BL ist das Kürzel für den Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Lausen zu vermeiden. |
Lausen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Liestal des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.
Lausen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Basel-Landschaft (BL) |
Bezirk: | Liestal |
BFS-Nr.: | 2828 |
Postleitzahl: | 4415 |
Koordinaten: | 624212 / 258030 |
Höhe: | 343 m ü. M. |
Höhenbereich: | 320–588 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,57 km²[2] |
Einwohner: | 5828 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 1046 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
29,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.lausen.ch |
Lausen
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Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenLausen liegt im mittleren Ergolztal südöstlich von Liestal, mit dem es mittlerweile zusammengewachsen ist.
Geschichte
BearbeitenDie erste Erwähnung von Lausen stammt aus 1275: als «Langenso». Die Herkunft des Dorfnamens bedeutet "am langen See". Bodenbefunde haben bewiesen, dass in dieser Gegend schon während der Altsteinzeit Werkzeuge hergestellt worden sind.
Die weitab vom heutigen Dorfkern liegende Kirche gehörte zu Bettenach, einer bedeutenden Dorfsiedlung, die von spätrömischer Zeit (5. Jahrhundert) bis ins Mittelalter (12. Jahrhundert) als fränkischer Königshof bewohnt war, wie die Untersuchungen 1985–1992 erwiesen. Zwischen Furlen und Itingen soll sich eine Eisenschmelze befunden haben, und im Heidenloch zwischen Lausen und Liestal begann die römische Wasserleitung nach Augusta Raurica.
1241 liessen die Grafen von Frohburg zur Sicherung ihres Gebietes einen Ministerialensitz mit Wohnturm und zwei Bauernhöfen im heutigen Weiler Furlen errichten. Der eingesetzte Ministeriale "Otto de Furlon" später Ritter Otto von Furlen genannt, kam aus der burgundischen Pforte, im Sundgau, dem heutigen Felon. Aus dieser Familie entstanden die Geschlechter heute noch existierenden Familien Furler und Furlenmeier.
1305 ging die Gemeinde in den Besitz des Bischofs von Basel über. Um 1400 wurde die Gemeinde Eigentum der Stadt Basel. Im Unterdorf an der Ergolz wurde im Jahr 1570 die Papiermühle der ehemaligen Basler Familie Dürig erbaut (Übernahme 1632 durch Peter Dürig-Merian). Im 18. Jahrhundert begann in Lausen die Tuch- und Bandweberei in Heimarbeit. Seit 1858 gibt es einen Bahnanschluss im Ort. Ab 1872 baute man in Lausen Tonerde ab, was sehr wichtig war für die Wirtschaft, und brannte sie zu Kacheln und Ziegeln. Ab 1910 industrielle Verwertung von Kalkstein.
Wappen
BearbeitenSeit 1938 hat Lausen ein offizielles Wappen. Es ist durch einen waagerechten Strich in zwei Hälften geteilt. In der oberen Hälfte befinden sich drei goldene Kugeln auf schwarzem Grund. Diese gehen auf eine Legende von Nikolaus von Myrha zurück und symbolisieren drei goldene Kugeln. Der Heilige Nikolaus hatte diese drei Jungfrauen geschenkt um ihnen eine Existenz zu sichern. Er ist Namensgeber der Kirchgemeinde St. Niklaus, Lausen. Im unteren Bereich sind zwei gekreuzte goldene Spitzhacken auf rotem Grund abgebildet. Die Spitzhacken stehen für den Abbau von Eisenerz und Kalkstein in Lausen, der einst von wichtiger Bedeutung war für die Gemeinde. Das Wappen entstand durch eine Lausener Klasse im Rahmen eines Schulprojektes.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sigristenhaus[5]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Hans Treyer (vor 1500–1529), Täufer, hingerichtet in Bern
- Johann Jakob Balmer (1825–1898), Mathematiker und Physiker
- Wilhelm Balmer (1837–1907), Maler und Zeichenlehrer
- Wilhelm Friedrich Balmer (1872–1943), Zeichner, Illustrator, Zeichenlehrer, Maler, Sachbuchautor und Keramiker
- Gertrud Lendorff (1900–1986), Kunsthistorikerin und Schriftstellerin
- Walter Buser (1926–2019), Rechtswissenschaftler und Bundeskanzler, geboren in Lausen und Ehrenbürger
- Max Martin (1939–2016), Professor an der Universität Basel
- Steve Ballmer (* 1956), Sohn eines Auswanderers aus Lausen, war von 2000 bis 2014 CEO des Softwareunternehmens Microsoft
- Daniela Gaugler (* 1962), Politikerin
- Cloudride, Rockgruppe
Literatur
Bearbeiten- Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band II: Der Bezirk Liestal. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1974 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 62). ISBN 3-7643-0727-7. S. 142–180.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Hans-Rudolf Heyer: Die Kirche von Lausen. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 164). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1974, ISBN 978-3-85782-164-6.