Lakisch (auch Lakkisch; Eigenbezeichnung лакку маз lakku maz) ist eine Sprache, die von ca. 120.000 Menschen gesprochen wird.

Lakisch

Gesprochen in

Dagestan (Russische Föderation), Aserbaidschan, Georgien
Sprecher ca. 120.000
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Dagestanische Flagge Dagestan[1]
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

cau (sonstige Kaukasische Sprachen)

ISO 639-3

lbe

Lakisch (Nr. 2) im Umfeld der Nordostkaukasischen Sprachfamilie

Die Sprecher des Lakischen, die Laken, leben vorwiegend in der autonomen Republik Dagestan (Russische Föderation), kleine Gruppen gibt es auch in Aserbaidschan und Georgien.

Sie gehört innerhalb der Sprachfamilie der Dagestanischen Sprachen zur lakisch-darginischen Gruppe (s. auch Darginische Sprache). Im Vergleich zu anderen dagestanischen Sprachen ist das Lakische nur wenig in Dialekte zersplittert, diese sind außerdem untereinander verständlich.

Bis 1928 wurde die arabische Schrift verwendet, dann stellte man auf die Lateinschrift um. Seit 1938 wird Lakisch in kyrillischer Schrift geschrieben, wobei die zahlreichen Laute des Lakischen häufig durch zwei Buchstaben (Digraphe) wiedergegeben werden. Dabei kommt auch das Sonderzeichen I (russisch Palotschka genannt) zur Anwendung. Basis der Schriftsprache ist der kumuchische Dialekt, der Hauptdialekt dieser Sprache.

Modernes lakische alphabet:

А а Аь аь Б б В в Г г Гъ гъ Гь гь Д д
Е е Ё ё Ж ж З з И и Й й К к Къ къ
Кк кк Кь кь КӀ кӀ Л л М м Н н О о Оь оь
П п Пп пп ПӀ пӀ Р р С с Сс сс Т т Тт тт
ТӀ тӀ У у Ф ф Х х Хх хх Хьхь хьхь Хъ хъ Хь хь
ХӀ хӀ Ц ц Цц цц ЦI цІ Ч ч Чч чч ЧӀ чӀ Ш ш
Щ щ Ъ ъ Ы ы Ь ь Э э Ю ю Я я

Grammatik

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Lakisch hat neben anderen Nordostkaukasischen Sprachen eine besonders komplizierte Grammatik, darunter etwa 40 Nominal-Kasus (Fälle)[2], darunter der Absolutiv und Ergativ, Genitiv, Dativ u. v. a. Aber weit über die Hälfte der Kasus sind lokativisch. Beispiele[3]: ҝъатта (qata) „das Haus“; ҝъатлух (qatlu-x) „hinter dem Haus“; ҝъатлухун (qatlu-x-un) „hinter das Haus“; ҝъатлухунмай (qatlu-x-unmaj) „in Richtung auf die Rückseite des Hauses“; ҝъатлухух (qatlu-x-ux) „hinter dem Haus vorbei“; ҝъатлуха(ту) (qatlu-x-a(tu)) „hinter dem Haus hervor“; ҝъатлуву (qatlu-w-u) „in dem Haus“; ҝъатлувун (qatlu-w-un) „in das Haus“; ҝъатлувунмай (qatlu-w-unmaj) „in Richtung auf das Innere des Hauses“; ҝъатлувух (qatlu-w-ux) „durch das Innere des Hauses“; ҝъатлува(ту) (qatlu-w-a(tu)) „aus dem Haus heraus“.

Textprobe

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Ингилиснал ва Фpaнциянал дянивсса ттуршшинал дяъви къуртал хъусса шиналва байбивхъусса, зувира шинай ялагу лахъи лавгсса ЯтIул тIутIул ва КIяла тIутIул цIанийсса ва цаймигу мукунма паччахIнал тажрал ялув буллай бивкIсса дяъвирду 1485 шинал къуртал хьуссар. ЯтIул тIутIи му Ланкастерхъал тухумрал, КIяла тIутIи Йоркхъал тухумрал лишанну диркIссар. [...][4]

Einzelnachweise

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  1. Gemäß der dagestanischen Verfassung sind „Russisch und die Sprachen der Völker von Dagestan“ offizielle Sprachen. Vgl. auch Permanent Committee on Geographical Names for British Official Use: Respublika Dagestan. Land of Mountains: Mountain of Languages, 2004 (PDF; 307 kB), S. 5
  2. Georgij A. Klimov: Einführung in die Kaukasische Sprachwissenschaft. Hamburg 1994, S. 147.
  3. Georgij A. Klimov: Einführung in die Kaukasische Sprachwissenschaft. Hamburg 1994, S. 149.
  4. Werke Shakespeares in der Übersetzung von S. Musaev

Literatur

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  • Peter von Uslar: Lakskij jazyk. (Ėtnografija Kavkaza. Bd. 3.). Tiflis 1890.
  • Karl Bouda: Lakkische Studien. Heidelberg 1949.
  • L. I. Žirkov: Lakskij jazyk. Moskau 1955.
  • G. B. Murkelinskij: Grammatika lakskogo jazyka. Machačkala 1971.
  • Sehnsucht nach der Heimat (Lakische Prosa aus dem Kaukasus). Übersetzung ins Deutsche von Steffi Chotiwari-Jünger und Maäsat Tscharinqal, Aachen 2013 (Kaukasien-Kaukasus-Bibliothek-Nr. 1), ISBN 978-3-8440-1974-2, Seiten 156–161: Nachwort über Laken, Sprache und Literatur
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Wiktionary: Lakisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen