Lahnbach (Inn)

Zufluss des Inns bei Schwaz in Tirol

Der Lahnbach ist ein 5,8 km langer, rechter Zufluss des Inns bei Schwaz in Tirol.

Lahnbach
Der Lahnbach oberhalb der Verbauung (2012)

Der Lahnbach oberhalb der Verbauung (2012)

Daten
Gewässerkennzahl AT: 2-8-189
Lage Österreich, Tirol
Flusssystem Donau
Abfluss über Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle unterhalb des Kellerjochs
47° 19′ 18″ N, 11° 46′ 7″ O
Quellhöhe 1885 m ü. A.[1]
Mündung in Schwaz in den InnKoordinaten: 47° 20′ 54″ N, 11° 42′ 21″ O
47° 20′ 54″ N, 11° 42′ 21″ O
Mündungshöhe 532 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 1353 m
Sohlgefälle 24 %
Länge 5,7 km[1]
Einzugsgebiet 8,6 km²[1]
Linke Nebenflüsse Talzlbach, Rappbach
Rechte Nebenflüsse Fuchsgraben, Pfitscherbach
Gemeinden Schwaz
Sanierung und Erweiterung der Ufersicherung 2017

Der Lahnbach entspringt unterhalb des Kellerjochs auf einer Höhe von 1885 m ü. A. und fließt relativ steil abfallend in nordwestliche bis westliche Richtung ins Inntal. Dort hat er einen mächtigen Schwemmkegel aufgeschüttet und den Inn nach Westen abgedrängt. Auf dem Schwemmkegel liegt Schwaz, das durch den Bach in die Bereiche Markt (südlich) und Dorf (nördlich) geteilt wird.[2]

Auf einer Länge von 5,7 km überwindet der Lahnbach einen Höhenunterschied von gut 1350 m, was einem durchschnittlichen Gefälle von 23,7 % entspricht.

Geschichte und Nutzung

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Der Name Lahnbach geht auf Bairisch-Tirolisch Lahn (Lawine) zurück.[3]

Seit der ersten festen Besiedlung des Gebiets des heutigen St. Martin um 1500 v. Chr. auf der Ostseite des Murkegels des Baches wurde im gewerblichen sowie im privaten Bereich der Wasserbedarf aus dem Bach gedeckt. Die größte Bedeutung hatte der Lahnbach zur Zeit des Silberbergbaus in Schwaz. Das Wasser wurde für Brauereien, zur Fischzucht, als Energielieferant für Schmelz- und Hammerwerke sowie für Mühlen genutzt. Auch das Franziskanerkloster nutzte das Wasser für eine seinerzeitige Lodenwalkerei.

Vor der Verbauung des Laufes richtete der Lahnbach wiederholt beträchtliche Schäden zu beiden Seiten des Schutthügels an. Sowohl Menschen als auch Vieh und Gebäude wurden von Hochwasser, bedingt durch Schneeschmelze und Sommerhochwetter, in Mitleidenschaft gezogen. Eine 1337 erstmals erwähnte Brücke wurde ebenso mehrmals durch Hochwasser zerstört. In die Stadtchronik eingegangene historische Überschwemmungen gab es 1669, 1739, 1781 und 1807. Älteste Belege für Ausbrüche stammen aus dem 14. Jahrhundert. Bereits um 1450 wurden die ersten Schutzbauten in Schwaz errichtet.[4]

Für die von 1830 bis 2005 in Schwaz ansässige Tabakfabrik wurde dem Lahnbach ebenso Brauchwasser entnommen. Die Leitung des Betriebes veranlasste mehrere Schutz- und Befestigungsmaßnahmen, um etwaigen Schäden vorzubeugen.[5]

Im Zuge einer Neuverbauung des Baches 1987 wurde die Brücke betoniert. In den Jahren 2005 und 2017 wurden die vorübergehend letzten Verbauungen am mittleren Unterlauf vorgenommen und vorhandene Fassungen saniert.

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Commons: Lahnbach (Inn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 
Lahnbachhochwasser 1912

Einzelnachweise

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  1. a b c d TIRIS – Tiroler Raumordnungs‐ und Informationssystem
  2. Johann Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg, statistisch und topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen. II. Theil, I. Band. Innsbruck 1841, S. 639 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
  3. -, Wieser, Franz <<von>>: Die k. k. Tabakfabrik zu Schwaz in Tirol. 1. Januar 1907, abgerufen am 4. April 2017.
  4. Schutzmaßnahmen im Wandel der Zeit. In: Lebensministerium, Wildbach- und Lawinenverbauung, Sektion Tirol (Hrsg.): Kompetenz zum Schutz vor Naturgefahren in Tirol. Innsbruck, o. J., S. 6 (PDF; 2,1 MB (Memento des Originals vom 11. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmlfuw.gv.at)
  5. -, Wieser, Franz <<von>>: Die k. k. Tabakfabrik zu Schwaz in Tirol. 1. Januar 1907, abgerufen am 4. April 2017.