Larnaka
Larnaka, auch Larnaca, griechisch Λάρνακα Lárnaka, veraltet Λάρναξ Lárnax, beide Formen (f. sg.), türkisch Larnaka, armenisch Լառնակա ist eine Hafenstadt im Südosten der Mittelmeerinsel Zypern mit 52.046 Einwohnern[1] (Stand: Volkszählung 2021) und Hauptort des gleichnamigen Bezirkes. Der Name soll sich herleiten von Larnax, wegen der Vielzahl dort aufgefundener Sarkophage.
Larnaka Λάρνακα Larnaka | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Zypern | |
Bezirk: | Larnaka | |
Geographische Koordinaten: | 34° 55′ N, 33° 38′ O | |
Höhe ü. d. M.: | 0 m | |
Fläche: | 32 km² | |
Einwohner: | 52.046 (2021[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.626 Einwohner je km² | |
LAU-1-Code: | CY-03 | |
Postleitzahl: | 6010 – 6060 | |
Bürgermeister: | Andreas Louroutziatis | |
Website: | www.larnaka.com | |
Anflug auf Larnaka |
Geschichte
BearbeitenDas Stadtkönigreich Kition war eines der bedeutendsten antiken Stadtkönigreiche. Baureste reichen ins 13. Jahrhundert v. Chr. zurück. Hauptstadt war Kition beim heutigen Larnaka. Später gründeten hier Phönizier ein mächtiges Königreich.
In der Skala befanden sich ein Tempel des Melkart (Ešmun), in römischer Zeit als Asklepios oder Herakles verehrt, und der Artemis Paralia. Eine Inschrift aus diesem Tempel wurde durch Luigi Palma di Cesnola nach New York gebracht. Sie lautet:
„[… im Jahr (?) … des Königs Pumiathon (?)], des Königs von Kition und [I]dalion, Sohn des [Mil]kyaton, des Königs von Kition und [Ida]lion: Dies sind die zwei Opfergaben, d[ie] 'Abd-Eli[m], [Sohn des] 'Abd-Melqart, Sohn des ['Abd-Re]schef [dargebracht und] aufgerichtet hat für seinen Herrn […].“[2]
Im 18. Jahrhundert wurde Larnaka zu einem Handelszentrum und Sitz europäischer Konsulate. Die Bedeutung der Hafenstadt nahm nach 1974 zu, als aufgrund der türkischen Invasion der Hafen von Kyrenia und der Flughafen Nikosia geschlossen wurden.
Grabungsgeschichte
BearbeitenDie Reste von Heiligtümern und Zyklopenmauern der antiken Stadt wurden seit dem 19. Jahrhundert von Archäologen freigelegt, zunächst recht planlos. Ein wichtiger Fund ist die Kition-Stele. Sie befindet sich heute im Vorderasiatischen Museum Berlin.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Strandpromenade Phinikoudes
- Das Archäologische Museum am Kalogreon-Platz
- Das Armenische Völkermord-Denkmal Larnaka an der Uferpromenade
- Das Pierides-Museum mit einer Privatsammlung zyprischer Antiken
- Das türkische Kastell wurde 1625 auf den Mauern eines venezianischen Vorgängerbaus errichtet und diente in den ersten Jahren der britischen Herrschaft als Gefängnis.
- Die Agios-Lazaros-Kirche ist eine prächtige Kirche, erbaut von Kaiser Leo VI. im neunten Jahrhundert. Acht Tage vor Ostern wird die Ikone des heiligen Lazarus, eines Bischofs von Kition, in einer Prozession durch die Straßen Larnacas getragen.
- Die Überreste der Zyklopenmauern und ein Komplex von fünf Tempeln
- Das gesunkene Wrack der Zenobia im Hafen
- Die Moschee Hala Sultan Tekke liegt südlich der Stadt am Salzsee
- Der Bekir-Pascha-Aquädukt aus türkischer Zeit (erbaut 1746–50, bis 1963 in Betrieb)
- Die byzantinische Kirche Panagia Aggeloktisti südlich der Stadt mit einem Mosaik aus dem 6. Jahrhundert
- St.-Marienkirche, römisch-katholisch
Religion
BearbeitenChristliche Gottesdienste der Kirche von Zypern, der Erzeparchie Zypern, der Armenischen Apostolischen Kirche, der Römisch-Katholischen Kirche und einiger anderer christlicher Kirchen werden angeboten. Im Jahr 2005 wurde die erste Synagoge der Republik Zypern eröffnet.[3]
Verkehr
BearbeitenDer Hafen von Larnaka (Larnaka International Airport) liegt unmittelbar östlich des Stadtkernes und ist der wichtigste internationale Flughafen der Republik Zypern. Er liegt etwa fünf Kilometer von der Stadtmitte und etwa 40 Kilometer von Zyperns Hauptstadt Nikosia entfernt. Im November 2009 wurde ein neues Terminal eröffnet, welches das alte ersetzte.
