Bringung Wetters und Benehmung Wassers denen Zechen oder Gebäuden/ mit zubeoachten; Item/ Wie Streitigkeiten/ so sich unter miteinander schnürenden Gewercken offters zuereignen pflegen/ dem Maaße nach aus einander zusetzen; Sambt noch andern in nechstfolgendem Indice enthaltenen und zu dieser Kunst dienlichen Sachen; Allen Bergwercks-Liebenden zum Unterricht und versicherlichen Nutzen. 1. Auflage. Dietzel, Eisleben 1686, Vom Gebrauch und Fabrication derer Instrumenten so zum Markscheiden gehörig, S. 21 (Digitalisat SLUB – zitiert nach Karl Neubert, Walther Stein: Plan- und Rißkunde. 1. Lehrbrief, in: Lehrbriefe für das Fernstudium, Bergakademie Freiberg (Hrsg.), Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin Jan. 1954, S. 11).
  2. Johann Friedrich Lempe: Gründliche Anleitung zur Markscheidekunst. Siegfried Leberecht Grusius, Leipzig 1782, S. 23 ff.
  3. Ludger Mintrop: Markscheidekunde. Einführung in die, mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaues. 2. verbesserte Auflage. Springer, Berlin 1916, S. 36, 37.
  4. Peter Uhlich: Lehrbuch der Markscheidekunde. Graz & Gerlach (Joh. Stettner), Freiberg 1901, III. Das Messen gerader Linien, S. 86 (402 S.).