Lanthantriflat

chemische Verbindung

Lanthantriflat ist eine chemische Verbindung des Lanthans aus der Gruppe der Triflate.

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Lanthantriflat
Andere Namen
  • Lanthan(III)-triflat
  • Lanthantrifluormethansulfonat
Summenformel C3F9LaO9S3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 52093-26-2
EG-Nummer (Listennummer) 628-666-3
ECHA-InfoCard 100.156.917
PubChem 2733938
Wikidata Q72487203
Eigenschaften
Molare Masse 586,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 260​‐​280​‐​303+361+353​‐​301+330+331​‐​304+340+310​‐​305+351+338+310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Herstellung

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Lanthantriflat kann durch Reaktion Lanthanoxid mit 50%iger wässriger Trifluormethansulfonsäure unter Erhitzung hergestellt werden. Anschließend wird verbleibendes Lanthanoxid abfiltiert und das Wasser unter vermindertem Druck entfernt.[2]

Eigenschaften

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Ebenso wie andere Lanthanoidtriflate ist Lanthantriflat eine Lewissäure, die im Gegensatz zu anderen Vertretern wasserstabil ist. Bei der Verwendung als Katalysator sind oft geringe Mengen ausreichend und der Katalysator kann in der Regel wiederverwendet werden.[3]

Reaktionen

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In den meisten Fällen zeigt Lanthantriflat eine geringere katalytische Aktivität als die verwandten Katalysatoren Scandiumtriflat und Ytterbium(III)-triflat. Bei der Addition von silylierten Ketenacetalen an Nitrone ergibt es jedoch unter mehreren ähnlichen Katalysatoren die besten Ausbeuten. Bei der Addition eines Silylenolethers an Benzaldehyd in Gegenwart eines chiralen Kronenethers mit einem Triflat-Katalysator war die Stereoselektivität stark vom Ionenradius des verwendeten Metalls abhängig. Triflate von großen Ionen zeigten eine gute Stereoselektivität. Dazu gehörte neben Neodym(III)-triflat, Praseodym(III)-triflat und Cer(III)-triflat auch Lanthantriflat. Demgegenüber zeigten die Katalysatoren mit den kleinsten Ionenradien, darunter Scandiumtriflat und Ytterbium(III)-triflat kaum Stereoselektivität.[3]

Lanthantriflat katalysiert die Reaktion von Nitrilen mit primären und sekundären Aminen. Dadurch können offenkettige und cyclische Amidine sowie Pyrimidine synthetisiert werden.[2] Es kann auch in einer kombinierten Reaktion aus Meinwald-Umlagerung und Aldoladdition ausgehend von einem Epoxid eingesetzt werden. Das Lanthantriflat dient dabei als Katalysator für den ersten Reaktionsschritt, bei dem das Epoxid in situ in einen Aldehyd umgelagert wird. Die Aldoladdition wird durch Vanadium katalysiert.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eintrag zu Lanthan(III)-Trifluormethanesulfonate, >98.0% bei TCI Europe, abgerufen am 10. Januar 2025.
  2. a b John H. Forsberg, Vincent T. Spaziano, Trichey M. Balasubramanian, Gordon K. Liu, Steven A. Kinsley, Charles A. Duckworth, John J. Poteruca, Paul S. Brown, Judith L. Miller: Use of lanthanide(III) ions as catalysts for the reactions of amines with nitriles. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 52, Nr. 6, März 1987, S. 1017–1021, doi:10.1021/jo00382a009.
  3. a b Shū Kobayashi, Masaharu Sugiura, Hidetoshi Kitagawa, William W.-L. Lam: Rare-Earth Metal Triflates in Organic Synthesis. In: Chemical Reviews. Band 102, Nr. 6, 1. Juni 2002, S. 2227–2302, doi:10.1021/cr010289i.
  4. Barry M. Trost, Jacob S. Tracy: Catalytically Generated Vanadium Enolates Formed via Interruption of the Meyer–Schuster Rearrangement as Useful Reactive Intermediates. In: Accounts of Chemical Research. Band 53, Nr. 8, 18. August 2020, S. 1568–1579, doi:10.1021/acs.accounts.0c00285.