Kunst
BearbeitenSeit 2018 ist die Stadt Sitz der Larnaca Biennale. Die erste Biennale zog über 22.000 Besucher an. Die folgende Ausstellung wurde wegen der Corona-Krise im Jahre 2020 auf 2021 verschoben und zeigt Kunstwerke im Pierides-Museums und der Larnaca Municipal Art Gallery.[4]
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Heimat des Lazarus, der nach der Legende, nachdem er von Jesus Christus wieder zum Leben erweckt worden war, erster Bischof von Kition wurde
- Zenon (um 333/332 v. Chr. – 262/261 v. Chr.), Philosoph, der die Schule der Stoa begründete
- Persaios (um 305 v. Chr. – um 243 v. Chr.), Philosoph und Politiker
- Muhammad Nazim Adil al-Qubrusi al-Haqqani (1922–2014), islamischer Mystiker
- Garo Yepremian (1944–2015), American-Football-Spieler
- Anna Vissi (* 1957), Pop-Sängerin
- Kudret Özersay (* 1973), türkisch-zyprischer Politiker
- Yiannakis Okkas (* 1977), Fußballspieler
- Paraskevas Christou (* 1984), Fußballspieler
- Andreas Avraam (* 1987), Fußballspieler
- Nektaria Panagi (* 1990), Weitspringerin
- Tio Ellinas (* 1992), Autorennfahrer
- Chrystalleni Trikomiti (* 1993), Turnerin
- Dinos Lefkaritis (* 1995), Skirennläufer
- Petros Chrysochos (* 1996), Tennisspieler
- Natalia Christofi (* 1997), Hürdenläuferin
- Dafni Georgiou (* 1999), Hürdenläuferin
Städtepartnerschaften
BearbeitenLarnaka unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
- Poti in Georgien, seit 1987
- Haringey in London, Vereinigtes Königreich, seit 1987
- Glyfada in Griechenland, seit 1988
- Ajaccio auf Korsika, Frankreich, seit 1989
- Bratislava in der Slowakei, seit 1989[5]
- Larisa in Griechenland, seit 1990
- Nowosibirsk in Russland, seit 1993
- Szeged in Ungarn, seit 1993
- Sarandë in Albanien, seit 1994
- Piräus in Griechenland, seit 1995
- Leros in Griechenland, seit 2000
- Ilioupoli in Griechenland, seit 2000
- Marrickville in Australien, seit 2007
- Wladimir in Russland, seit 2012[6]
Klimatabelle
BearbeitenFlughafen Larnaka | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Flughafen Larnaka
Quelle: Cyprus Meteorological Service; wetterkontor.de: Das Klima in Larnaca. Daten für den Zeitraum 1961 bis 1990
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Literatur
Bearbeiten- Andreas Schneider: Zypern: 8000 Jahre Geschichte: archäologische Schätze, byzantinische Kirchen, gotische Kathedralen (= DuMont-Dokumente DuMont-Kunst-Reiseführer). 3. Auflage. DuMont, Köln 1988, ISBN 978-3-7701-1857-1, S. 131–138.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Internetseite (griechisch)
- Offizielle Internetseite (englisch)
- Christian Scheib, Roman Tschiedl: Aphrodite's Child - Erkundungen im zeitgenössischen Zypern (Radio-Feature), Radio Ö1, 15. April 2019
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Population Enumerated by Sex, Age, District and Municipality/Community 1.10.2021. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 12. September 2024 (englisch).
- ↑ Bild, Umschrift und englische Übersetzung bei Javier Teixidor: The Phoenician Inscriptions of the Cesnola Collection. In: Metropolitan Museum Journal. 11, 1976, S. 55–70, hier S. 64 f. (Nr. 20)
- ↑ First synagogue opens in Cyprus ( vom 26. April 2012 im Internet Archive; englisch)
- ↑ Alix Norman: Biennale promises to be Cyprus’ greatest show of art | Cyprus Mail. In: cyprus-mail.com. 25. September 2021, abgerufen am 25. September 2021 (britisches Englisch).
- ↑ Bratislava City – Twin Towns. Bratislava-City.sk, archiviert vom am 28. Juli 2013; abgerufen am 26. Oktober 2008 (englisch).
- ↑ Wladimir: Sister Cities ( vom 16. Juli 2019 im Internet Archive; englisch)