Landvogt der Uckermark

höchster landesherrlicher Amtsträger in der Uckermark vom 14. bis zum 18. Jahrhundert

Der Landvogt war der höchste landesherrliche Amtsträger in der Uckermark vom 14. bis zum 18. Jahrhundert.

Geschichte

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Von 1362 ist die erste Erwähnung eines Vogtes für die Uckermark bekannt, danach dann wieder seit etwa 1420.[1] Die Landvögte waren die höchsten Beauftragten der brandenburgischen Kurfürsten in dieser Landschaft. Ihr „Machtbereich (…) erstreckte sich über Militär-, Finanz-, Polizei- und Gerichtswesen. Die Landvögte hatten in ihren Landschaften die Beaufsichtigung der gesamten Verwaltung.“[2] Sie wurden jeweils vom Landesherren eingesetzt und waren auch öfter in dessen Gefolge außerhalb der Uckermark anwesend.

Seit etwa 1530 bis 1611 war ihr Sitz das Schloss Boitzenburg. Seit dem 16. Jahrhundert sank ihr Einfluss in verschiedenen Verwaltungsbereichen. Bis zum späten 18. Jahrhundert gab es Landvögte in der Uckermark, zuletzt parallel zu den Landesdirektoren.

Landvögte

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Einige wurden im 15. Jahrhundert auch als Hauptmann der Ukerlande bezeichnet.

  • Zacharias Kufstein, 1362 erwähnt[3]
  • Hasso von Bredow, – 1438
  • Nicolaus von Hahn, 1486 erwähnt
  • Henning von Arnim der Ältere, 1486 erwähnt[4]
  • Henning von Arnim der Jüngere und Bernd von Arnim, 1492–1497 erwähnt
  • Christoph von Krummensee, 1507–1512 erwähnt
  • Hans von Alvensleben, 1515–
  • Hans von Arnim, 1534–1552
  • Bernd von Arnim, 1584–nach 1598, wahrscheinlich bis 1611[5]
  • Bernd von Arnim, 1654–1661
  • (Joachim Ehrenreich?) von Arnim, 1665 erwähnt
  • Georg Dietloff von Arnim, 1706– ; letzter Landvogt in Boitzenburg
  • Vivizentz Otto von Eichstedt, 1733–1756, in Prenzlau[6]
  • Christian von Berg, 1763–nach 1775, wahrscheinlich bis 1789, auf Gut Schönfeld, letzter bekannter Landvogt der Uckermark[7]

Literatur

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  • Werner Siebarth: Hans v. Arnim, uckermärkischer Landvogt zur Zeit der Einführung der Reformation, in Mitteilungen des Museums- und Geschichtsvereins zu Prenzlau, Band VIII, Heft 4. Prenzlau 1932. S. 107–125, hier S. 114–117
  • Ernst Daniel Martin Kirchner: Das Schloss Boytzenburg und seine Besitzer, insonderheit aus dem von Arnimschen Geschlechte. Aus den Quellen bearbeitet. Berlin 1860. S. 82ff. passim (Landvoigt)
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Einzelnachweise

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  1. Martin Liebegott: Der brandenburgische Landvogt als Justizbeamter bis zum 16. Jahrhundert, Halle 1906, S. 13, zur ersten Erwähnung; auch Werner Siebarth, 1932, S. 117; vorher gab es Vögte für (kleinere) Burgbezirke in Angermünde, Liebenwalde usw.
  2. Werner Siebarth: Hans v. Arnim, uckermärkischer Landvogt, in Mitteilungen des Museums- und Geschichtsvereins zu Prenzlau, VIII, 4. 1932, S. 116
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, Berlin 1861, Band 1, 21, S. 184 Nr. CXXVII (niederdeutsch): unser Vaget in der Ukermark; Nr. CXXVIII (lateinisch): Advocato nostro in terra Ukere
  4. Ernst Daniel Martin Kirchner: Das Schloss Boytzenburg und seine Besitzer, 1860. S. 99; dort auch die folgenden Landvögte
  5. Landvogt der Uckermark Geheimes Staatsarchiv Berlin; Bestallung 1584, erneut 1598; dort auch die folgenden Landvögte
  6. Adress-Calender für den preußischen Hof und Staat, 1756
  7. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Justiz- und Verwaltungsbeamten 1740–1805/14, 2009, S. 62; auch Adress-Calender für den preußischen Hof und Staat, 1767, 1770, 1775