Lambsdorff ist der Name eines – ursprünglich westfälischendeutschbaltischen Uradels­geschlechts, das mit vollem Namen von der Wenge genannt Lambsdorff heißt.

Stammwappen derer von der Wenge und von der Wenge gen. Lambsdorff

Damit gibt dieser Name einen doppelten Hinweis auf seinen Ursprungsort: Seine Träger nannten sich von der Wenge nach dem Rittersitz Haus Wenge auf heutigem Dortmunder Stadtgebiet. Der Namenszusatz (und spätere Grafentitel) Lambsdorff geht auf eine alte Schreibweise des jetzigen Dortmunder Stadtteils Lanstrop zurück, in dem Haus Wenge liegt. Die kleine Wasserburg blieb vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis 1648 im Besitz der Familie und kehrte im 18. und frühen 19. Jahrhundert nochmals in ihren Besitz zurück.

Geschichte

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Haus Wenge in Dortmund-Lanstrop

Das Geschlecht taucht erstmals mit dem Ritter Henricus de Wenge am 29. Juli 1239 urkundlich auf.[1] Während eine Linie in Westfalen ansässig und katholisch blieb (die Freiherren von der Wenge), wanderte eine andere (die von der Wenge genannt Lambsdorff) zu Beginn des 15. Jahrhunderts in den Deutschordensstaat im Baltikum aus, wo sie ansässig und in Livland begütert wurde und später zur lutherischen Konfession wechselte.[2] Am 16. Oktober 1620 wurde sie in die kurländischen, am 7. Juli 1800 in die livländischen Ritterschaftmatrikel eingetragen. Am 1./13. Juli 1817 wurde die baltische Linie in Gestalt des russischen Generals der Infanterie Matthias von der Wenge gen. Lambsdorff in den erblichen russischen Grafenstand erhoben. Die preußische Genehmigung zur Führung des Namens Freiherr von der Wenge, Graf von Lambsdorff wurde mit Diplom vom 6. Oktober 1880 erteilt.[3]

Die westfälische Linie starb 1850 mit Friedrich Florens Raban Freiherr von der Wenge, Sohn des Clemens August von der Wenge, aus. Haus Wenge und Schloss Beck fielen daraufhin an die Nachfahren seiner Schwester, einer verheirateten Gräfin Wolff-Metternich zur Gracht.

Das Stammwappen des Geschlechts von der Wenge zeigt in Silber einen schwarzen Torturm mit geöffnetem Fallgitter und drei Spitzdächern, darauf je ein rechtshin wehendes goldenes Fähnchen. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der Torturm zwischen einem offenen schwarzen Flug.

Personen

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Baltische Linie (Lambsdorff)

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Gräfliches Wappen derer von der Wenge gen. Lambsdorff

Westfälische Linie (Wenge)

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Schloss Beck, erbaut um 1770

Literatur

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Commons: Lambsdorff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Westfälisches Urkundenbuch, Band 3, bearbeitet von Roger Wilmans, Münster 1871, S. 199.
  2. Weitere Beispiele für eine Aufspaltung ursprünglich westdeutscher Adelsgeschlechter in eine westfälische und eine baltische Linie sind die Vietinghoff und die Frydag (Freytag-Loringhoven).
  3. Genealogisches Handbuch des Adels. Band G A IV, C.A. Starke-Verlag, Limburg 1962, S. 358.
  4. Genealogie der Grafen von der Wenge genannt Lambsdorff : Freiherren von der Wenge Grafen von Lambsdorff, Grafen Lamsdorf-Galagan
  5. Genealogisches Handbuch des Adels, Band G A XVIII, Starke-Verlag 2006, S. 228.
  6. www.lambsdorff-cie.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  7. Lebenslauf Nikolaus Graf Lambsdorff auf Homepage Deutsches Generalkonsulat Hongkong (Memento vom 6. August 2017 im Internet Archive)