Kreis Kempen (Wartheland)

Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939–45)
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Landkreis Kempen (Wartheland) war während des Zweiten Weltkrieges der Name einer deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939–45).

Regierungsbezirke und Kreise im Reichsgau Wartheland

Vorgeschichte (1815 bis 1920)

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Am 1. Oktober 1887 wurde aus dem Südteil des Kreises Schildberg der Kreis Kempen in Posen gebildet. Kreisstadt und Sitz des Landratsamtes wurde die Stadt Kempen.

Am 27. Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Großpolnische Aufstand der polnischen Bevölkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft, das Kreisgebiet blieb jedoch unter deutscher Kontrolle. Am 28. Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags den Kreis Kempen in Posen an das neu gegründete Polen ab. Deutschland und Polen schlossen am 25. November 1919 ein Abkommen über die Räumung und Übergabe der abzutretenden Gebiete ab, das am 10. Januar 1920 ratifiziert wurde. Gleichzeitig wurde der östliche, überwiegend polnischsprachige Gebietsteil des schlesischen Kreises Groß Wartenberg teilweise an die benachbarte großpolnische Kreise angeschlossen. Die Räumung durch deutsche Truppen und Übergabe an Polen erfolgte zwischen dem 17. Januar und dem 4. Februar 1920.

Das Kreisgebiet bestand unter seinem polnischen Namen Powiat Kępiński (Kempener Bezirk) weiter.

Verwaltungsgeschichte

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Im Zweiten Weltkrieg bildeten die deutschen Besatzungsbehörden die Verwaltungseinheit Landkreis Kempen in Posen im Regierungsbezirk Posen (ab dem 21. Mai 1941: Landkreis Kempen (Wartheland)). Die am 26. Oktober 1939 vollzogene Annexion des Gebietes durch das Deutsche Reich war als einseitiger Akt der Gewalt völkerrechtlich aber unwirksam. Der größte Teil der jüdischen Einwohner wurde von der deutschen Besatzungsmacht ermordet. Mit dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 endete die deutsche Besetzung.

Landkommissar

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1939–999900Hans Neumann

Landräte

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1939–194200Hans Neumann
1942–194500Otto Lehmann

Kommunale Gliederung

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Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg erhielten nur Kempen 1941 und Schildberg 1942 die Stadtrechte laut Deutscher Gemeindeordnung von 1935, die übrigen Gemeinden wurden zu Amtsbezirken zusammengefasst.

Ortsnamen

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Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurden durch unveröffentlichten Erlass vom 29. Dezember 1939 zunächst die 1918 gültigen Ortsnamen übernommen, es erfolgten aber bald „wilde“ Eindeutschungen durch die lokalen Besatzungsbehörden. Am 18. Mai 1943 erhielten alle Orte mit einer Post- oder Bahnstation „deutsche“ Namen, dabei handelte es sich meist um lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen.

Größere Gemeinden im Kreis Kempen (Wartheland):

polnischer Name deutscher Name (1815–1920) deutscher Name (1939–1945)
Baranów Baranow Rundstätt
Donaborów Donaborow Ambach
Grębanin Grembanin 1939–1943 Grabenau
1943–1945 Gremben
Kępno Kempen Kempen
Krążkowy Kronschkow 1939–1943 Kronschkau
1943–1945 Kreisendorf
Laski Laski Hirscheck
Łęka Mroczeńska Lenka Mroczenska Langenmoor
Mirków Mirkow 1939–1943 Mirkow
1943–1945 Mirche
Mroczeń Mroczen
1908–1912 Mrotschen
1912–1920 Moorschütz
Moorschütz
Olszowa Olszowa 1939–1943 Erlenbrunn
1943–1945 Erlenhöh
Opatów Opatow Wölfingen
Osiny Oschin Aspen
Piotrówka Pietrowka Petershagen
Podzamcze Podsamtsche
1906–1920 Wilhelmsbrück
Wilhelmsbrück
Rzetnia Rzetnia Mühlbach
Siemianice Siemianice Schemmingen
Słupia pod Kępnem Slupia 1939–1943 Freienfelde
1943–1945 Luben
Torzeniec Torzeniec Langenreut
Trzcinica Trzcinica
1875–1920 Strenze
1939–1943 Sternbruch
1943–1945 Strenze
Wodziczna Wodziczno Führheim
Wyszanów Wyschanow 1939–1943 Bauernwehr
1943–1945 Wischnau
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  • Kreis Kempen Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 16. August 2013.