Landtagswahl in Baden-Württemberg 1968

Wahl
1964Landtagswahl 19681972
 %
50
40
30
20
10
0
44,2
29,0
14,4
9,8
2,3
0,3
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1964
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−2,0
−8,3
+1,3
+9,8
+0,9
−1,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e 1964: Ergebnis der DFU

Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1968 fand am 28. April statt. Die SPD verlor stark, die CDU musste ebenfalls Verluste hinnehmen. Zugewinne gab es für die FDP/DVP und vor allem für die NPD, die aus dem Stand 9,8 % der Wählerstimmen erobern konnte. Die von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte Große Koalition aus CDU und SPD wurde fortgesetzt.

    
Insgesamt 127 Sitze

Ausgangslage

Bearbeiten

Die von Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger geführte CDU-FDP/DVP-Koalition wurde 1966 durch eine von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte CDU-SPD-Koalition abgelöst. Als Oppositionspartei im Landtag fungierte bis 1966 die SPD, danach die FDP/DVP. Die Wahl fand kurz nach den „Osterunruhen“ statt, die nach dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 stattfanden. Dieses Ereignis war nach Meinung der meisten Beobachter Hauptgrund für das schlechte Abschneiden der SPD und das höchste Ergebnis der NPD, das diese jemals bei Landtagswahlen erreicht hat.[1]

Ergebnis

Bearbeiten
Ergebnis der Landtagswahl
vom 28. April 1968
Partei Stimmen Anteil Sitze Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
mandate
Sitze
1964
CDU 1.718.261 44,23 % 60 70 60 59
SPD 1.124.696 28,95 % 37 70 9 47
FDP/DVP 560.145 14,42 % 18 70 1 14
NPD 381.569 9,82 % 12 70
DL 88.187 2,27 % 70
AUD 11.030 0,29 % 44
FSU 441 0,01 % 4
Einzelbewerber 318 0,01 % 1
gültige Stimmen
 
3.884.647
 
100,00 %
97,84 %
127
 
399
 
70
 
120
 
ungültige Stimmen 85.895 2,16 %
Wähler
Wahlbeteiligung
3.970.542
 
100,00 %
  70,75 %
Nichtwähler 1.641.700 29,25 %
Wahlberechtigte 5.612.242 100,00 %
Ergebnisse nach Regierungsbezirken[2]
Nordwürttemberg Nordbaden Südbaden Südwürttemberg-
Hohenzollern
Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze
Wahlberechtigte 2.202.420 1.253.692 1.152.794 1.003.336
Wähler 1.591.089 72,2 867.132 69,2 800.581 69,4 711.740 70,9
Gültige Stimmen 1.565.034 98,4 844.650 97,4 778.334 97,2 696.629 97,9
CDU 604.344 38,6 27 20 20 366.371 43,4 16 13 13 392.834 50,5 14 14 14 354.712 50,9 13 13 13
SPD 477.976 30,5 27 6 15 271.759 32,2 16 3 9 204.271 26,2 14 7 170.690 24,5 13 6
FDP/DVP 275.127 17,6 27 1 9 91.067 10,8 16 3 96.236 12,4 14 3 97.715 14,0 13 3
NPD 159.422 10,2 27 5 93.166 11,0 16 3 69.432 8,9 14 2 59.549 8,5 13 2
DL 42.725 2,7 27 20.010 2,4 16 14.284 1,8 14 11.168 1,6 13
AUD 5.352 0,3 23 2.086 0,2 6 797 0,1 4 2.795 0,4 11
FSU 88 0,0 1 191 0,0 2 162 0,0 1
Einzelbewerber 318 0,0 1
Überhang- und
Ausgleichsmandate
CDU: 2 Überhangmandate
FDP: 1 Ausgleichsmandat
CDU: 1 Überhangmandat CDU: 1 Überhangmandat CDU: 1 Überhangmandat
SPD: 1 Ausgleichsmandat

Die FDP erreichte bei dieser Wahl letztmals ein Direktmandat bei einer Landtagswahl.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ingo Deffner: Die Reaktionen der Parteien und der Öffentlichkeit auf die Wahlerfolge der NPD in der zweiten Hälfte der 60er Jahre, 2008, ISBN 3640204077, Seite 69, Online
  2. Statistisches Landesamt: Endgültige Ergebnisse der Wahl zum fünften Landtag von Baden-Württemberg am 28. April 1968 (PDF; 1040 KB)